Text und Fotos Friedrich Klawiter
DOGS die SHOW
Köln, 08. April 2016
http://dogs-show.de
„Dogs die Show“ das neue Showkonzept von Manuel Fischer, Macher und Initiator des Bonner Weihnachtscircus, besuchte nun erstmals Köln. Die Programmkonzeption sieht eine Melange aus Hundesport-Demonstrationen, Nutzhundevorführung, Artistik und Comedy sowie circustypischen Showacts mit Hunden vor. Die Show basiert auf einer Story, die flott und unaufdringlich erzählt, den recht unterschiedlichen Elementen Rahmen, Struktur und Zusammenhalt gibt.
In Köln fand die Weltpremiere von „Dogs die Show“ statt, nachdem zuvor für einige Tage als Vorpremiere zum einspielen in Lüdenscheid gastiert wurde.
Auf dem Circusplatz der Metropole am Rhein war ein weißes Chapiteau von vierundvierzig Meter Durchmesser als Spielstätte aufgebaut. Dicht wird das Zelt von zahlreichen Wohn- und Transportwagen sowie den Unterkünften der vierbeinigen Stars der Show umringt. Ein hoher mit Spannbändern, die das Plakatmotiv der Show zeigen, versehener Zaun schließt das Gelände ringsum ab. In einem weißen Sattelauflieger hat die Abendkasse ihren Platz und ein hohes bogenförmiges Portal gewährt den Besuchern Einlass in den Zeltbau. Die Restauration ist im Bereich zwischen Gradin und Rondell ins Spielzelt integriert. Ein neunreihiges Schalensitzgradin und drei Reihen gepolsterter Klappstühle stehen für die Besucher zur Verfügung.
Als Spielfläche dient eine rund zweihundert Quadratmeter große und etwa einen Meter hohe Bühne. Der Backstagebereich wird mittels raumhoher schwarzer Planen vom Zuschauerraum getrennt und auf eine breite Videoleinwand im Hintergrund der Bühne werden zur Thematik der Showszenen passende Hintergründe eingespielt.
Die der Show zu Grunde liegende Story wird vom Moderator – teils auch als Stimme aus dem Off – in Ich-Form erzählt. Für diesen Part konnte Klaus Kirchhoff, ein in der Szene der Hundemessen und -Veranstaltungen sehr bekannter Sprecher, gewonnen werden.
Während er das Publikum begrüßt sind einige Tamaskan – Zitat Wickipedia „eine ...Hunderasse aus Finnland, die mit dem Ziel gezüchtet wird, der Wildform der Tierart Hund, also dem Wolf, so ähnlich wie möglich zu sehen, ohne dabei die positiven Eigenschaften eines Haushundes zu verlieren“ - mit ihren Führern auf der Bühne. Die nachfolgende „Parade der Rassen“ verdeutlicht die Divergenz der Evolution. Zum Abschluss des Openings macht uns Klaus Kirchhoff mit dem Beginn der Story vertraut. In dieser geht es um einen kleinen Jungen, verkörpert von Svyatislav Rasshivkin, dem seine beiden Pudel, von einem bösen Zauberer weggenommen werden. Der Junge macht sich auf die Suche und nach verschiedenen Stationen auf seiner Wanderung erhält er die beiden vierbeinigen Freunde wohlbehalten zurück. Svyatislav Rasshivkin schafft mit seinem Spiel die Verbindung zwischen den einzelnen Nummern und hält die Show zusammen.
Das zweite Bindeglied der Show sind die Auftritte des Balletts, die dem Ablauf zugleich auch Tempo und Drive geben.
Illusionist Jidinis, seine Darbietung wird – wie andere auch – zweigeteilt präsentiert und so in das Showkonzept eingepasst, „verwandelt“ zunächst die schwarzen und weißen Pudel in einen Dalmatiner und diesen in einen entsprechend aussehenden Mantel.
An Circus-Darbietungen erleben wir im Verlauf der Show Leonid Beljakov zum einen mit seinem Boxer „Klichko“ und im zweiten Teil des Programms mit sechs Hunden, die ein umfangreiches Repertoire beherrschen.
Mister Dalmatin ist mit seiner bestens bekannten, originellen Nummer zu Beginn des zweiten Teils der Show zu erleben und Rustam Yuldashev sorgt mit seinen „Flying Dogs“ für Heiterkeit. Beim Publikum kommt Julia Rasshivkina mit ihrem Hula Hoop bestens an und erhält den mit Abstand meisten Applaus im ersten Teil der Show. Clown Pavel Bojarinov arbeitet die bekannte Szene mit einem Kostümelefanten, in dessen Haut ein kleiner Terrier steckt.
Mica Köppel präsentiert ihre beiden Hunde in zwei Auftritten. Zum einen als „Drunken Sailor“ und zum zweiten als „Mozart“ agiert die Hundetrainerin.
In ähnlicher Weise arbeiten die Hunde von Alena Smolikova, die es in der Disziplin Trickdoging bis zu einer Europameisterschaft brachte. Apportieren von Gegenständen in einen „Einkaufswagen“, Skateboard fahren, diverse Sprungvarianten und laufen auf dem Körper der Trainerin gehört zu den gezeigten Abläufen.
Aus dem Hundesport kommen Jana und Kara, die mit ihren Tieren Dog-Frisbee im Spacelook spielen. Trainerinnen und Tiere tragen neonfarbene Kostüme, bzw. Geschirr und auch die Frisbee-Scheiben leuchten im Schwarzlicht in grellem orange. Geschickt fangen die agilen und spielfreudigen Tiere die Scheiben mit hohen Sprüngen aus der Luft.
Direkt vor der Pause lernen wir die Hundesportart „Dog Diving“ kennen. Ein rechteckiges, in die Bühne eingelassenes Wasserbassin wird aufgedeckt und von einer flachen Rampe sollen die Vierbeiner möglichst weit ins Wasser springen und ein hineingeworfenes Spielzeug zurückholen. Für diesen Act werden permanent wechselnde Hunde gecastet; in der besuchten Show hatte jedoch offensichtlich keiner der Kandidaten für den Siegespokal Lust auf ein nasses Fell. Mit gekonnten Sprüngen landeten alle drei immer wieder seitlich neben dem Becken und versuchten vom trockenen Ufer aus ihr Spielzeug zu erhaschen. Eine sehr interessante Passage der Show ist der Auftritt der Hütehunde. Die beiden ausgebildeten Border Collie halten die Herde, auf der Bühne war es eine Schar Laufenten, zusammen und treiben sie, stets in Richtung ihrer Trainerin Nadine Quinn in perfektem Zusammenspiel durch Gatter und lassen sie Hindernisse überwinden.
Nachdem der Junge - Svyatislav – alle diese Szenen erlebt hat, trifft er wieder auf den Zauberer und erhält schließlich seine beiden Hunde zurück. Außer sich vor Freude schwingt er sich hoch in die Lüfte und als letzten Act der Show erleben wir die Strapaten-Darbietung von Svyatislav Rasshivkin.
Der Auftritt mündet in das große Finale, dass auch am Ende dieser Show noch einmal alle Mitwirkenden und etliche Hunde auf die Bühne bringt.