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Text und Fotos Friedrich Klawiter
MAGICAL WORLD OF CIRCUS
Nederweert, 01. April 2023

www.magicalworldofcircus.com
Mit ihrem Unternehmen „Magical World of Circus“ touren Sandor und Gabi Donnert akutell im Süden der Niederlande in der Provinz Limburg. Das aufstrebende junge Unternehmen bietet ein erlesenes Programm in einem feinen Rahmen und sorgt für beste traditionelle circensiche Unterhaltung.
Der Circusplatz der Gemeinde Nederweert ist eine große Rasenfläche, die an diesem total verregneten Tag so ihre Schwierigkeiten für das Publikum bereit hielt.
Das elegante Zwei-Masten-Chapiteau – rot-weiß mit feinen gelben Linien – bietet im Zusammenspiel mit dem schmucken Zierzaun mitsamt dem Eingangsportal und dem nostalgischen Kassenwagen einen romantischen Look.
Die Materialtransporter und die Volvo Zugmaschine sind glänzend royalblau mit roten Absetzungen lackiert. Die Wohnwagen der Artisten nehmen den hinteren Teil des Platzes ein.
Ein fünfreihiges Bankgradin und dekorative Logen stehen für die Zuschauer bereit. Ein eleganter Artisteneingang in rot und gold trägt obenauf den Circusnamen und funkelt im Schein zahlreicher Lichter.
Nochmals erweitert wurde die Lichtanlage und mit einem raffinierten und kreativen Design setzt Sandor Donnert die Show in exzellenter Weise in Szene.

Clown Marco Mariani erobert vom Haupteingang kommend die Manege und dirigiert den Applaus. Schon bald wechselt er das Metier und wird vom Dirigenten zum Magier. Per Zauberstab lässt er die Lichter aufleuchten.
Robert Ronday ist der Sprechstallmeister des Unternehmens und in seiner einmaligen und charismatischen Art übernimmt er die Begrüßung des Publikums. Im weiteren Verlauf der Show stellt er in eloquenter und sympathischer Weise die auftretenden Kollegen vor.
Mit der Kür von Stefania Gottani am Ringtrapez nimmt die Nummernfolge ihren Beginn. Elegant erfolgen die vielfältigen Figuren in einem flüssigen und harmonischen Ablauf. In weiten Flügen füllt die versierte Artistin den gesamten Raum der Kuppel.
Im zweiten Programmteil sehen wir Stefania Gottani wieder, nun mit ihren gekonnten Antipodenspielen. Anmutig balanciert die charmante Artistin einen großen chinesischen Schirm auf ihren Füßen. Es folgen Touren mit einer großen Rolle ehe bis zu fünf Basketbälle auf ihren Händen und Füßen tanzen. Effektvoller Abschluss des Auftritts ist die Jonglage eines großen Feuerkreuzes.
Diabolo-Jongleur Ezra Veldmann begeistert mit seinem umfangreichen Können. In erstklassiger Ausführung bietet der sympathische Artist eine umfassende Auswahl anspruchsvoller Tricks des Genres. Bis zu vier Diabolos werden zur gleichen Zeit in der Luft gehalten.

Marco Mariani verkörpert eine sympathisch-fröhliche August-Figur, die bestens ankommt. Mit pointiertem und variantenreichen Spiel findet er gleich Zugang zum Publikum. Der August möchte ein Konzert geben und schleppt ein „Xylophon“ in die Manege, doch das Teil fällt in sich zusammen noch ehe ein Ton erklungen ist. Nun gut, dann versucht man es halt alsDirigent – doch der Notenständer hat so seine Tücken. Also versucht er es mit Glöckchen und schließlich erklingt „Sous le ciel de Paris“.
Ein kleiner Hund in einem Löwenkostüm ist der Star einer weiteren Reprise und ein musikalisches Zwischenspiel auf dem Saxophon ist eine weitere Szene. Im letzten und umfangreichsten Auftritt werden flugs sechs Mitspieler rekrutiert, ein „Boxring“ installiert und schon kann der große Fight beginnen. Temperamentvoll geht es zur Sache – bis der Clown KO geht.
Einen weiteren Comedy-Auftritt bietet Kevin Briers, der sich mit einem riesigen Ballon abmüht und schließlich drin komplett verschwindet.

Ebenfalls zwei Darbietungen steuert Elisa Cussadié zur bestens gelungenen Show bei. Im ersten Teil der Vorstellung präsentiert sie sechs prachtvolle Aras, einen Halsband- und eine Schar Sonnensittiche. Der Halsbandsittich fliegt durch drei Ringe, die Kinder emporhalten und die Sonnensittiche landen auf den Köpfen, Armen und Händen der Kinder. Die Aras fliegen zur Tierlehrerin, überbringen einer Besucherin eine Rose tanzen auf ihren Sitzplätzen. Weite Flüge über das Gradin sind Höhepunkt und Abschluss des Auftritts.
Wenig später erleben wir die sympathische Artistin mit einer eindrucksvollen Kontorsion-Darbietung. Ein ums andere Mal werden Rumpf und Extremitäten, scheinbar völlig mühelos mit enormer Biegsamkeit in extreme Positionen gebracht. Selbst Handstände werden unter diesen Umständen noch elegant ausgeführt. Zum Höhepunkt der faszinierenden Darbietung zwängt sich Elisa Cussadié in einen Glaskubus von geringer Kantenlänge.

Die „Skating Donnert“, Ryan und seine Partnerin Anna, bieten mit ihrer exzellenten Darbietung das begeisternde Highlight der mitreißenden Show. Eine große Anzahl hochkarätiger Tricks werden in hervorragender Manier gearbeitet. Einzigartig ist ihr Spitzentrick. Im Zahnhang ohne Vorteil, also ohne Sicherungsriemen um den Nacken dreht sich die Artistin um ihre eigene Längsachse, derweil das Paar in höchstem Tempo auf der Plattform rotiert.
Das Finale ist
schwungvoll inszeniert und vereint das Ensemble noch einmal in der Manege. Manegensprecher Rob Ronday verabschiedet ein höchst zufriedenes Publikum, das mit lang anhaltendem Beifall seiner Begeisterung freien Lauf lässt.