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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS STEY
Schmerikon, 05. Mai 2019

www.zirkus-stey.ch
Der Zirkus Stey, eines der Schweizer Traditionsunternehmen, ist alljährlich auf einer ähnlich verlaufenden Route in den deutschsprachigen Kantonen auf Tour. Die unterhaltsamen, familiengerechten Programme sind stets dem traditionellen Dreiklang aus Tieren, Clowns und Akrobaten verpflichtet.
In Schmerikon, die Gemeinde liegt unweit von Rapperswil am sog. Obersee des Zürich See, zu einer Gala engagiert worden und gab auch eine ein öffentliche Vorstellung.
Rot und weiß sind die Hausfarben des Circus Stey und das gesamte Material ist in diesen frischen Tönen gehalten. Der schmucke Tonnendach-Kassenwagen bildet in Verbindung mit einem nostalgisch inspirierten Zaun die einladende Front und „Grüezi“ leuchtet es den Besuchern vom Eingangsportal entgegen. Ein zweimastiges Vorzelt und das Spielzelt sind mittels eines Tunnels verbunden. Der umfangreiche Fuhrpark ist dicht an dicht auf dem recht engen Gelände abgestellt. Die gepflegten Wagen sind in blauen Lettern mit dem Circusnamen beschriftet und tragen das Logo des Circus – einen großen Clownskopf.
Im Vorzelt haben neben dem großen Verkaufswagen der Restauration weitere Stände und einige Sitzgelegenheiten Platz. Für ein stimmiges Ambiente sorgen die zahlreichen Lichterketten.
Rot-weiße Logen, mit gepolsterten Klappstühlen ausgestattet, nehmen den Raum um die Manege ein. Ein Gradin mit Galabestuhlung ergänzt bei diesem Gastspiel Das Sitzplatzangebot. Der große Artisteneingang aus leuchtend rotem Samt bietet auf seiner Empore dem schwungvoll aufspielenden Orchester Platz.
Die vier Musiker begleiten mit ihrem schwungvollen Sound und vielen „klassischen Circushits“ die Show zu größten Teilen live und unterstützen die auftretenden Artisten erstklassig.

Nach der Begrüßung des Publikums durch den angenehmen und versierten Sprecher des Hauses, Thilo Sehling, startet die Spielfolge mit der Truppe Teibler. Mit variantenreich vorgetragenem Seil springen startet die Spielfolge temperamentvoll.
Der kubanische Clown „Pepitin“ ist mit einigen Reprisen in der Show zu erleben. Eine Besucherin „darf“ als Model vor seiner überdimensionalen Kamera posen, der Versuch ihr näher zu kommen endet allerdings mit einer Überraschung. Mit einem großen Ballon unterhält er in erster Linie die jungen Zuschauer. Das Kunstschützen-Entrée läuft in bekannter Weise ab, erweist sich jedoch für die Mitspielerin als recht anspruchsvoll. Ein Musikinstrument entpuppt sich als Blasrohr mit dessen Hilfe eine Pfauenfeder zur Balance auf die Stirn des Clowns katapultiert wird. Schließlich werden vier Freiwillige mit obskuren Instrumenten ausgestattet und zur Rockband ausgebildet.

Die beiden Tier-Darbietungen des Programms werden von der Direktion präsentiert. Mia Arnosi-Stey lässt sechs muntere Ziegen ihr erlerntes Können ausführen. Nach einigen Tricks findet der fröhlich, im alpenländischen Stil gestaltete Act Ergänzung durch zwei mächtige Rinder. In aller Gelassenheit ziehen sie ihre Bahnen, das Logenpublikum dabei genau betrachtend.
Direktor Martin Stey präsentiert einen Sechser-Zug Tigerschecken-Ponys. Versiert lässt der erfahrene Circusmann die zahlreichen Lauffiguren ausführen und mit Barrieresprüngen und einem Da Capo Steiger findet der Auftritt seinen gelungenen Abschluss.
Oswaldo Ramos tanzt auf dem Seil. Gekonnte Schrittfolgen und zahlreiche Sprünge kennzeichnen den Auftritt. Seil springen und ein Sprung durch einen bespannten Reifen sind genauso zu sehen, wie weite Sprünge über Barrieren. Wenig später sehen wir den Artisten als „Laserman“. Grüne Lichtstrahlen werden im abgedunkelten Zelt in vielfältiger Weise manipuliert, eine Darbietung die besonders bei den jüngeren Zuschauern großen Anklang findet.
Die Rollschuh-Akrobatik der Skating Kovács folgt den genreüblichen Regeln. Auf einer kleinen Plattform wirbelt das Duo in hohem Tempo umher, steigert dabei stetig den Schwierigkeitsgrad seiner Evolutionen.

Zwei Mal erleben wir Miss Otilia im Verlauf der Show. Zunächst präsentiert sie sich als Meerjungfrau im Netz. Nach kurzer Einleitung wird das Meerjungfrauen-Kostüm teilweise abgelegt und eine abwechslungsreiche Trickfolge im Luftnetz schließt sich an.
Im zweiten Programmteil folgt der Auftritt mit Hula Hoops. Auf einem kleinen Podest stehend lässt die sympathische junge Frau die Ringe in vielfältigen Varianten um ihren Körper kreisen. Leider schränkt das Podest die Bewegungsfreiheit ein und lässt den temporeichen Auftritt ein wenig statisch wirken.
Als Pausennummer wird die Tempojonglage von Rafael Gil geboten. Der vielseitige Auftritt startet mit Keulen, die in variantenreichen Mustern manipuliert werden. Fünf Tennisbälle landen zum Abschluss der Routinen in Köchern am Gürtel des Jongleurs. Anschließend sind vier Fußbälle und ein Sprungseil die Mittel der Wahl. Die abschließenden Aktionen werden mit Sombreros ausgeführt und lassen das Publikum begeistert mitgehen.

Einradartistik ist das Metier von Lénárd Matos. Zwei hohe Podeste, zu denen eine Treppe emporführt, sind mittels eines Trampolins verbunden und dieses Konstrukt bildet die Basis der interessanten Trickfolge. Rasant geht es die Treppe hinauf und hinab und zahlreiche Sprünge werden vom Trampolin aus auf eine der beiden Plattformen gekonnt vorgetragen. Schließlich verbindet ein schmaler, mit Fackeln bestückter Steg die Podeste. Die Flamme, mit der die Fackeln entzündet wurden verlöscht Lénárd Matos im Mund, ehe die Fahrt durch die Flammen startet.
Die abwechslungsreiche Spielfolge endet mit der Schleuderbrett-Darbietung der Truppe Teibler. Zu viert bieten die Artisten eine vielseitige Trickfolge, die mit einem Salto auf eine kleine Plattform an der Spitze einer Gürtelperche ihren Höhepunkt findet.
Im bunten Finale fliegen Luftballons in Publikum. Die Mitwirkenden werden namentlich vorgestellt und vom Publikum mit lehaftem Beifall gefeiert. Direktor Martin Stey dankt für den Besuch und verabschiedet ein zufriedenes Publikum.