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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS MIRAGE
Troisdorf, 16. April 2017 

https://circus-mirage.jimdo.com
Den Circus Mirage gründeten Angelina Lauenburger und ihr Ehemann Ali Barakat im Jahr 2012 und reisen seither in erster Linie im Nordwesten und Westen der Republik.
In Troisdorf, rechtsrheinisch zwischen Bonn und Köln gelegen, war der Circus in einer Grünanlage in einem Wohngebiet aufgebaut. Unübersehbar leuchten die strahlend gelben, mit königsblauen Akzenten gestalteten Circuswagen an dem regnerischen Tag zwischen den Bäumen. Zwei Sattelauflieger und der schmucke Kassenwagen bilden die Front und einige Zierzaunelementen komplettieren das Arrangement. In großen Lettern sind die Fahrzeuge in kräftigem lila mit dem Circusnamen beschriftet.
Ein Zwei-Masten-Zelt mit hoher spitzer Kuppel, die Plane in kräftigem blau mit gelben und lila Absetzungen, ist die Spielstätte des Unternehmens. Der große, im rückwärtigen Bereich platzierte Stall ist optisch passend zum Hauptzelt gestaltet und bietet den Pferden und Kamelen eine geräumige Unterkunft.
Auf der gegenüberliegenden Zeltseite sind Wohnwagen und Campings in exakter Formation abgestellt.
Im Chapiteau ist der große Artisteneingang beherrschendes Element. Eine weinrote, mit einem riesigen gelben Stern verzierte Plane spannt sich in einem Gitterrohrrahmen.
Dekorative rot-weiße Logen mit zwei Stuhlreihen und ein vierreihiges Bankgradin füllen den Raum rings um die Manege und der Verkaufsstand der Circusrestauration ist gleichfalls im Zelt aufgebaut.

Die Show beginnt mit einer wohlbekannten Szene. Die kleine Charleen träumt vom Circus. Schnell schminkt sie sich in der Manege, zieht das Kostüm über und schon ist sie mittendrin in der bunten Circuswelt und Angelina Lauenburger übernimmt die Begrüßung des Publikums. Sie ist eine angenehme, versierte Manegensprecherin, leider agiert sie meist aus dem Off.
Mit einer Doppelfreiheit Shetland-Ponys tritt Ali Barakat als erster in den roten Ring. Munter trippeln die Minipferde ihre Figuren in den Sand. Sie umrunden, steigen auf ein Podest und verabschieden sich mit einem Knicks vom Publikum. Im zweiten Programmteil präsentiert der Chef des Hauses das sibirische Steppenkamel „Caesar“ in einem flotten Ablauf.

Miss Celina ist mit zwei ansprechenden Auftritten im Programm zu erleben. Zunächst sehen wir die vierzehnjährige Artistin mit einem Kautschuk Act. Im Schwarzlicht arbeitet sie
gekonnt eine vielseitige Auswahl an Tricks des Genres. Scheinbar mühelos nimmt sie die unterschiedlichen Positionen ein und verbiegt dabei mit einem strahlenden Lächeln ihre Gliedmaßen.
Im zweiten Teil der Show präsentiert sie ihre elegante Kür am Luftring. Kraftvoll werden die zahlreichen Tricks ausgeführt und weite Flüge führen durch die Kuppel.
Miss Mercedes präsentiert die zweite Luftnummer des Programms. An den Tuchstrapaten präsentiert die charmante junge Frau ihr Können. Gekonnt präsentiert sie eine variantenreiche Trickfolge, die mit einigen riskanten Abfallern für den notwendigen Nervenkitzel sorgt.
Rasant agiert Miss Nikita mit den Hula Hoop Reifen. Tempo- und variantenreich lässt sie die Ringe um ihren Körper kreisen.

Der Junior des Hauses, der elfjährige Diego ist der „Mann mit dem Stahlkinn“. Mit vielseitigen und gekonnten Kinnbalancen, mit denen er im vergangenen Jahr auch in der SAT1 TV-Show „Superkids“ auftrat, versetzt er das Publikum in Erstaunen. Zunächst balanciert er eine Flasche auf der Kinnspitze aus. Ihr folgen immer größere und schwerere Gegenstände – Klappstuhl, Küchentisch, Schubkarre und Stehleiter sind die nächsten Balanceobjekte. Ihnen folgt eine Biertisch-Bank und ein 5Kg-Vorschlaghammer. Abschließend wird eine mehrere Meter lange Alu-Zugleiter von dem jungen Artisten sicher balanciert.
Zudem unterhält Diego als Clown „Charly“ mit seinen Späßen die Zuschauer. Er spielt mit den Kindern in den Logen Ball und die Popcorn-Reprise darf nicht fehlen. „Das musizieren ist verboten“ ordnet der Chef des Hauses an, doch Charly findet solange Ausflüchte, bis der CD-Player in einer Mülltonne landet.
Fakir Ali Barakat spielt zum Abschluss der Nummernfolge mit dem Feuer. Hell lodernde Fackel streichen über die Handflächen und Oberarme ehe sie Mund des Artisten verlöschen. Immer wieder entzündet er sie neu mit hohen, lange im Mund gehaltenen Flammen. Zum Höhepunkt seines Auftritts lässt der Fakir hohe Feuersäulen aus seinem Mund in die Kuppel steigen.
„So lange noch tausend Sterne stehn.....“ , Angelina Lauenburger rezitiert das bekannte Komödiantengedicht und mit einem kurzen Finale verabschieden sich die Mitwirkenden von ihrem Publikum.
Die ansprechende Vorstellung des schmucken Circus hat das junge Publikum als Hauptzielgruppe, und diese nutzt dann auch begeistert die Möglichkeit, nach der Vorstellung noch ein paar Runden auf einem Circuspony zu reiten. Die rund neunzig Minuten inklusive Pause dauernde Show gefällt und beansprucht die Geduld kleinerer Kinder nicht über Gebühr.