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Text: GL, Fotos: Friedrich Klawiter
KERSTCIRCUS ZOETERMEER
Zoetermeer, 26. Dezember 2009

http://www.bellywien.nl
Am zweiten Weihnachtsfeiertag besuchten wir den "Kerstcircus Zoetermeer" in den Niederlanden. Der Circus Belly-Wien der Familie Zinnecker veranstaltet nun schon seit mehreren Jahren in der 120.000 Einwohner zählenden Stadt Weihnachts-, oder wie der Holländer sagt Kerstcircus.
Am Rande eines verschneiten Gewerbegebietes, auf einem asphaltierten Parkplatz, war der Circus großzügig aufgebaut worden. Immer wieder beeindruckend die Sauberkeit und Gepflegtheit des gesamten Materials der Familie Zinnecker; es ist fast kein Verschleiß zu erkennen.


Von der grellen Wintersonne beschienen, strahlen die Zeltanlagen, Wagen, Säulenfassade, ect. förmlich in den blau-gelben Hausfarben. Großzügige Stallungen und Außengehege runden den überaus positiven Eindruck, den dieses Unternehmen seinen Besuchern vermittelt, ab.
Dieses Bild setzt sich im Circusinneren fort. Im warmen, festlich geschmückten Vorzelt fällt der schöne Restaurations-Schindelwagen ins Auge. Auch wurden die Toilettenanlagen, durch eine Leinwand getrennt, am gegenüberliegenden Ende ins Vorzelt integriert, sodass niemand mehr nach betreten des Circus nochmals in die Kälte oder Nässe muss.

Einlass-Clown Bofvon begrüßt die Besucher und erfreut die Kinder mit modellierten Luftballons.
Spielzelt ist zu Weihnachten das große Rundkuppel-Chateau, dass während der Saison nur in großen Städten Verwendung findet. Schalensitze, Samtgardine usw. gehören bei Direktor Zinnecker hingegen zum täglichen Standard. Weihnachtliche Klänge und vier fröhliche, junge gut aussehende Girls, in sexy Weihnachtsfrau/Mann- Kostümen, nehmen hier den Besucher in Empfang und begleiten ihn zu seinem Platz.

Nadja Scholl spricht einige einleitende Worte und schon erscheint der von der Saison bekannte, jugendlich-sympathische Manegensprecher Sander Balk, der uns durch das in weiten Teilen neu gestaltete Programm führt.
Eine kleine Balletteinlage und schon lässt Juniorchef Marlon Zinnecker sechs Friesen zu Musik von Alcazar und Robbie Willams ihre Laufarbeit zeigen. Bemerkenswert hierbei, dass der Vorführer auf jegliche Hilfsmittel verzichtet und die Tiere nur mit den Händen dirigiert. Erst bei den zahlreichen da Capi wird mit Peitsche und Chambriere gearbeitet.
Marlon Zinnecker zeigt in der zweiten Programmhälfte noch ein Varianten reiches doppeltes Groß-und-Klein.

Die vierköpfige Familie Navratil eröffnet den artistischen Teil mit ihren Antipoden-Fußleiterspielen. Beendet werden ihre Evolutionen mit einem freien Kopfstand mit 360 Grad-Drehung, ausgeführt von Anton Navratil - Chapeau!
Eine Trinka und ein Vertikaltuch werden für Marylin Zinnecker und Nadja Scholl hergerichtet, die, in schwarzes Leder gewandet, zu rockigen Klängen von Tina Turner mit ihrem Können das Zelt zum kochen bringen. Während Chef Roman Zinnecker, mit cooler Sonnenbrille und Lederoutfit, im Hintergrund mit tanzt, zeigen die Mädels abwechselnd ihr Können. Besonders Nadja`s Tücherkür besticht durch schnell und riskant gearbeitete Abfaller und auch Marylin arbeitet auf der nun hohen Trinka schnell und fehlerfrei.

Nach soviel "Action" wird es zeit für die Clowns. Das Trio Mullens (echter alter holländischer Circusadel) erfreut Groß und Klein mit Punchingball und Karate-Entree.
In seinem bekannt ruhigen Präsentationsstil lässt Roman Zinnecker sechs Kamele im Manegenrund agieren.
Für eine Tempo-Erhöhung und ein weiteres Programmhighlight sorgt die Familie Scholl, die die beiden indischen Elefantendamen u. a. Fußball spielen, Kopfstand machen und Pyramiden bauen lässt. Dann darf Einlassclown Bofvon clownesk die Pause ankündigen.

Direktor Zinnecker und seine vier Tiger eröffnen den zweiten Teil der Show. Pyramide, abliegen, Hochsitzer und Sprünge, um nur einige der Tricks zu nennen, kennzeichnen diese Darbietung.
Bauchredner Sander Balk und sein schräger Vogel 'Charlie' sorgen für Heiterkeit im Zelt. Zum Abschluss wird mit zwei menschlichen "Puppen" aus dem Publikum "We wish you a merry Christmas" angestimmt.
Spannung kommt auf, wenn Anton Navratil seine gewagten Tricks am Washingtontrapez arbeitet, besonders der blind gearbeitete Kopfstand auf dem schwingenden Trapez sorgt im Zuschauerraum für feuchte Hände.
Giraffenbulle Kenay dreht zur Freude der Besucher einige runden in der Manege und Kinder dürfen ihn mit Mohrrüben füttern.

ein Trampolin wird aufgebaut und die "Bluesbrothers", alias Rene und Alfred Scholl bringen noch einmal die Stimmung auf den Höhepunkt. Besonders der vom Sprecher angeheizte Wettbewerb, wer springt "schöner oder höher", der kleine erst achtjährige Alfred oder sein großer Bruder Rene, weckt noch einmal die Emotionen des Publikums. Natürlich hat der kleine die Sympathien auf seiner Seite.

Zu Live-Gesang von Nadja Scholl beginnt das große Finale, es krönt eine fast dreistündige, äußerst unterhaltsame Show, die alles enthält was den guten klassischen Circus ausmacht.
Wir können allen Lesern nur empfehlen, wenn der Circus Belly-Wien für sie erreichbar erscheint, ihn zu besuchen! Es lohnt sich und das nicht nur zur Weihnachtszeit!