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Text und Fotos Friedrich Klawiter
5. SAARBRÜCKER WEIHNACHTSCIRCUS
Saarbrücken, 23. Dezember 2015

www.weihnachtszirkus-saarbruecken.de
Zum fünften Mal veranstalteten Stefan Frank und seine Familie den Saarbrücker Weihnachtscircus. Mit großem Engagement und Können ist es der Familie Frank wiederum gelungen, einen erstklassigen Weihnachtscircus zu veranstalten und zu einem sehenswerten Ereignis in der Landeshauptstadt zu machen, das beste Unterhaltung für die ganze Familie garantierte.
Auch in dieser Spielzeit war der Circus wieder auf dem Festplatz an den Saarterrassen aufgebaut und bot speziell in der Dunkelheit einen prachtvollen Anblick. Zahllose Lichter an Zaun, Fassade und den Zeltanlagen funkeln und lassen den Circus hell erstrahlen.
Neue Zeltanlagen prägen in dieser Spielzeit das Erscheinungsbild. Sie zeigen durchgängig ein elegantes Streifendekor in hellgrau und weiß. Unter dem geschwungenen, auf zwei Masten ruhenden Vordach hat die Kasse ihren Platz. Direkt anschließend ist als Vorzelt das Vier-Masten-Chapiteau platziert mit dem der Circus während der Saison reist. Der kürzlich erworbene zweiunddreißig Meter Durchmesser messende Rundkuppel-Zeltpalast dominiert die Zeltanlagen.
Das Vorzelt ist festlich dekoriert. Roter Teppichboden und Stoff bespannte Wände sorgen für eine gemütliche, warme Atmosphäre. Rote und weiße Stoffbahnen spannen sich vom Rondell bis hoch in die runde Kuppel. Ein raumhoher, liebevoll geschmückter Weihnachtsbaum nimmt den Platz im Zentrum des Zeltes ein. Die allerbestens sortierte Circusrestauration ist in sechs Weihnachtsmarktbuden entlang des Rondes untergebracht.
Durch einen roten Samtvorhang treten die Besucher vom stimmungsvoll erleuchteten Tunnel ins Chapiteau.
Ein Schalensitzgradin und weiß-rote Logen stehen den zahlreichen Besuchern zur Verfügung. Dekorative rote Balkonlogen ergänzen das Platzangebot und schließen den Zuschauerraum in idealer Weise nach hinten ab.
Der große elegante Artisteneingang aus rotem Samt, mit goldenen Bordüren besetzt, nimmt in seiner Mitte die Alberti-Band auf.

„Weihnachtsbäckerei“ ist der diesjährige Titel der Rahmenhandlung, die wie stets den Produktionen des Saarbrücker Weihnachtscircus zu Grunde liegt.
Das hauseigene Ballett eröffnet mit einer stimmigen Choreographie die Vorstellung und der Weihnachtsmann fährt in seinem Pferdeschlitten in die Manege. In seinem Gefolge befindet sich Clown „Linguini“, der gerne in die Gilde der Weihnachtsbäcker aufgenommen werden möchte. Er erhält die Zusage unter der Voraussetzung, dass es ihm gelingt „hunderte Augen staunen, hunderte Münder lachen und einen Menschen glücklich“ zu machen.
Keulenjongleur Valdemar Malevolti ist mit seiner temperamentvollen Darbietung zu Programmbeginn zu erleben. Der Auftritt ist als Bar-Szene gestaltet, ein großer Tresen ist im Hintergrund der Manege platziert, und folgerichtig hantiert der Jongleur zunächst mit Bar-Utensilien wie z. B. Shaker und Siphonflasche. Bald darauf wechselt er die Requisiten und hält bis zu fünf Keulen in vielfältigen Mustern sicher in der Luft. Effektvoll sind die abschließenden Routinen gestaltet, bei denen von innen verschiedenfarbig beleuchtete Keulen im völlig dunklen Zelt manipuliert werden.
Gunther Sacckmann jun. verblüfft das Publikum mit seiner Ratten und Nutria Show. Die posierlichen Nagetiere kommen allerbestens an. Die Ratten balancieren über eine Stange und nutzen eine Rutschbahn und zeigen sich als geschickte und kraftvolle Weitspringer. An einem Seil klettern zwei Tiere bis zu einem in der Kuppel hängenden Flugzeug empor. Die Nutria beeindrucken alleine durch ihre Größe. Sie durchlaufen einen Slalom Parcours und rutschen von einem Postament in die Manege.
Clown „Linguini“ überbrückt mit verschiedenen Reprisen – u.a. Ballspiel mit den Zuschauern, Jagd auf ein Rieseninsekt – Umbaupausen. Darüber hinaus werden zwei umfangreiche Entrees gespielt, in denen Manegensprecherin Stefanie Casselly den seriösen Part übernimmt. Zunächst erleben wir „Linguini“ zusammen mit Jeffrey Hein als zweitem August mit der „Ballerina“. Im zweiten Programmteil fliegen in der Restaurant-Szene die Spaghetti tief. Beide Entrees werden straff und pointiert gespielt und die Zuschauer gehen begeistert mit.
Virginia Rolandos brilliert mit einem heutzutage fast nicht mehr zu sehenden Kugellauf. Die Darbietung der jungen Artistin besticht gleichermaßen durch die gezeigten erstklassigen Leistungen und das stimmige Styling der perfekt aufeinander abgestimmten Kostüme und gepflegten Requisiten. Zunächst werden einige Hula Hoop Tricks auf der Kugel gezeigt, Seil gesprungen und eine Wippe mehrfach überwunden. Dann erfolgt der spektakuläre und riskante Kugellauf über die mehrfach abgewinkelte, steile Rampe, der in eine Höhe von etwa drei Metern führt. Publikumswirksam setzt Virginia Rolandos sich und ihre Leistung ins rechte Licht und lässt manch einen Besucher den Atem anhalten.
Ihr Partner Jeffrey Hein überzeugt mit einer leistungsstarken Handstandequilibristik. In erstklassiger Ausführung werden die verschiedenen Handstandfiguren lange und sicher gehalten. Kräfte zehrende Passagen und Posen hervorragend dargeboten. Einzigartig sein Schlusstrick. Auf zwei kurzen Handstäben steht frei eine mehrstufige Leiter, auf deren Spitze Jeffrey Hein eine kraftvolle Handstandwaage ausführt.

Mehrfach ist Ricardo Frank in der Weihnachtsmanege zu erleben. In bekannter Manier agiert der junge Mann als Tellerjongleur und lässt die Zuschauer bei seinem flott vorgetragenen, turbulenten Spiel ob des Gelingens mitfiebern.
Sechs schwarz-weiße Hunde unterschiedlicher Rassen und Größen hören auf sein Kommando und sind eifrig bemüht den Anweisungen zu folgen indem sie ihr Sprungvermögen demonstrieren. Sechs gescheckte Hausschweine erobern die Herzen der Besucher im Handumdrehen und zeigen sich äußerst gelehrig. So haben wir bisher noch nirgends gesehen, dass Borstenviecher eine Rutschbahn nutzen.
Zu guter Letzt präsentiert Ricardo Frank die Kavallerie im Saarbrücker Weihnachtscircus. Vier schwarze großrahmige Hengste, mit rotem Zaumzeug und ebensolchen Puscheln klassisch und dekorativ ausstaffiert, bieten unter seiner gekonnten Peitschenführung ihre abwechslungsreichen Lauffiguren.
Den Reigen der Dressurdarbietungen komplettieren Redi und Soara Christiani mit ihrer Tigerdressur. Die erfahrenen Tierlehrer präsentieren ihre gepflegten und schönen Tiger in einem ruhigen Stil. Pyramide, diverse Hochsitzer, verschiedene Sprungvarianten und Teppich gehören zu dem souverän vorgetragenen Repertoire.

Roska Alexandrova arbeitet die erste von zwei Luftnummern der diesjährigen Produktion in Saarbrücken am Trapez. Nach einer Reihe eleganter Tricks am ruhenden Requisit erfolgen einige Abfaller im vollen Schwung. Mit einem – longengesichert – Salto vom Trapez zum Vertikalseil erreicht der Auftritt seinen spektakulären Höhepunkt.
Beim finalen Auftritt des Duo Valdemar sehen wir die Artistin wieder, als eine der wenigen Frau in diesem Genre die noch dazu auch auf der Außenbahn des Rades läuft. Sie zeigt u.a. einen gekonnt ausgeführten Blindlauf. Fackeljonglage, Seil springen und riskante hohe Absprünge außen auf dem Kessel sind weitere Elemente der Darbietung, die mit einem Salto vom Rad in die Manege endet. Die aufwändige Gestaltung des Requisits mit LED-Lichtern, die in verschiedenen Farben leuchten, verleiht dem Auftritt zusätzlichen Drive.
Das Finale beginnt mit einem weiteren stimmungsvollen Auftritt des Balletts und Clown „Linguini“ kann den Weihnachtsmann überzeugen und darf in der Weihnachtsbäckerei mitmachen.
Noch einmal versammeln sich alle Mitwirkenden in der Manege und das restlos zufriedengestellte Publikum feiert die Akteure mit frenetischem Beifall. Nach einigen Zugaben bedankt sich Manegen-Sprecherin Stefanie Casselly bei den Besuchern und verspricht ein Wiedersehen mit völlig neuem Programm bei der sechsten Ausgabe des Saarbrücker Weihnachtscircus.