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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS RENZ-INTERNATIONAL
Wesel, 18. Juni 2016

Mitte Juni startete Franz Renz mit seinem Circus in Wesel am Niederrhein in die diesjährige Tournee, die in Kürze in den Niederlanden fortgesetzt wird. Der große und schöne Circus war in einem Wohn- und Gewerbegebiet direkt an einer stark befahrenen Bundesstraße aufgebaut.
Die eindrucksvolle Fassade des stattlichen Circus beherrscht den Circusplatz. Sie ist einladend mit verschiedenen Circusmotiven bemalt und die stilisierten Säulen des Brandenburger Tors sowie die Nachbildung der Quadriga auf dem Vordach geben ihr ein unverwechselbares Aussehen. Ein romantischer Zaun mit Lichterbögen und ein weiterer Sattelauflieger komplettieren die Front.
Gelb und hellblau, die Hausfarben des Circus Renz sind durchgängig auf Zeltanlagen und Fahrzeugen zu finden. Der Namenszug leuchtet in kräftigem rot von den Wagen.
Die Plane des hohen Chapiteau reicht bis zu den Mastspitzen empor und eine langgestreckte Kuppel schließt die Konstruktion ab. Zahlreiche Fahnen und Leuchtelemente krönen Mastspitzen und Traversen.
Auf ein Vorzelt musste auf diesem Platz verzichtet werden und so fand der riesige Verkaufswagen der Circusrestauration seinen Platz vor dem Spielzelt.
Die mächtigen, mit auffälligem Dekor und vielen chromblitzenden Anbauteilen versehenen Zugmaschinen sind in einer langen Reihe aufgefahren. Die Tierstallungen und der umfangreiche Fuhrpark nehmen den zur Verfügung stehenden Platz völlig ein. Auf dem Gelände vor der Fassade bieten geräumige Koppeln den Elefanten und Pferden Auslauf.
Das Chapiteau ist im Innern dunkelblau und zeigt ein Dekor aus unzähligen weißen und roten Sternen. Ein sechsreihiges Schalensitzgradin steht für die Besucher bereit. Die Logen und der große, den Raum beherrschende Artisteneingang sind einheitlich in  dunkelrotem Samt mit goldenen Bordüren gehalten.

Der Circus Renz International bietet auch in dieser Spielzeit ein gutes mitreißendes traditionelles Circusprogramm und einmal mehr zeigen Franz Renz und seine Familie ihre
Qualitäten als hervorragende Artisten und Tierlehrer.
Frau Direktor Amanda Renz übernimmt die Begrüßung des zahlreich erschienenen Publikums und gibt die Manege für die erste Darbietung frei.
Scarlett Renz eröffnet die Spielfolge mit ihrer temperamentvoll vorgetragenen Darbietung am Ringtrapez. Mit strahlendem Lächeln präsentiert die sympathische Artistin die umfangreiche Trickfolge. Eine große Zahl eleganter Haltetricks wechselt mit rasanten weiten Flügen ab und ein eindrucksvoll ausgeführter Fersenhang krönt den Auftritt.
Zu Beginn des zweiten Programmteils erleben wir die versierte Artistin erneut mit einer fulminanten Luftnummer. Am Schwungseil arbeitet sie eine Vielzahl spektakulärer Abfaller. In hohem Tempo erfolgen die Aktionen hoch in der Kuppel und werden vom Publikum mit vielen lauten „Ahs“ und „Ohs“ quittiert.
In einem dritten Auftritt präsentiert Scarlett Renz eine turbulente Hunderevue. Vierbeiner und Vorführerin strahlen Begeisterung und Spielfreude aus und lassen den Funken auf das Publikum überspringen. Vielfältige Sprünge und Pirouetten werden von den Hunden eifrig und perfekt ausgeführt. Schließlich werden zwei Ponys mit nicht versiegendem Elan von den Hunden beritten.

Jongleur Benjamin Pfeiffer ist in zwei interessant gestalteten Auftritten zu erleben. Zunächst manipuliert er bis zu sieben Bälle in vielerlei verschiedenen Routinen, während im zweiten Auftritt Keulen von dem sympathischen Artisten virtuos gehandhabt werden.
All seine Requisiten sind von innen beleuchtet und erzeugen im abgedunkelten Zelt effektvolle Lichtmuster. Mittels eines PC werden die in Bälle und Keulen verbauten Chips angesteuert, so dass sie „selbständig“ ihre LED-Beleuchtung ein- und ausschalten sowie Farbwechsel, abgestimmt auf die verschiedenen Muster durchführen.

Bernardo Renz, jüngster Sohn des Hauses, verbreitet in diesem Jahr als Clown „Charly“ Frohsinn. Applaustest mit dem Publikum, Seil springen mit zwei Freiwilligen und die Popcorn-Szene werden geboten und natürlich darf „musizieren verboten“, bei dem ein weiteres Musikabspielgerät in einer Mülltonne landet, nicht fehlen.
Miss Georgina arbeitet eine temperamentvolle Darbietung an den Tuchstrapaten. Kraftvoll erfolgen die Tricks und mit weiten Flügen füllt die versierte Artistin die weite Kuppel des Chapiteau. Eine Reihe riskanter Abfaller wird gekonnt ausgeführt und prägt die Nummer. In einem weiteren Auftritt demonstriert die junge Frau ihr Können mit den Hula Hoops.

Das Rückgrat des Programms bilden die erstklassigen Dressurdarbietungen der Familie Renz. Neuzugänge im Marstall des Circus Renz-International sind vier prächtige junge weiße Araberhengste, die mit denen Franz Renz jun. eine neue harmonische Freiheitsdressur einstudiert hat, die erst vor wenigen Tagen ihr Manegendebut erlebte. Die variantenreichen Lauffiguren werden von den jungen Hengsten voller Temperament unter der souveränen Peitschenführung des erfahrenen Dresseurs ausgeführt und prächtige Steiger bilden die gelungenen Höhepunkte des Auftritts. In einem weiteren Auftritt präsentiert der Juniorchef des Hauses drei Kamele im Zusammenspiel mit drei Pferden. Im zweiten Teil der Dressurfolge ergänzen zwei Watussi-Rinder die Gruppe.
Vor der Pause bietet Franz Renz jun. mit den drei großen asiatischen Elefanten ein Highlight der Show. Ruhig und souverän leitet der Dompteur die mächtigen Dickhäuter zu ihren zahlreichen Tricks. Temporeiche Laufarbeit, Aktionen auf den Tonneaus erfolgen flott und ergänzend dazu werden verschiedene Hochsitzer und abliegen geboten.
Anthony Renz lässt ein munteres Groß-und-Klein seine Figuren ablaufen und im Anschluß zeigen fünf dekorative Tigerschecken-Ponys ihr erlerntes Können.

Mit einer rasanten Reiter-Darbietung beschließen Anthony und Bernardo Renz die Nummernfolge. Gekonnt vorgetragene Jockeyreiterei wird temperamentvoll ausgeführt. Abwechselnd arbeiten die beiden Brüder ihre zahlreichen Tricks. Abschließend erfolgen Passagen als Jongleur zu Pferd.
Das stimmungsvoll gestaltete Finale vereint alle Artisten in der Manege und Frau Direktor Renz stellt die Mitwirkenden noch einmal vor und mit einer ansprechenden Choreographie verabschiedet sich das Ensemble aus der Manege.
Das abwechslungsreiche und erstklassig präsentierte Programm kommt beim Publikum bestens an, dass mit lang anhaltendem Beifall seine Zufriedenheit mit dem Gebotenen kundtut. Die Familie Renz steht für traditionellen, in erstklassiger Weise präsentierten Circus.