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Text und Fotos Friedrich Klawiter
SCHWEINFURTER WEIHNACHTSCIRCUS
Schweinfurt, 04. Januar 2020

www.schweinfurter-weihnachtscircus.com
Der Schweinfurter Weihnachtscircus wird seit einigen Jahren vom Circus Europa von Sandro Frank veranstaltet. Das alljährlich neue Programm bietet besten traditionellen Circus in einem exzellenten Rahmen. Mit der stimmungsvoll inszenierten Show wird das zahlreich erschienene Publikum bestens unterhalten.
Auf dem Festplatz der Stadt war der große, gepflegte Circus in exakter Formation aufgebaut.
Weiß und blau sind die Hausfarben des Unternehmens, in denen die Zelte und die vielen Fahrzeuge glänzen.
Drei Zelte sind hintereinander stehend angeordnet und mittels Tunnel verbunden. Ein rechteckiges Vorzelt, mit „Fenstern“ in der Vorderseite, beherbergt die sanitären Einrichtungen. Ihm folgt ein neues, großes Zwei-Masten-Chapiteau mit langer Kuppel und vier hoch aufragenden Quaderpools, das hier erstmals aufgebaut wurde. Das Spielzelt ist eine moderne Vier-Masten-Konstruktion, bei der die langgestreckte Kuppel von der bis zu den Mastspitzen reichenden Plane flankiert wird.
Ein dekorativer Zierzaun, dessen Lichterbögen mit Tannengirlanden geschmückt sind, schließt den Circusplatz auf der Frontseite ab und in seiner Mitte hat der Container mit den Kassenschaltern seinen Platz.
Die mächtigen, blau lackierten Zugmaschinen sind in einer exakten Reihe aufgefahren.
Die linke Platzseite ist den Transportfahrzeugen, überwiegend Sattelauflieger - in cremeweißer Lackierung und in großen blauen Lettern mit dem Circusnamen beschriftet, vorbehalten. Die Wohnwagen und Campings der Direktion und der Artisten sind auf der gegenüberliegen Seite abgestellt.
Zwei langgestreckte, gleichfalls in blau und weiß, nehmen den rückwärtigen Platzteil an und bieten den Pferden, Eseln und Kamelen eine komfortable Unterkunft, die mit großzügigen Paddocks im Außenbereich ergänzt wurde. Stall und Freigehege der Bauernhoftiere und Hunde von Adrian Lauenburger ergänzen das Arrangement.
Das Vorzelt ist mit Lichterketten, geschmückten Weihnachtsbäumen und weiterer Dekoration gemütlich eingerichtet. Alle Zelte sind mit rotem Teppich ausgelegt.
Im Chapiteau nimmt der elegante Artisteneingang aus edlem rotem Samt, mit reichen goldfarbenen Applikationen, den Blick gefangen. Die Logen sind passend dazu mit dem gleichen Material dekoriert. Ein sehr steil aufragendes, und damit beste Sicht von allen Plätzen bietendes, achtreihiges Schalensitzgradin nimmt den übrigen Raum ein.
Mit der gut ausgestatteten Lichtanlage wird die Show optimal in Szene gesetzt.

Mit einer Parade der Mitwirkenden nimmt die Show ihren gelungenen Beginn und Mandy Scholl sorgt mit ihrem gekonnten und stimmungsvollen Live-Gesang für festliche Atmosphäre.
Wenig später erleben wir Mandy Scholl mit einem rasanten Act an Tuchstrapaten. In hohem Tempo fliegt die sympathische Artistin weit durch die Kuppel und bietet ein reiches Repertoire erstklassig Tricks. Viele risikoreiche und ungesichert ausgeführte Abfaller führen tief hinab und bieten Adrenalin pur.
Mit der Tempojonglage des Duo Rappoli nimmt die Spielfolge einen temperamentvollen Beginn. Variantenreiche Routinen mit Keulen sehen zunächst beide Partner in Aktion. Temporeich und gekonnt werden die Requisiten manipuliert. Die folgende Passage mit der Fußballjonglage, mit bis zu fünf Bällen, wird von Antonin Rapolli bestritten. Zum effektvollen Abschluss des Auftritts jongliert das Duo im Zwei-Mann-Hoch mit Keulen.
Wenig später absolviert Helena Rapolli einen Auftritt als „Crazy Slinky“, bei dem die jungen Zuschauer rätseln, wie die „kopflose Gestalt“ wohl funktioniert.

Im Gipsy-Look tanzt Miss Desy in der Manege Flamenco und leitet temperamentvoll ihre Hula Hoop Darbietung ein. Gekonnt erfolgen die variantenreichen Abläufe mit den silbern glänzenden Ringen.
Adrian - „Willi“ - Lauenburger steht im Mittelpunkt zweier hervorragender Dressurdarbietungen. Zunächst sehen wir die in Perfektion ablaufende Arbeit mit Bauernhoftieren. Zwei Ochsen, drei Schafe, Ziegen, Pony, Hunde und Gänse sind in den abwechslungsreichen und kurzweilig vorgetragenen Ablauf eingebunden. Viele interessante Abläufe werden in flotter Gangart souverän präsentiert.
Im zweiten Programmteil sehen wir den erfahrenen Dresseur mit einer lebhaften Hundemeute wieder. Voller Eifer folgen die acht Vierbeiner den Anweisungen und bieten die verschiedensten Sprünge in rascher Abfolge.
Die Auswahl an Darbietungen mit tierischer Beteiligung komplettiert Direktor Sandro Lauenburger mit einer originellen Esel-Freiheit. Gekonnt werden die vielseitigen Lauffiguren dargeboten und die oftmals als störrisch verschrienen Langohren zeigen sich als willige und cooperative Manegenpartner. Zum Da Capo zeigt ein geschecktes Shetland Pony ausgezeichnete Steiger.

Die zweite Luft-Darbietung der Show arbeitet Celine Frank. In einem dynamischen Auftritt in und an einem Netz erfolgen die vielseitigen kraftvollen Tricks in rascher Abfolge. Riskante Abfaller und ein Nackenhang sind die Höhepunkte des Auftritts, der mit raumgreifenden Flügen den Raum der Kuppel nutzt.
Der „Globe of Death“ der Perez Riders wurde als Pausen-Darbietung geboten. Zu zweit jagen die Fahrer durch die relativ kleine Kugel, zeigen riskante Überhol- und Kreuzungsmanöver. Schließlich stehen zwei junge Frauen im Zentrum des Globe während die Motorräder in rasanter Fahrt um sie herum donnern.
Die Popey Clowns verbreiten in mehreren Auftritten Fröhlichkeit und Musikalität. Eine Reprise und das Entrée bieten neben typischen Gags traditioneller Clownerie in erster Linie ausgezeichnete Musik, geboten auf Saxophon, Trompete und einem ausgewöhnlichen K-Board. Das Instrument erinnert in der Form stark an eine E-Gitarre und wird wie diese an einem Schultergurt getragen.
In einer weiteren Reprise versucht sich der August des Trios als Magier, jedoch wollen die Tricks nicht so recht zünden. Auf diese Weise erfährt die folgende Illusions-Show eine gelungene Einstimmung.
Mit einer großen Illusions-Show begeistert „Joseph Magic Show“ die Besucher. Eine große Anzahl attraktiver Illusionen erfolgen in zeitgemäßer Weise.
Als Finalnummer ist die spannend in Szene gesetzte Flaschenstuhl-Darbietung von Sandro Frank jr. zu erleben. Auf einem hohen quadratischen Metallgestell ruht der erste Stuhl auf vier dickbauchigen großen Flaschen. Auf weiteren hinzugefügten Stühlen zeigt Sandro Frank mehrere Handstände und schließlich steht er, hoch in der Kuppel auf einem leicht schwankenden Turm aus sieben Stühlen und zeigt einen letzten formidablen Handstand.
Mit einem Medley beliebter Weihnachtssongs leitet Mandy Scholl das stimmungsvoll gestaltete Finale ein. Sie stellt die Mitwirkenden noch einmal namentlich vor. Lange anhaltender und starker Applaus mit Standing Ovations zeigt deutlich, wie gut die Show beim Publikum ankam und wie sehr die Erwartungen erfüllt wurden. Mit Können und Einsatz bieten Sandro Frank uns seine Familie erstklassigen Circus.