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Text und Fotos Friedrich Klawiter
WIESBADENER WEIHNACHTSCIRCUS
Wiesbaden, 21. Dezember 2018

www.weihnachtscircuswiesbaden.de
Zum sechsten Mal präsentierten Roberto Frank und seine Familie den Wiesbadener Weihnachtscircus. Die bestens etablierte und äußerst beliebte Veranstaltung fand traditonsgemäss auf dem Festplatz „Gibber Kerb“ statt und begeisterte erneut mit einem neuen hochwertigen und sehr gut präsentierten Programm die zahlreichen Besucher.
Ein Zwei- und ein Vier-Masten-Zelt funkeln im Schein der romantischen Illumation die von den zahlreichen Lichterketten ausgeht. Ein hoher Zaun, die Felder sind mit Spannbändern die das Circus-Logo zeigen gestaltet, umschließt das Gelände.
Das Foyer verbreitet Gemütlichkeit. Roter Teppich bedeckt den Boden und weiße und rote  Stoffbahnen strukturieren den Raum. Tannengirlanden, Weihnachtsbäume, weihnachtliche Dekorationen und Verkaufsbuden sorgen für ein festliches Ambiente. Die Kasse ist in einer der Weihnachtsmarktsbuden untergebracht.
Die dekorativen roten-blauen Logen sind mit bequemen Polsterstühlen ausgestattet und ein fünfreihiges, größtenteils mit Schalensitzen bestücktes, Gradin komplettiert die Sitzgelegenheiten. Ein großer gebogener Artisteneingang aus dunkelblauem Samt nimmt den hinteren Bereich des Zeltes und bietet auf seiner Empore den Musikern der Circus-Combo, die das Programm zu allergrößten Teilen in mitreißender Weise live begleiten, Platz.

"Le Clown de Soirée" Raimon Frank kommt in die Manege, schminkt und verwandelt sich zum Publikumsliebling „Charly“. Der Weihnachtsmann himself betritt die Manege und öffnet die mitgebrachten zwei große Geschenkpakete aus denen das Hausballett erscheint  und Direktor Nadja Frank, sie übernimmt wiederum versiert und eloquent in sehr angenehmer Weise die Rolle der Manegensprecherin, heißt das Publikum im vollbesetzten Gradin „herzlich willkommen“.
Mit Speed und Rasanz startet die facettenreiche Spielfolge mit der starken Diabolo-Jonglage von Anton Tarbeev. Temperamentvoll präsentiert er sein Können. Immer wieder fliegen die Diabolos hoch in die Kuppel und einen Teil der Tricks findet im Zusammenspiel mit seiner Partnerin Katrina Markevich statt. Abschließend stapelt Anton Tarbeev auf einem Einrad fahrend mehrere Diabolos zu einem Turm auf seinem Kopf. Hierzu werden die Diabolos und Zwischenelemente hoch geworfen um geschickt auf dem Kopf gefangen zu werden.
Katrina Markevich ist mit zwei Solo-Darbietungen in der quirligen Show zu erleben. Zunächst präsentiert sie einen erstklassigen Hula Hoop Act. Die vielseitigen Abläufe werden in exzellenter Weise ausgeführt. Im weiteren Programmverlauf sehen wir die versierte Artistin mit ihrer Antipoden-Nummer. Auf einer sehr hohen Trinka erfolgen die Aktionen mit großer Manegenpräsenz und Ausstrahlung. Gekonnt rotieren bis zu vier kleine Teppiche auf Händen und Füßen der Jongleurin.

Clown „Charly“ ist mit seinem pointiertem Spiel mit völlig verändertem Repertoire erneut in der Wiesbadener Weihnachts-Manege zu erleben. U.a. versucht er sich mit zwei Mitspielern im Seil springen und treibt wenig später seine Späße mit einem Phantom und einem Gummiband. Golf spielen ist das Thema einer weiteren Reprise und im umfangreichsten Auftritt wird das klassisch dargebotene Bienchen-Entrée gegeben.
Ricardo Frank präsentierte im aktuellen Programm mehrere Dressur-Darbietungen. Zunächst lässt der erfahrene und vielseitige Tiertrainer vier Lamas ihr erlerntes Können zeigen. Ruhig agierend lässt er die vielseitigen Abläufe ausführen. Im zweiten Auftritt ist er mit neun quirligen, verspielen Hunden zu Beginn des zweiten Teils zu erleben. Eifrig und quicklebendig folgen die Vierbeiner seinen Anweisung und zeigen mit Freude am Spiel ihr Sprungvermögen. Gekonnt laufen die vielseitigen Tricks ab. Schließlich sehen wir Ricardo Frank mit der Cavalerie des Hauses. Vier nachtschwarze Friesenhengste, prachtvoll mit roten Geschirren und Puscheln ausstaffiert, bieten unter seiner souveränen Peitschenführung eine umfangreiche Freiheitsdressur. Die vielfältigen Lauffiguren werden sicher und schwungvoll ausgeführt und mit einem Da Capo Steiger findet der Auftritt seinen gelungenen Abschluss.
Gary Jahn und Conchi Munoz sind mit ihren beiden Seelöwen vor der Pause zu erleben. Die beiden mächtigen Robben beherrschen ein enorm breites Repertoire gängiger Tricks wie z.B. Ringe fangen und Bälle balancieren. Akrobatisch gut ausgebildet sind „Fossenstände“ eine Paradedisziplin. Darüber hinaus zeigt sich „Andrew“ schauspielerisch begabt und es nie so ganz klar, wer hier wen vorführt. Er „schämt“ sich, gibt fette feuchte Küsse und fordert Applaus, während sein Kollege ein Tänzchen mit Gary Jahn wagt.

Mit drei attraktiven Darbietungen ist die Truppe Lanik im Programm vertreten. Zu viert, der etwa neunjährige Sohn des Truppenchefs ist inzwischen in die Nummer integriert, arbeiten sie ihre Perche-Nummer. Parallele Handstände und Waagen auf den Spitzen zweier hoch in die Kuppel reichender Metallstangen bilden den Auftakt des raumfüllenden Auftritts. Eine Stirnperche wird vom Porteur sicher und flott über eine Leiter balanciert, während ein Truppenmitglied im Spagat stehend auf der Spitze verharrt. Den Spitzentrick bildet eine Balance in mehreren Etagen, die bis in Spitze der Zeltkuppel reicht.
Zu fünft bieten die Laniks eine temperamentvoll vorgetragene Gruppenjonglage mit Keulen. Die abwechslungsreichen Routinen werden sehr sicher, rasant und mit vielen Positionswechseln vorgetragen. Den effektvollen Abschluss des Auftritts bildet die Jonglage von lodernden Fackeln.
Als Schlussnummer ist die Truppe Lanik mit Schleuderbrettakrobatik zu sehen. Die variantenreichen Sprünge werden sowohl auf einem Kissen, als auch auf den Schultern der Untermänner gelandet. Die Landung in einem auf einer hohen Stange montierten Sessel wird perfekt ausgeführt. Spektakulär die abschließenden Sprünge auf Stelzen. Sowohl als auch auf einer Stelze werden die Saltos erstklassig ausgeführt und sicher gestanden.
Mit einem äußerst gelungenen und life gesungenen Auftritt als Elvis-Double leitet Clown „Charly“ zum stimmigen, schwungvoll in Szene gesetzten Finale über, mit dem das mitreißende Programm schließt. Mit Standing Ovations dankt das begeisterte Publikum im ausverkauften Rund für das Gebotene und Frau Direktor Nadja Frank verspricht ein Wiedersehen mit einer komplett neuen Show im kommenden Dezember. Die Artisten stellen sich im Vorzelt auf und gerne nehmen viele Besucher die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Foto und einem kurzen persönlichen Kontakt wahr.