Text und Fotos Friedrich Klawiter                                                 
CIRCUS Balu
Ochtendung, 01. September 2012

In der Eifel-Gemeinde Ochtendung, in der Nähe von Koblenz war der Circus Balu von Roland Lauenburger zu Gast. Da es hier keinen Festplatz gibt war das Unternehmen auf dem Gelände eines Baustoff- Werkes zu finden.
Der kleine rot-gelbe Zweimaster trägt über der Kuppel den Circusnamen. Ein Camping mit einer Fassade, die ein Clownskonterfei zewiht, dient als Circuskasse. Einige Stakettenzaunelemente schließen sich daran an. Drei der vier Transportwagen des Circus sind kunterbunt mit naiven Circusmotiven bemalt. Ein Wohnwagen, ein weiterer Camping und zwei Zugmaschinen komplettieren den Fuhrpark. In einem geräumigen Stall und Außenboxen ist der kleine, im Aufbau befindliche, Tierbestand des Circus untergebracht.
Das Zeltinnern wird geprägt von einem ansprechenden Artisteneingang. Ein Baldachin aus roter Plane überragt die schwarze Stoffgardine und wird vom, per Lichtschlauch beleuchteten, Namenszug des Circus gekrönt. Gleich repräsentiert ein kleiner Verkaufsstand die Restauration. Drei Stuhlreihen standen den zahlreichen Besuchern zur Verfügung.
Roland Lauenburger und seine kleine Familie, bestehend aus Partnerin Angie und dem dreizehnjährigen Leon sowie den beiden kleineren Söhnen Francesco und Luca, die acht und sechs Jahre alt sind, bieten ein ansprechendes Programm.

Direktor Roland Lauenburger macht seine Ansagen fast ausnahmslos aus dem Off und begrüsst das anwesende Publikum und schon startet die Nummernfolge.
Roland Saloni präsentiert das Kamel „Couscous“. Willig dreht das Trampeltier einige Runden in der kleinen Manege.
Nun ist Clown Francesco an der Reihe, sein „Wunderkamel“ vorzuführen. Natürlich verweigert das Plüschtier den Sprung durch einen Reifen und mit einem herzhaften Tritt hilft der junge Spaßmacher nach. Wenig später sehen wir ihn mit einem Mischlings-Hund, der seine enorme Sprungkraft in allerlei Varianten demonstriert. In einer weiteren Reprise bringt er in bekannter Weise Popcorn zum Einsatz. Das Kunstschützen-Entree sieht Vater und Sohn gemeinsam als Clowns in Aktion. Vier Ballons fallen der „Ungeschicklichkeit“ der Clowns zum Opfer, bevor der Meisterschuss gelingt.
Leon Lauenburger hat seinen großen Auftritt mit der heute selten zu sehenden Darbietung des Kraftjongleurs. Vorschlaghammer, Sprungbarriere, Treppenleiter und Schubkarre werden nacheinander souverän auf der Kinnspitze, zum großen Erstaunen des Publikums, balanciert. Im Folgenden werden Stühle zu Pyramiden gestapelt und auf der eisernen Kinnspitze des noch jungen Jongleurs balanciert.
„Europas jüngster Handstandartist“, der etwa sechsjährige Luca,agiert äußerst geschickt auf den Händen seines Vaters.
Zwei feurige Hengste stellt die Chefin in völliger Freiheit vor. Routiniert erfolgen die Abläufe und mit einem artigen Knicks verabschieden sich die vierbeinigen Akteure.
In der nun folgenden Pause bietet sich Gelegenheit die kostenlose Tierschau zu besuchen.
Tierisch beginnt der zweite Teil des Programms.Roland Lauenburger zeigt uns ein perfektes Zusammenspiel zweier unterschiedlicher Tierrassen. Eine Walliser Ziege glänzt mit einem schönen Balkenlauf mit Wende. Danach dient sie als Sprungbarriere für ihren vierbeinigen Freund.
Wenig später erobert Emu „Heinrich“ den roten Ring. Ziemlich nervös absolviert er einige Runden über zwei kleine Barrieren, ehe sich die Gardine wieder hinter ihm schließt.
Für den Höhepunkt des Programms sorgt „Ali Bengali mit seiner großen orientalischen Feuershow“. Nachdem Roland Lauenburger sich selbst derart annonciert hat, und mehrmals die anwesenden Kinder vor Nachahmung der gefährlichen Kunststücke - „selbst bei erfahrenen Profis treten meist schwere Verbrennungen auf“ - gewarnt hat, tritt er vor den Vorhang und zeigt seine Kunst. Er entzündet Fackeln mittels im Mund gehaltener Flammen, verlöscht diese wieder und fährt mit hell lodernden Fackeln über Arme und Hände und über sein Gesicht. Natürlich lässt er auch meterhoher Flammensäulen in die Kuppel des Zeltes steigen.
Zum kleinen Finale bringen die Akteure gleich Pony und Kamel zum anschließenden und eifrigst beworbenen „reiten für Klein und Groß“ mit in die Manege. Roland Lauenburger stellt seine Familie und sich selbst noch einmal vor, allerdings ohne selbst optisch in Erscheinung zu treten.
Dem recht zahlreichen Publikum hat das Gebotene, nehmen wir den Applaus und Zuspruch zum reiten als Maßstab, gefallen. Nach Fünfundsechzig Minuten endet die Vorstellung dieses kleinen Familiencircus, in der alle Beteiligten ihr Bestes gegeben haben.