optimiert



Text und Fotos Friedrich Klawiter
WEISHEIT'S WEIHNACHTSCIRCUS
Neustadt a.d.W., 31. Dezember 2018 

https://circus-weisheit.wixsite.com/website-6
Zum zwölften Mal luden Manuel Weisheit und seine Familie zu ihrem formidablen Weihnachtscircus in Neustadt an der Weinstraße. Mit Freude und Elan geht die Circusfamilie mit Herz, die stets gute Programme bieten, zu Werke. Schon lange ist die Veranstaltung dem Status „Geheimtipp“ entwachsen und ein Besuch für wahre Circusfreunde Pflicht.
Traditionell war der schmucke Circus direkt an der Einfahrt in den Ortsteil Lachen-Speyerdorf aufgebaut. Das neu erworbene, wesentlich höhere Chapiteau lässt das Erscheinungsbild des Circus noch eindrucksvoller wirken. Lichterketten an allen Absegelungen, am dekorativen Fassadenwagen sowie am Zierzaun und an den Wohnwagen schaffen in Verbindung mit den zahlreichen Weihnachtsbäumen eine romantische einladende Atmosphäre.
Das festliche Ambiente setzt sich im gemütlich eingerichteten Vorzelt fort. Festatmosphäre herrscht auch im Spielzelt, da die normale Circus-Sitzeinrichtung für die Silvesterabend gegen eine Gala-Tischbestuhlung ausgetauscht wurde. Die seit vielen Jahren angebotene große Silvestergala inklusive eines kalten Buffetts, das zwischen den beiden Programmteilen eröffnet wird. So ist gewährleistet, das weder der Genuss der Show noch der des Essens beeinträchtigt wird. Bei vielen Gästen gehört der Besuch der Circus-Silvestergala seit Jahren fest zu ihren jährlich besuchten kulturellen Events. Bemerkenswert, das nach Ende der Show niemand den Circus verlässt und man gemeinsam an Mitternacht mit einem vom Unternehmen gebotenen, gewaltigen Feuerwerk das Neue Jahr begrüßt.

Die Christmas-Show des Circus Weisheit beginnt mit einer fröhlichen Choreographie des großen hauseigenen Balletts. Die Damen des Hauses tanzen in Weihnachtsfraukostümen und Tim Thomsen heißt in seiner Rolle als Sprechstallmeister das „hochverehrte Publikum“ herzlich willkommen.
Jeanette Weisheit glänzt zu Beginn der Spielfolge auf dem gespannten Silberdraht. Gekonnt werden die verschiedenen Schrittfolgen vorgetragen und zahlreiche Balancen sicher ausgeführt. Seinen Höhepunkt findet der Auftritt in einem gelungenen Spagat.
Clown „Dave“ - David Weisheit - hat neue Reprisen in sein umfangreiches Repertoire aufgenommen. Im wahrsten Sinn des Wortes aufgeblasen erscheint der Clown als dickster Mann der Welt in der Manege und bringt tatsächlich einen „einarmigen Handstand“ zu Wege.
Er bittet vier Zuschauer in die Manege und lässt sie auf Stühlen Platz nehmen und sie ihnen gleich darauf wieder unter dem Hintern wegzuziehen. Bei seiner Handstandakrobatik wird zunächst kräftig mit einer Longe am Fuß nachgeholfen, damit die Tricks möglich sind. Doch als sie ihm zu früh entfernt wird zeigt der Clown, das er durchaus keine Unterstützung nötig hat.
Dominik und Dennis geben dem Circus-Nachwuchs Hilfestellung und lassen die Kleinsten der großen Familie erste Tricks und Handstände auf ihren Händen ausführen.

Die Tier-Darbietung der aktuellen Weihnachts-Produktion kamen allesamt vom Circus Aramannt. Franz Kafka und seine Töchter boten eine Reihe kurzweiliger und tiergerechter Auftritte.
Zunächst reitet Jolene auf einem nachtschwarzen Friesenhengst eine veritable Hohe Schule. Effektvoll werden Traversalen und Spanischer Schritt in den Manegensand gezaubert. Wenig später dreht eine laut schnatternde Gänseschar einige Runden. Sie werden von fünf Ziegen verschiedener Rassen und Größen abgelöst. Gekonnt werden sie in Szene gesetzt, zeigen „Steiger“ und verschiedene Sprünge. Zu guter Letzt erobern sie eine Wippe.
Zu Beginn des zweiten Programmteils sind neun quirlige schwarz-weiße Hunde verschiedener Rassen die Manegenpartner von Jolene. Voller Spielfreude, Temperament und unbändiger Kraft springen sie durch Reifen, über Flaggen und übereinander und ihrer Vorführerin in die Arme. Schließlich zeigen sich einige von ihnen als verwegene Reiter auf einem Pony.
Jolene stellt einen feurigen Araberhengst in einer temperamentvollen Einzelfreiheit vor. Schwungvoll werden die verschiedenen Figuren gelaufen. Als Da Capo präsentiert ihre jüngere Schwester ein schneeweißes Pony in einer „Einhorn Phantasie“ im Schwarzlicht.

Romantisch und kraftvoll agieren Dennis & Carolin an den Strapaten. Die anspruchsvollen Tricks werden in erstklassiger Ausführung gearbeitet und zum Erstaunen des Publikums ist es mehrfach die zierliche Carolin, die als Porteurin das Gewicht des Duos trägt.
Geheimnisvoll wird es für die kleinen Gäste wenn ein Human Slinky geschmeidig durch den Sand der Manege "kriecht".
Geschmeidig und elegant im Stil der 1920er Jahre präsentiert Josefine ihre Kautschuk Darbietung und flüssig folgen die Tricks aufeinander. Biegsam und mit gutem Balancegefühl werden die verschiedenen attraktiven Posen eingenommen. Zum Höhepunkt ihrer Evolutionen nimmt sie, sich rückwärts biegend, einen Hut mit den Füßen auf und setzt ihn sich auf den Kopf.
Fünf „Bauarbeiter“, mit Helm auf dem Kopf, freiem Oberkörper und in Latzhosen, kommen, mit Leiter und Werkzeugkiste ausgerüstet, in die Manege – mit dieser Einleitung nimmt die Darbietung der Geschwister Weisheit an den Römischen Ringen ihren gelungenen Beginn. Dieser Klassiker in der Weisheit-Manege, der seit Jahren mit immer wieder wechselnden Akteuren geboten wird, begeistert stets aufs Neue. Ungeheuer kraftvoll gehen die jungen Männer zu Werke und präsentieren ein umfangreiches Repertoire erstklassiger Tricks. Letztlich trägt Dennis, nur mit dem Nacken und den Unterschenkeln in den Ringen ruhend, das Gewicht der kompletten Truppe.

Mary-Ann Weisheit ist mit einer neu einstudierten Kür am Luftring zu erleben. Mit jugendlichen Frische präsentiert der Teenager gekonnt eine attraktive Abfolge der Tricks des Genres.
In einer weiteren Luft-Darbietung arbeiten Jaqueline Quaiser und Jeanette Weisheit ihre Tricks synchron an weißen Tüchern. Auch dieser Auftritt besticht durch Können und eine erstklassige Präsentation.
Tim Thomsen ist nicht nur der eloquente und angenehme Manegensprecher, der in angenehmer Weise die Auftretenden vorstellt und dem Publikum vielfältige Informationen vermittelt, sondern tritt darüber hinaus als versierter Tellerjongleur auf. In bekannter Weise hat er seine liebe Mühe zehn Teller auf den Stäben rotieren zu lassen und als dies endlich gelingt, finden auch die Löfffel ihren Weg vom Tablett in die Gläser.
Die „alten Kameraden“ geben sich die Ehre. Besonders wird dieser Auftritt nicht nur, weil auch eine charmante „Kameradin“ in die Formation integriert wurde, sondern auch weil neben Klamauk und vielfältigen Gags umfangreiche Parterreakrobatik geboten wird.
Besonders spektakulär geht es bei der Final-Darbietung zu. Ein „Globe of
Death“, der kleinste zur Zeit in Europa verwendete, wird in Stellung gebracht und die beiden Fahrer des Team Nogueira bieten eine lautstarke und mitreißende Show in der nur dreihundertachtzig Zentimeter Durchmesser messenden Kugel. Ein Besucher lässt sich, im Zentrum des Globe stehend, eng und zum teil auch mit Körperkontakt von einem Fahrer umrunden, Loopings und Überkreuzfahrten sind zu sehen und schließlich donnern die Maschinen nur im Licht ihrer LED-Schnüre im abgedunkelten Zelt durch die Bahn.
Clown „Dave“ gibt, mit wilder blonder Perücke und überdimensionaler Sonnenbrille ausstaffiert einen großen Gesangsstar und leitet das bunte und fröhliche Finale ein. Schneemann Olaf und der Weihnachtsmann gesellen sich hinzu und die gesamte große Circusfamilie mit samt den engagierten Artisten wird vom restlos begeisterten Publikum enthusiastisch gefeiert.
Mit sehr viel Einsatz, Ideenreichtum, Können und Liebe zum Beruf wurden für das Weihnachtsprogramm innerhalb kürzester Zeit eine hervorragende neue Show geschaffen, wurden neue Hausnummer einstudiert und bestehende in eine neue Optik gekleidet. Das treue Stammpublikum darf sich in jedem Jahr auf eine neue Produktion freuen und zeigt sich entsprechend fasziniert. Chapeau Familie Weisheit.