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Text und Fotos Friedrich Klawiter
KREFELDER WEIHNACHTSCIRCUS
Krefeld, 27. Dezember 2019

www.krefelder-weihnachtscircus.de
Zum 7. Mal veranstaltete die Familie Probst den Krefelder Weihnachtscircus als weitere Produktion neben ihrem Weihnachtscircus in Gelsenkirchen. Die aktuelle Show "Fantastico" bot erstklassigen, traditionellen Circus in einer modernen, temporeichen Inszenierung. Die Präsentation in einem eleganten Umfeld steigert den hohen Unterhaltungswert zusätzlich.
Auf dem Sprödentalplatz, dem Festgelände der Stadt strahlt der Circus im Schein unzähliger Lichter an der Front und den Zelten in der Dunkelheit und zahlreiche Weihnachtsbäume verbreiten romantisches Flair.
Im ersten Vorzelt, einem runden Zwei-Masten-Chapiteau hat der geschmückte Kassencontainer seinen Platz. Durch einen Tunnel geht es in ein größeres Zweimasten-Zelt. Hier herrscht dank opulenter Weihnachtsdekoration und viel Tannengrün ein festliches Ambiente. Die Circusrestauration ist in erstklassig gestalteten Verkaufsständen und Buden entlang des Rondells untergebracht. Inmitten des Raumes ist ein behaglich eingerichtetes Circus-Café platziert. Sämtliche Zeltanlagen sind mit einem festen, mit rotem Teppich bedeckten Boden ausgestattet.
Durch einen weiteren Tunnel gelangen die Besucher ins Chapiteau, das der Circus Probst ansonsten auf seiner Tournee einsetzt.
Auf der Empore des markanten Artisteneingangs hat das erstklassig aufspielende Orchester mit Maestro Robert Rzeznik seinen Platz und mit einem erstklassigen Lichtdesign wird die Show hervorragend in Szene gesetzt. Die Inszenierung der Show obliegt auch hier, wie in Gelsenkirchen, Anett Simmen und Monika Orendy-Viranyi.

Mit einem opulenten Opening, in das die Probst Dance Crew, Moderator und Sänger Steffen Müller sowie das Artistenensemble eingebunden sind, erfährt die Show einen temperamentvollen Beginn.
BMX-Artist Kostian beherrscht sein Rad exzellent. Einen Parcours in Form einer großen hölzernen Bank beherrscht Kostian nach Belieben. Sicher und gekonnt springt er mit vielfältiger Weise auf dem Rad von einer zur nächsten Position. Auch seine Partnerin überspringt er auf dem Rad in variantenreicher Weise.
Gerd und Marietta Koch präsentieren eine Pudel- und Papageienrevue in einer vielseitigen Dressurfolge. Zwei Kakadus, zwei Aras und sechs Pudel zeigen sich als äußerst gelehrige Manegenstars. Die Hunde zeigen sich als talentierte Springer und der größte dient einem Ara als Reittier. Die Papageien rollen einen Teppich auf, nutzen eine Rutsche und wechseln auf Kommando die Positionen auf Spiegelkugeln. Sie fliegen durch Ringe und selbst ein mit Papier geschlossenen Reifen wird von einem Kakadu durchquert. Zum Abschluss des Auftritts ziehen die Aras ihre Runden, dicht über den Köpfen der Zuschauer, durch das Zelt.
Im zweiten Teil der Show präsentiert Gerd Koch den großen Exotenzug des Circus Probst. In seinem unverwechselbaren Stil tanzt er mit Pferden, Kamel, Dromedar, Watussi, Ungarischen Hirtenrindern und Lamas durch die Manege.
Die weiteren Tier-Darbietungen werden von der Truppe Khadikov präsentiert. Zuerst sehen wir eine temporeich ausgeführte Ungarische Post, bei der schließlich vier Voraus-Pferde vor dem Handpferdepaar des Stehendreiters durch den roten Ring preschen. Wenig später folgt eine temperamentvoll gerittene Hohe Schule im spanischen Stil, die von vier Tänzerinnen schwungvoll begleitet wird.
Im zweiten Programmteil zeigen die vier ReiterIn der Tuppe ihre trickstarke, rasante Dschigitenreiterei. In hohem Tempo wird die Manege umrundet, dabei liegen die Reiter quer im Sattel, die Reiterin sammelt Tücher vom Manegenboden auf, wird im "Handstand" seitlich am Pferd geritten und viele Tricks mehr erfolgen in erstklassiger Ausführung.
Höhepunkte des Auftritts sind das umrunden des Pferdes unter dem Hals und unter dem Bauch im vollen Galopp, sowie ein Zwei-Mann-Hoch auf zwei Pferden in voller Karriere.

Magier Nicolas del Pozo begeistert mit einer aufwändig inszenierten energiegeladenen Illusions-Show.  Ballett und Lightshow sorgen für den attraktiven Rahmen, mit dem die flott präsentierten Großillusionen optimal präsentiert werden. Besonders effektvoll wird die "Schwebende Jungfrau" ausgeführt. Eine Logenbesucherin wird flugs für die Rolle gefunden und "schwebt", nachdem sie in "Trance" versetzt wurde, unter den magischen Händen des Illusionisten nur von einem weißen Tuch gestützt im Raum.
Clown Alain Rossi ist mit seinen Späßen für den Frohsinn in der Show zuständig. Er präsentiert sich als Golfer und versucht einen von Zuschauern geworfenen Hut auf dem Kopf zu fangen und balanciert eine Pfauenfeder auf der Stirn. Ein Stofftier entwickelt in seinen Händen Eigenleben und als Ballerina jongliert er zu "Schwanensee" tanzend mit Tüchern. Schließlich ficht er einen Kampf mit einem Fahrrad aus, das sich nach und nach in seine Einzelteile zerlegt.
Moderator Stefan Müller hatte auch drei Solo-Auftritte als Sänger.
Die Auftritte der Probst Dance Crew, in vielen verschiedenen und aufwändigen Kostümen, sind hervorragend choreographiert, verbinden die einzelnen Darbietungen zu einer harmonischen Show und verleihen dem Programm den notwendigen Glamour.

Vier Luft-Darbietungen komplettieren die stimmige und sehr unterhaltsame Programmfolge.
Als kühne Squaw reitet Roxana Leyseck hoch zu Ross in die Manege, um alsdann ihr Können in und am Luftring zu präsentieren. Vielseitige Tricks werden von der sympathischen jungen Frau erstklassig ausgeführt.
Am Vertikalseil arbeitet Isabelle Maatz eine genretypische Trickfolge.
Eines der Higlights der Show bildet der Strapaten-Act des Duo Imagine. Zu den Klängen des gleichnamigen Song von John Lennon erzählen Tatjana und Denis eine Love-Story. Kraftvoll und voller Eleganz erfolgen die attraktiven und teils auch risikoreichen Tricks hoch in der Kuppel des Zeltes.
Zu guter Letzt ist das Duo Sifolinis am Todesrad zu erleben. Die actionreiche Darbietung bietet noch einmal Nervenkitzel. Ein Salto im Kessel, Blindlauf und eine Runde im Handstand auf der Außenbahn sind die hauptsächlichen Tricks. Die abschließenden hohen Absprünge vom Rad werden mit spitzen Ausrufen des Erstaunens quittiert.
Das grandiose Finale bietet noch einmal ein großes buntes Bild aller Mitwirkenden in der Manege. In einen großen Metallring werden zahlreiche Nationalflaggen gesteckt. Während diese hoch in die Kuppel schweben, hüllt goldenes Konfetti die versammelten Artisten ein.
Das Publikum zeigt sich höchst zufrieden mit dem Gebotenen und applaudiert enthusiastisch.