Text  und Fotos Friedrich Klawiter
Bonner Weihnachtscircus
Bonn, 20. Dezember 2011

www.bonner-weihnachtscircus.de
Zum fünften Mal veranstaltet Manuel Fischer den Bonner Weihnachtscircus. Passend zu diesem kleinen Jubiläum zog der Circus um, vom ein wenig abseits gelegenen Sportpark Nord auf den zentrumsnahen prominenten Platz an der Beethovenhalle.
In größerem Rahmen präsentierte man sich nun hier dem Publikum. Die Zeltanlagen kommen von Franz Burkhards „Gran Circo Universal“. Ein weißer Viermaster mit rotem Dekor, die Masten von hohen Gitterrohrbögen überragt, dient als Spielzelt. Ein weißer Zweimaster bildet das Vorzelt. Der dekorative Frontzaun wurde mit reichem Tannenschmuck versehen. Im Vorzelt setzt sich das weihnachtliche Ambiente fort. Die Verkaufsstände sind entsprechend geschmückt, das Rondell ist mit einer Plane -  bemalt mit Wintermotiven - abgehangen und auch der Tunnel zwischen den Zelten wurde mit geschmückten Tannenästen verziert.
Ein großer roter Vorhang bildet den Artisteneingang. Ein breites Spannband mit dem Circusnamen am oberen Rand ist der einzige Schmuck. Über der Gardine sind die vier Musiker zu sehen, die das Programm in Teilen live begleiten.

Für die Besucher steht ein Gradin das komplett, inklusive der Logen, mit Schalensitzen bestückt ist bereit. Während des Einlasses wuselt „Hausmeister Müller“ umher und bis zum Programmbeginn hat sich das Zelt bis auf den allerletzten Platz gefüllt.
Alex Ramien begrüßt die Anwesenden und führt als eloquenter Moderator in angenehmer Weise durch das Programm.

Mit viel Musik und einigen Späßen eröffnen Tonito und Toni Alexis die Spielfolge. Besonders hervorstechend sind die neuen exquisiten Weißclown-Kostüme von Tonito.
Drei Tiernummern des Circus Aramannt im Programm des Bonner Weihnachtscircus zu sehen. Zunächst laufen drei Kamele unter der Leitung von Dompteur Joe White ihre Runden. Nachdem sie am Rande der Piste abliegen, werden sie von einem Lama übersprungen.
Heidi Spindler präsentiert ihre Hundemeute im Michael Jackson-Look. Viele Sprünge und Tonnenlauf werden absolviert und dann sind die Hunde als coole Reiter auf einem großen Pony unterwegs.
Franz Kistner begleitet die afrikanische Elefantenkuh Tembo bei ihrem Auftritt in der Manege. Sie nimmt Brotstücke, die zuvor an Kinder in den Logen verteilt wurden, entgegen und besteigt ein Tonneau. Mit einem Hochsitzer verabschiedet sie sich aus der Manege.
Die vierte Dressurnummer dieses Programms sieht die Direktion in der Manege. Leslie Fischer präsentiert Freiheitspferde des eingestellten Circus Barelli. Vier prächtige Friesen laufen unter ihrer Peitschenführung routiniert ihre Figuren. Direkt im Anschluss folgt das verspielte Groß-und-Klein eines Friesen und eines Shetlandponys. Auch diese bestens bekannte Dressurfolge wird mit Charme und Schwung vorgetragen und vom Publikum mit lebhaftem Applaus belohnt.

Toni Alexis serviert Spaghetti. Zusammen mit Ehefrau Jeanette bringt er im ersten Programmteil seine bekannte Restaurantszene. Im weiteren Programmverlauf sehen wir die ganze Familie mit ihrem großen Entree. Tonito als eleganter Weißclown versucht – mehr oder weniger erfolglos – sich gegen die beiden Auguste und ihren Übermut zu behaupten. Toni Alexis nimmt auch dieses Publikum mit seinen „Ahoi“-Rufen für sich ein und begeistert folgt es seinen Aufforderungen zum Applaus. Mit gekonntem gemeinsamen musizieren wird auch dieses Entree in bewährter Weise beendet.
Tonito Alexis ist darüber hinaus mit großem Erfolg in seiner Rolle als Elvis Presley zu erleben.
Marina Borzova präsentiert ihre beiden Darbietungen in der Chapiteau-Kuppel. Ganz in weiß ist die Darbietung als „Siren“ gehalten. Der überdimensionale Rock ihres Kostüms wird zum dekorativen Teil des Requisits. An einem mit Federboas eingebetteten Schwungseil  zeigt die Artistin ihr Können. Als „Furia“ sehen wir sie wenig später in ihrer temperamentvollen Kür am Schwungtrapez. Longengesichert werden zahlreiche Abfaller und Pirouetten ausgeführt.
Gleichfalls zweimal sind die Artisten der Truppe Ndux Malax zu erleben. Im ersten Auftritt demonstrieren sie ihre Kraft und Geschicklichkeit als Springer und Pyramidenbauer. Mit dieser rasanten Nummer ist gleich für Stimmung im Gradin gesorgt. Die zweite Darbietung zeigt eine Feuershow und überzeugende Kontorsionen. Scheinbar spielerisch leicht werden die erstaunlichsten Verrenkungen vorgeführt.

Die Alex Ramien-Truppe ist mit ihren drei Darbietungen vertreten. Nachdem „der Weltmeister auf dem Trampolin“ nicht pünktlich zum Auftritt erscheint, hilft „Hausmeister Müller“ kurz entschlossen aus. Marco Semjonow überzeugt als leicht trotteliger Hausmeister im blauen Kittel mit großer Spielfreude. Klamauk, Komik und akrobatisches Können bilden, sehr zur Freude der Zuschauer, eine gelungene Symbiose.
Müller“ und zwei weitere Truppenmitglieder verstehen es, am Todesrad für Nervenkitzel zu sorgen. Seil springen, Blindlauf und hohe Sprünge – allesamt auf der Außenbahn des Rades werden mit verschiedenen Tricks, die in den Kesseln ausgeführt werden, ergänzt.
Höhepunkt und Abschluss des Programms ist der Auftritt der gesamten Truppe im „Globe of Speed“. Zunächst fahren Marco Semjonov und Alex Ramien zu zweit ihre Figuren. Europas jüngster Motorrad-Stunt-Fahrer, Alex sechsjähriger Sohn Luke, zeigt in der Kugel großen Mut und Geschicklichkeit. Valentina Baysevic zeigt derzeit als eine von nur wenigen weiblichen Motorrad-Artisten ihr Können in der Alex-Ramien-Truppe. Kollektive Anspannung und feuchte Hände gibt es im Gradin, wenn zum gelungenen Abschluss der Darbietung vier Fahrer zur gleichen Zeit durch die Kugel jagen.
Im großen Finale entlädt sich die Anspannung indem die Artisten ausgelassen gefeiert werden. Alle werden noch einmal vorgestellt und ein letztes „Ahoi“ entlässt nach beinahe drei Stunden Programmdauer ein zufriedenes Publikum in die winterliche Nacht.
optimiert