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Text und Fotos Friedrich Klawiter
WEISHEIT's WEIHNACHTSCIRCUS
Lachen-Speyerdorf, 31. Dezember 2014

www.weisheits-weihnachtscircus.de
Das verträumte Dörfchen Lachen-Speyerdorf, ein Ortsteil von Neustadt an der Weinstraße, erlebte zum achten Mal eine ausgezeichnete Weihnachtscircus-Produktion inszeniert und durchgeführt von der Familie Manuel Weisheit. Wie in den Jahren zuvor, bot man ein ausgezeichnetes, völlig neues Programm mit internationalen Artisten und begeisterte erneut ein treues Stammpublikum.
Am Ortsrand, inmitten der Rebflächen war der schmucke Familiencircus aufgebaut. Der üppige Lichterschmuck an Chapiteau, Fassadenwagen und Frontzaun strahlt in der Dunkelheit weithin und lädt zum Besuch ein. Zahlreiche Tonnendachwagen, die rings um das Zelt stehen, vermitteln Circusatmosphäre pur.
Das Vorzelt ist im Innern gleichfalls weihnachtlich dekoriert und bietet neben der Restauration einer gemütlichen Café-Ecke Raum.
Im Chapiteau fällt gleich der neue große, beleuchtete Namenszug am Artisteneingang ins Auge. Der Circus Weisheit bietet seit Jahren am letzten Tag des Jahres eine spezielle Galaveranstaltung an und so wurden Gradin und Logen entfernt und eine entsprechende Einrichtung mit Tischen und Stühlen vorgenommen.

Mit einem Charivari im bereits aufgebauten Zentralkäfig beginnt das Showprogramm. Sprechstallmeister Tim Thomsen begrüßt routiniert die Gäste und gibt die Manege frei.
Sascha und Janine Prehn präsentieren ihre trickstarke Tigerdressur, eine nur selten zu erlebende Attraktion in einem Circus dieser Größe, in unmittelbarer Nähe zum Publikum. Nur rund einen halben Meter vom Gitter entfernt sitzen die Besucher und das Geschehen in der Gittermanege ist in allen Details allerbestens erlebbar. Die mächtigen Raubkatzen beherrschen ein beeindruckendes Repertoire, dass unter der souveränen Anleitung des Dompteurehepaares flüssig dargeboten wird. Viele verschiedene attraktive Sprünge bilden das Herzstück der Darbietung, in der aber auch Pyramide, Bar, Rollover, Hochsitzer und weitere Elemente nicht fehlen.
„Weisheits Rasselbande“ - Parterreakrobatik dargeboten von Kindern und den Kleinsten der Kleinen aus dem Nachwuchs des Hauses, darf natürlich auch bei dieser Gala nicht fehlen. Kautschuktricks und Handstände werden in vielfältigen Varianten temperamentvoll, sicher und erstklassig ausgeführt.
Direktor Manuel Weisheit präsentiert eine temperamentvolle Einzelfreiheit. Gekonnt lässt der Chef des Hauses die vielfältigen Figuren ablaufen. Gleich im Anschluss trippeln zwei Miniponys ihre neu einstudierten Figuren in den Manegensand. Als Da Capo zeigt sich ein Lama als talentierter Hürdenspringer.

Die TicTac Clowns sind in verschiedenen originellen und eigenständigen Auftritten zu erleben. So wird die Jagd auf ein störendes Insekt zu einem grotesken Spiel der beiden Partner, die nicht nur die „Fliege“ sondern sich auch gegenseitig traktieren. Wird zunächst mit drei Zigarrenkästen jongliert, gilt es schon bald auf Verlangen des Partners mehr zu bewältigen und so werden kurzerhand zehn Kästchen „quer gestapelt“ und nur mittels Kraft der Arme zusammengepresst. Einen Hut per geschicktem Wurf auf der Spitze einer Stange zu platzieren stellt sich als ein größeres Problem heraus und fordert die gesamte Geschicklichkeit und den vollen Einsatz der Clowns.
Abschließend sehen wir eine sehr eigenständige und modern interpretierte Variante des Spukschloss, die flott die Gags aneinanderreiht und bestens unterhält.

Kevin und David Weisheit haben ihre leistungsstarke Hand-auf-Hand Darbietung im Verlauf der Saison nochmals weiterentwickelt und in ihrer Publikumswirkung hiermit gesteigert. Die Abfolge anspruchsvoller und kräftezehrender Tricks wurde variiert und verdichtet und auch das optische Erscheinungsbild neu designet.
Tomi und Natalie arbeiten einen rasanten Quick Change. Zu mitreißenden Rhythmen tanzt das sympathische junge Paar durch die Manege und wechselt dabei in Windeseile die Kostüme. Ein uns andere Mal macht sich Verblüffung angesichts der Veränderungen auf den Rängen breit.
Mit der Westernshow der Los Apachos endet der erste Showteil temperamentvoll. Kevin und David beherrschen ihre Lassos nach Belieben und bieten eine breite Palette verschiedener Figuren. Dominik zerlegt mit der Peitsche zielgenau Zeitungsseiten in immer kleinere Papierschnipsel und zerteilt von der Partnerin gehaltene Plastikröhrchen. Kevin platziert seine Wurfmesser sicher und gekonnt neben dem Körper der vor dem Brett stehenden Partnerin.

Das umfangreiche Silvesterbuffet "schreit" nach einer längeren Pause. Nachdem das Publikum die vielfältigen Pfälzer Köstlichkeiten genossen hat, konnte man gestärkt in den zweiten Teil des unterhaltsamen Abends gehen. Jeanette Weisheit oblag es den zweiten Showteil mit ihrer gekonnten Drahtseilarbeit zu eröffnen. Sicher und charmant präsentiert die vielseitige Artistin ihr Können. Verschiedene Schrittkombinationen wechseln sich mit vielen Balanceposen ab und mit einem gekonnten Spagat auf dem gespannten Silberdraht findet der Auftritt seinen gelungenen Abschluss.
Fünf weiße Ringe und fünf Tennisbälle bestimmen den Beginn der Arbeit von Tempojongleur Domink Weisheit. Sicher und gekonnt werden diese in vielen verschiedenen Mustern in der Luft gehalten. Rasant agiert der Fünfzehnjährige im völlig abgedunkelten Zelt und zaubert einen Hauch von Poesie mit seinen von innen beleuchteten Keulen in die Luft. In der abschließenden Sequenz werden hell lodernde Fackel perfekt manipuliert.
Schwungvoll präsentiert Miss Jacqueline ihr Können mit den Hula Hoops. Variantenreich lässt sie die Ringe um ihren Körper rotieren.
Unter der Peitschenführung von Juniorchef Kevin Weisheit zeigt ein temperamentvolles Groß-und-Klein sein Können. Flüssig und fehlerfrei werden die unterschiedlichen Lauffiguren absolviert und geschickt der Größenunterschied der beiden Pferde in Szene gesetzt. Einige hervorragende Da Capo Steiger beschließen die Darbietung.

Ventriloquist Lee Lauretti hatte seinen Auftritt geteilt. Zunächst verstrickte ihn seine Puppe, ein vorlauter Geier, der unbedingt rauchen wollte solange in einen Dialog, bis Lauretti nachgab und seine letzte Zigarette opferte. Im zweiten Programmteil durften zwei Besucher unter der tätigen Mithilfe des Bauchredners diese Kunst gleichfalls „ausüben“.
Beim Weihnachtsgastspiel präsentierten Kevin Weisheit und Jacqueline Quaiser erstmals ihre Dschungelphantasie an Strapatentüchern. Weite Flüge füllen die Zeltkuppel und graziös kraftvolle Akrobatik kennzeichnet den Auftritt. In erstklassiger Ausführung werden die zahlreichen Tricks, bei denen auch Jacqueline als Porteur agiert, gearbeitet.
Eine weitere Novität im Repertoire der exzellenten hauseigenen Akrobatik-Darbietungen wurde als Finalnummer aufgeboten - die Weisheit Brothers am Chinesischen Mast. Begeistert wurden die zahlreichen Power-Tricks vom Publikum bejubelt. Die drei Akteure integrieren hierbei eine große Anzahl schwierigster Tricks in einen anspruchsvollen Ablauf. Chapeau.
Das Finale vereinte die große und ambitioniert auftretende Circusfamilie sowie die engagierten Artisten in der Manege und Sprecher Tim Thomsen stellte die Mitwirkenden noch einmal vor. Nach zahlreichen enthusiastisch immer wieder vom Publikum geforderten Zugaben, endete die mitreißende Show mit Standing Ovations.