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Text und Fotos Friedrich Klawiter
HOFMEISTER WEIHNACHTSCIRCUS
Bietigheim-Bissingen, 02. Dezember 2017

www.hofmeister.de
Das Wohnzentrum Hofmeister setzt die Tradition, einen erstklassigen Weihnachtscircus zu veranstalten auch in diesem Jahr fort. Während zweier Wochen im Advent werden während der Geschäftszeiten täglich drei – in Teilen unterschiedliche – Vorstellungen angeboten, die zum familienfreundlichen Eintrittspreis von drei Euro besucht werden können. Organisiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung wiederum vom Circus Relaxx von Michael Sperlich.
Ein Parkplatz des Möbelhauses dient alljährlich als Circusplatz.
Die Zeltanlagen, königsblau mit gelben Absetzungen, funkeln im Schein der Lichterketten an den Abseglungen und Licht-Palmen auf den Mastspitzen. Ein eleganter weißer Zaun, von breiten weißen Lichterbögen gekrönt, bildet die dekorative Front, die vom Kassenwagen flankiert wird.
Campings, Wohnwagen und Materialtransporter stehen dicht gedrängt zu beiden Seiten der Zeltanlagen. Stallungen und große Koppeln sind auf einer unmittelbar an den Platz angrenzenden Wiese eingerichtet.
In edlem Ambiente präsentiert sich das Vorzelt. Weiße Stoffbahnen verkleiden die Masten und spannen sich aus der Kuppel hinab zum, mit rotem Tuch abgehängten Rondell. Roter Teppich komplettiert den eleganten Look. Die Circusrestauration ist in Weihnachtsmarktsbuden untergebracht.
Ein großes Schalensitzgradin und zwei Reihen gepolsterter Stühle in den weißen Logen füllen den Raum um die Manege restlos aus. Ein hoher, elegant gebogener Artisteneingang aus rotem Samt nimmt den hinteren Teil des Zeltes ein.

Mit einer Laser-Show steht ein modernes Programmelement am Beginn der Show. Die abwechslungsreichen, schnell einander abwechselnden Lichtmuster schaffen hier  besondere Effekte durch den bereits aus der Kuppel herabhängenden weißen transparenten Vorhang, der das Podest der Skating Ernesto umgibt.
Diese zeigen ihr Rollschuh-Akrobatik mit einer romantischen Attitüde. In einem langen „Prinzessinnenkleid“ absolviert Veronika Ernesto-Faltyny – weiblicher Part des Duo – die ersten Figuren, ehe – nun im knappen Kostüm – die Tricks schneller, sportlicher und anspruchsvoller werden. Die letzte Figur sieht die Voltigeuse mit einem per LED-Technik beleuchteten Kleidchen, dass vielen Besuchern Ausrufe des Entzückens entlockt.
Alternierend arbeitet Veronica Faltyny in der jeweils ersten Vorstellung des Tages ihre anmutige Darbietung an den Vertikaltüchern.
Die vier Damen des Balletts leiten mit einer Afrika-Phantasie zum ersten Auftritt der „Simbabwe Boys“ über. Spielerisch-fröhlich präsentieren die sechs Artisten eine Limbo-Show, deren Abläufe mitunter eher improvisiert wirken. Zahlreiche Sprünge über die Flammen und das unterqueren der immer näher am Boden hängenden brennenden Stange erfolgen wechselweise. Einige menschliche Pyramiden ergänzen die Trickfolge.
Akrobatik am Chinesischen Mast bestimmt den zweiten Auftritt der Truppe. Etliche Tricks des Genres werden in einem flotten Ablauf geboten. Eine Jonglage mit drei großen Metallschüsseln ist in den Ablauf eingebettet.

Renaldo Weisheit ist in jeder Show mit einer Tier-Darbietungen zu erleben. Zunächst sehen wir eine erstklassig ablaufende Pferde-Freiheit. Vier prachtvolle Friesenhengste laufen die ersten Touren, dann ergänzen schneeweiße Araber den Achter-Zug. Vielfältige Lauffiguren – u.a. Volten, Fächer und Gegenläufe -  erfolgen gekonnt unter der souveränen Peitschenführung des erfahrenen Dresseurs. Diverse Steiger runden die Darbietung in idealer Weise ab.
Wenig später präsentiert Renaldo Weisheit eine hervorragende Arbeit mit vier Zebras. Völlig entspannt und gelassen bewegen sich die andernorts oftmals hektisch und nervös wirkenden Tiere in der Manege, suchen vertrauensvoll die Nähe und den direkten Kontakt zu ihrem Vorführer. Sie bieten ein breites Spektrum an erlerntem Können – liegen in der Manege ab, verharren im „Hundesitz“ und nehmen Leckerlis aus der Hand und dem Mund des Dresseurs ab. Barrierenspünge, wobei das letzte Zebra in ansonsten von Ponys zu sehender Weise das Hindernis umläuft, bilden den Schlusspunkt des Auftritts.
August Paolo Ernesto erobert, „Somewhere over the Rainbow“ auf seiner Trompete spielend, die Manege. Frau Direktor Sperlich stellt ihm dort ihre neueste Erfindung, eine „Wunder-Waschmaschine“ vor. Der August, kaum das er allein gelassen wurde, wischt die Anweisung nichts anzufassen beiseite und will einer jungen Frau imponieren – worauf die Katastrophe ihren Verlauf nimmt.

Den finalen Auftritt boten „Los Ortiz“ auf dem Hochseil. Nach dem Aufgang über ein Schrägseil zeigen die beiden kolumbianischen Artisten eine attraktive Auswahl genretypischer Tricks. Temperamentvoll erfolgen u.a. Schrittkombinationen, Seil springen und ein Sprung über den auf dem Seil sitzenden Partner. Der Lauf im Zwei-Mann-Hoch erzeugt spannungsgeladene Stille auf dem Rängen und bildet den Höhepunkt des Auftritts. An diesem Tag wurde in allen Shows die Hochseil-Nummer gearbeitet, so dass wir die alternative Todesrad-Darbietung leider nicht zu sehen bekamen.
Glitzerkostüme und wehende üppige Federboas der vier Tänzerinnen des Balletts bringen einen Hauch von Las Vegas in die schwäbische Provinz. Sie leiten zum stimmigen Finale, in dem Frau Direktor Sperlich alle Mitwirkenden noch einmal vorstellt und sich im Namen der Familie Hofmeister für den Besuch und herzlichen Applaus bedankt.