optimiert



Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS MAXIMUM
Oss, 09. Juni 2019


www.circus-maximum.nl
Der Circus Maximum, der größte und schönste Circus derzeit in den Niederlanden reisende Circus , der Familie Zinnecker wird seinem selbstgestellten  Anspruch "Circus Maximum -  Niew Nederlands Kwaliteitscircus" vollkommen gerecht. Die Familie Zinnecker und ihre Artisten bieten ein erstklassiges traditionelles Programm, das neben den bekannten hervorragenden hauseigenen Dressur-Darbietungen auch mit sehr guter Artistik und Clownerie zu begeistern versteht. Die Präsentation der Show zeigt sich auf Höhe der Zeit, so dass dem Publikum ein höchst unterhaltsames Spektakel geboten wird.
In vorzüglicher Aufmachung präsentiert sich der prächtige Circus auf dem Circusplatz in Oss. Die langgestreckte Fassade funkelt in der Dunkelheit im Schein unzähliger Lichter am eleganten Zierzaun. Der große Tonnendachwagen mit den Kassenschaltern und der  hohen Leuchtschrift "Tickets" auf dem Dach passt sich hervorragend in die Front ein. Blau und gelb sind die Hausfarben des Unternehmens, die sich auf Wagen und Zeltanlagen widerspiegeln. Die zahlreichen prachtvoll herausgeputzten, weinrot lackierten Zugmaschinen bilden einen besonderen Blickfang. Die Tonnendachwagen und Sattelauflieger sind entlang der Platzseiten aufgefahren. Die Fahrzeuge glänzen in neuem Lack und der Fuhrpark ist ausnahmslos mit dem neuen Namenszug und Logo versehen.
Die Stallanlagen der Pferde und Kamele nehmen den rückwartigen Raum ein.
Im Vorzelt hat der Verkaufswagen der Circusrestauration seinen Platz.
Ein Schalensitzgradin und nostalgisch verzierte Logen mit Posterstühlen stehen für die zahlreichen Besucher bereit. Ein Artisteneingang aus rotem Samt nimmt den hinteren Bereich des Zeltes ein.

Marco Mariani erobert vom Haupteingang aus die Manege. Der August initiiert einen Applaus-Wettbewerb und bringt die Besucher in Stimmung.
Manegensprecher Kevin van Geet begrüßt das zahlreich erschienenes Publikum in charmanter Weise und ist im Verlauf der Show als eloquenter, höchst angenehmer Sprechstallmeister zu erleben.
Mit der vorzüglichen Freiheitsdressur von Marlon Zinnecker startet die Spielfolge mit einem ihrer Highlights. Acht seidig glänzende, nachtschwarze Friesenhengste, mit weißen Puscheln geschmückt, traben in den roten Ring. Eine Vielzahl anspruchsvoller Lauffiguren wird exzellent ausgeführt. Der versierte Dresseur lenkt die Pferde mit sparsamen Gesten. Drei feurige Araber bieten zum Da Capo eine Anzahl hervorragend ausgeführter Steiger.
Im zweiten Teil der Show sehen wir ein doppeltes Groß-und-Klein. Friesenhengste und falbe Shetland-Ponys interagieren in harmonischer Weise. Immer wieder wird gekonnt mit dem Größenunterschied beider Rassen gespielt, wenn die Ponys in unterschiedlichster Form unter ihren großen Partnern passieren.
Direktor Roman Zinnecker obliegt es mit hoher Souveränität die sechs gepflegten Kamele des Hauses zu präsentieren. Die Trampeltiere beherrschen ein umfangreiches Repertoire attraktiver Figuren, die in einem harmonischen Ablauf gekonnt ausgeführt werden.

Marco Mariani verkörpert eine sympathisch-fröhliche August-Figur, die beim Publikum bestens ankommt. Sein pointiertes variantenreiches Spiel findet großen Anklang. Zunächst schleppt er ein "Xylophon" in die Manege, doch bevor der erste Ton erklingt, fällt das Teil in sich zusammen. Nach vergeblichen Versuchen das Instrument spielfertig zu machen, wechselt der August das musikalische Fach versucht sich, mit dem gleichen Misserfolg als Dirigent. Der dritte Versuch gelingt -mit Glöckchen erklingt "Sous le ciel de Paris“.
Ein kleiner Hund in einem Elefantenkostüm steht in einer weiteren, liebevoll gestalteten Szene im Mittelpunkt. Flugs sind im zweiten Programmteil sechs Mitspieler gefunden und ein formidabler Boxkampf steht an. Flott und mit viel Schwung geht es zur Sache und der Clown letztlich ko.

Neyenne Frank präsentiert eine erstklassige Kontorsions-Darbietung. Die schlanke große Artistin beweist enorme Körperbeherrschung und nimmt  immer wieder extreme Positionen ein. Elegant und geschmeidig erfolgen die Aktionen auf dem Piedestal und auf hohen Handstäben. Abschließend setzt sie sich einen Hut mit den Füßen auf den Kopf.
Nadja Scholl bietet den Besuchern eine risikoreiche, spektakuläre Darbietung an den Strapaten. Extrem rasant schwingt sie in weiten Flügen durch die Kuppel und bietet zahlreiche verwegene Abfaller.
Ihre Vielseitigkeit beweist die Allround-Könnerin  mit ihrer fröhlich dargebotenen Hunde-Revue. Fünf quirlige Vierbeiner wetteifern darum ihr Können zu zeigen. Temporeich wird ein umfangreiches Repertoire verschiedenster Sprünge ausgeführt.
Zwei Mal erleben wir Stefania Gottani im roten Ring. Zunächst sehen wir ihre variantenreiche Antipoden-Nummer. Die ersten Touren erfolgen mit einem großen chinesischen Schirm. Es folgt eine große Rolle, dann sehen wir abwechslungsreiche Figuren mit bis zu fünf Basketbällen. Zum effektvollen Abschluss des Auftritts rotiert ein großes Kreuz mit Fackeln an den Enden auf den Füßen der Artistin.

Wenig später glänzt Stefania Gottani mit ihrer elegant präsentierte Kür am Luftring, die vielerlei kraftvoll ausgeführter Tricks bietet. Unter Verzicht auf Handschlaufe und Longe schwebt die charmante Artistin hoch in der Kuppel und mit einem gekonnten Zehenhang erreicht der Auftritt seinen Höhepunkt.

Miss Mandy eröffnet den zweiten Teil des Programms mit poetischem Seiltanz. Viele Schrittfolgen wechseln mit den unterschiedlichen, sehr sicher ausgeführten Balancen ab. Mit einem erstklassig ausgeführten Spagat findet der Auftritt seinen gelungenen Höhepunkt.
Aaron Zinnecker, jüngster Spross der Direktion, tritt als versierter Tempojongleur in Erscheinung. Sicher und variantenreich arbeitet der junge Mann mit Tennisbällen, Keulen und Ringen. In schneller Rotation drehen sich die hell lodernder Fackeln und der junge Artist beendet unter großem Applaus seinen effektvollen Auftritt.
Ein meisterhaftes Pas de Deux bieten Adrian Donnert und Neyenne Frank. Auf einem mächtigen Kaltblut-Schimmelgespann zeigt das Duo eine enorme Anzahl gekonnt und elegant ausgeführter Tricks. Zu den Spitzenleistungen gehören Handstandwaage auf dem Kopf des Partners, Spagat auf den empor gestreckten Armen. Mit der Partnerin im freien Stand auf seinem Kopf umrundet Arnold Donnert zwei Mal die Manege und bietet damit spannungsgeladenen und umjubelten Höhepunkt seines Auftritts.
Mit stimmungsvollem Life-Gesang - „New York“ von Frank Sinatra – leitet Clown Marco zum Finale über. Manegensprecher Kevin van Geet stellt einen jeden noch einmal vor und verabschiedet ein überaus zufriedenes, sehr zahlreiches Publikum. Unter dem langanhaltenden frenetischen Beifall der Besucher klingt die unterhaltsame und abwechslungsreiche Show aus.