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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS PAUL BUSCH
Rheine, 17. August 2019

www.circus-paul-busch.de
Der Circus Paul Busch begeistert immer sein Publikum. Ein erstklassiges traditionelles Programm, geboten in einem exzellenten Ambiente, eine sympathische professionelle Präsentation und top gepflegtes modernes Material sind die Zutaten aus denen die Familie von Georg Frank mit großem Können und viel Liebe zu ihrem Beruf zwei Stunden allerbester Unterhaltung formt.
Der Festplatz der Stadt bot dem großen Circus den notwendigen Rahmen sich perfekt zu präsentieren. Ein großes Eingangsportal wird von zwei mächtigen, rot lackierten Sattelaufliegern flankiert. Kunstvoll geschweifte Klappelemente formen die eleganten Sichtseiten der Fassaden. Diese zeigen, aufwändig in Airbrush Technik ausgeführte, Circusmotive.
Der Kassencontainer hat seinen Platz neben dem Eingang. Ein dekorativer Frontzaun, die Säulen werden von zahlreichen Fahnen gekrönt und die Felder sind mit großformatigen Abbildungen von Programmmotiven geschmückt, schließt die Vorderseite des Platzes ab.
Die modernen Zeltanlagen sind in einem rot-weißen Streifendekor gehalten und mit blauen Applikationen verziert.
Spielstätte ist ein Chapiteau mit zweiunddreißig Metern Durchmesser. Die hohe, spitze achteckige Kuppel wird von einem Gitterrohrbogen überragt und von beleuchteten „Palmen“ flankiert. Unzählige Lichter am Zelt, den Fassadenwagen, der Kasse und am Frontzaun transportieren den Zauber des Circus.
Die lange Reihe der mächtigen, mit verchromten Anbauteilen ausgerüsteten Zugmaschinen nimmt den Blick gefangen. Die weiß und blau lackierten Materialtransporter nehmen die linke Platzseite ein. Rechts des Zeltes stehen die zahlreichen großen Wohnwagen der Familie und der Mitarbeiter.
Hinter dem Chapiteau haben die Pferde, Kamele und Rinder des Circus in großzügigen Stallungen und Freigehegen eine komfortable Unterkunft.
Das Innere des Chapiteau wird vom prachtvollen, riesigen Artisteneingang, der bis unter das hohe Zeltdach emporragt beherrscht. Dunkelroter edler Samt und reiche goldene Bordüren und Applikationen strukturieren die Flächen. In gestickten goldenen Lettern leuchtet der, von zahlreichen Scheinwerfern angestrahlte Schriftzug „Arena der Attraktionen“ in den Raum. Auf einem hoch vor die Gardine gebauten Podium hat die Live-Band des Circus ihren Platz.
Rot ist die dominierende Farbe der Einrichtung, Logen und steil aufragendes Schalensitzgradin tragen gleichfalls diesen Farbton, während die blaue Zeltplane von unzähligen weißen Sternen geziert wird. Eine Besonderheit sind die roten und blauen Einbauleuchten in den Stufen der Treppenaufgänge.
Der große Verkaufswagen der Circusrestauration, mit eleganter Ausstattung und hervorragend integrierter Grillstation in Edelstahl, fand seinen Platz ebenfalls im Zelt.
Während des Einlasses illuminieren Lichterketten mit gelben Glühbirnen das Zelt mit einem warmen Licht und mit der mit moderner Technik ausgerüsteten Lichtanlage setzt Jeffrey Frank die Show erstklassig in Szene.
Emilio Frank schafft mittels einer leistungsstarken Tonanlage und hervorragend ausgesuchten Musiken einen volltönenden, die Vorstellung tragenden Klangteppich. Durch das gekonnte Schlagzeugspiel des jungen Mannes erhalten die Arrangements die notwendige Individualität.

Clown „Hansi“, alias Carlito Frank erobert das Mikrofon und besteht seinen Kampf gegen die Tücke des Objektes, ehe er seinen Platz Direktor Henry Frank überlässt. Dieser begrüßt das „hochverehrte Publikum“ und ist im weiteren Verlauf der Show als sehr angenehmer und versierter Manegensprecher zu erleben, der seine Familienmitglieder eloquent vorstellt und dem Publikum allerlei Informationen zu übermitteln weiß. Mit einem Charivari, das neben dem Ensemble auch einen Friesenhengst und ein Kamel in die Manege bringt, nimmt das gelungene Opening seinen Lauf.
Miss Angela startet die Spielfolge an den Tuchstrapaten. Ihre umfassende und abwechslungsreiche Trickfolge bietet neben vielen Halteposen eine Anzahl risikoreicher Abfaller.

Gitano Frank präsentiert die hauseigenen Dressur-Darbietungen. Zunächst sehen wir eine abwechslungsreiche Freiheit mit drei Friesen. Die Hengste beherrschen ein vielseitiges Repertoire Lauffiguren, das der ruhig und souverän agierende Dresseur gekonnt abruft. Ein erstklassig ausgeführter Gruppensteiger beendet den Auftritt in gelungener Weise.
Gleich im Anschluss preschen sechs Shetland-Ponys in den Ring und trippeln ihre Figuren in den Sand. Barrierensprünge beenden den gelungenen Auftritt. Als Da Capo bietet ein temperamentvoller weißer Araber gelungene Steiger.
Vor der Pause präsentiert Gitano Frank präsentiert den großen Exotenzug des Hauses. Die vier Damen des hauseigenen Balletts geben dem Auftritt den passenden Rahmen. Vier mächtige, mit Schabracken im Zebra-Look geschmücke, Steppenkamele sind zunächst mit vielseitigen Lauffiguren zu erleben. Souverän lässt der erfahrene Vorführer die Figuren in flotter Abfolge ausführen. Schließlich nehmen die Ballettdamen als Figurantinnen auf den den Kamelen Platz. Im zweiten Teil des Auftritts gestalten sechs Rinder unterschiedlicher Rassen und ein Dromedar.

Clown „Hansi“, sorgt mit seinen Späßen für den notwendigen Frohsinn in der Show. Mit seiner sympathischen Art findet der junge Mann im roten Stallmeisterfrack rasch Kontakt zum Publikum und der berühmte Funke springt über. Mit komödiantischem Talent und großer Spielfreude werden die Reprisen ohne Längen gespielt. „Vier Stühle“, Seil springen und Kunstschütze sind die diesjährigen Szenen, die mit freiwilligen Mitspielern in flottem Ablauf geboten werden.

Einen weiteren Comedy-Auftritt bietet Marcello Frank. Als „angeheiterten“ Herrn erleben wir ihn auf dem Trampolin mit angegliedertem Sprungturm in einem mit reichlich Slapstick-Komik gewürzten Act. Nach anfänglichen „Schwierigkeiten“ erobert er das Requisit und bietet neben gekonnten Saltos auf dem elastischen Tuch eine Reihe spektakulär aussehender Kaskaden am Turm. Natürlich darf der obligatorische Striptease auf dem Sprungbrett nicht fehlen.

Zu Beginn des zweiten Programmteils arbeitet Benito Frank seine fulminante Darbietung am Schwungseil. In sehr hohem Tempo und in größtmöglicher Höhe lässt er das Requisit bis weit über die Logen ausschwingen. Überschläge mit dem Seil und frei ausgeführte Balancen wechseln mit zahlreichen risikoreichen und völlig ungesichert ausgeführten Abfallern ab. Ein erstklassiger Auftritt in einem kaum noch zu sehenden Genre.
Zwei Mal erleben wir Deborah Lauenburger in der Manege des Circus Paul Busch. Zunächst arbeitet die junge Frau ihren temperamentvoll und temporeich vorgetragenen Hula Hoop Act. Per LED-Technik beleuchtete Ringe kreisen effektvoll im abgedunkelten Rund um den Körper der sympathischen Artistin. Anschließend erfolgen abwechslungsreiche Aktionen mit „normalen“ Requisiten, ehe abschließend mehr als zwanzig Ringe zur gleichen Zeit in Bewegung gehalten werden.
Im zweiten Programmteil präsentiert Deborah Lauenburger auf einem prachtvollen Friesenhengst die hohe Kunst der Schulreiterei. Zahlreiche Lektionen bietet die junge Amazone gekonnt dar.
In charmanter Weise bietet Miss Nikita ihre rasante Akrobatik am Luftring dar. Ihr Kostüm im orientalischen Stil verleiht der Darbietung den letzten Pfiff.

Die Finalnummer gestalten die „Gebrüder Arena“, Gitano und Jeffrey Frank, auf dem Todesrad. Sprünge in den Kesseln, Aufschwung außen am Rad an einem Arm, Scheinsturz, Blindlauf und Schnelllauf werden in einem temperamentvollen Ablauf zu südamerikanischen Rhythmen und gewürzt mit gekonnter Macho-Attitüde geboten.
Das große fröhlich inszenierte Finale vereint alle Mitwirkenden noch einmal in der Manege. Der Seniorchef des Hauses, Georg Frank, stellt seine Familienmitglieder noch einmal vor und bedankt sich beim sehr zahlreich erschienenen Publikum für den Besuch und den lebhaften Applaus.
Eindrucksvoll stellt die Familie Frank unter Beweis, dass man als Circusfamilie mit Können, Herz und Freude am eigenen Tun ein Publikum bestens unterhalten kann.