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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS GEBRÜDER BARELLI
Bad Vilbel, 17. Juni 2023

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Der Circus Gebrüder Barelli bereiste in der ersten Saisonhälfte erfolgreich den Südwesten unseres Landes und machte nun, nach dem großen Erfolg des Vorjahres, erneut in Bad Vilbel Station. Wie stets versteht es die Familie Spindler-Barelli ausgezeichnet, sich und ihren Circus gekonnt in Szene zu setzen und ihr zahlreiches Publikum mit einem mitreißend dargebotenen Programm zu begeistern.
Auf dem Festplatz der Kurstadt strahlt der Circus in der Hitze der Sommersonne.
Das Herzstück der einladenden Front ist der große Fassaden-Durchgangswagen mit den integrierten Kassenschaltern, an dem zahlreiche bayrische Flaggen wehen. Zwei weitere, sauber lackierte und beschriftete Sattelauflieger sind flankierend aufgestellt und ein Metallzaun schließt das Gelände ab. Die leuchtend rot lackierten Zugmaschinen komplettieren das Arrangement.
Der große Verkaufswagen der Circusrestauration hat seinen Platz zwischen Front und Chapiteau und ein weißes Zeltdach spendet dem Biergarten-Bereich großzügig Schatten.
Als Spielstätte ist ein blau und weiß gestreiftes Vier-Masten-Zelt mit hoher und langer Kuppel aufgebaut.
Ein geräumiger Stall bietet den Pferden, Kamelen und Alpakas Unterkunft und die große, von hohen Bäumen gesäumte Wiese bietet den Vierbeinern viel Auslauf während des Tages.
Die zahlreichen Wohnwagen und Transportfahrzeuge nehmen den weiteren Raum ein.

In seiner unnachahmlichen Art begrüßt Harry Barelli sein Publikum. Eloquent und mit Herzblut versteht er es wie kein anderer sein Publikum zu packen und zu begeistern. Er nimmt das Publikum mit auf die Reise durch ein traditionelles Circusprogramm, die er mit allerlei flotten Sprüchen und Informationen zu gestalten versteht.
Mit sehr viel Schwung startet die Spielfolge. Ein junges dunkelhäutiges Paar präsentiert sein Können auf Rollschuhen. Auf einem großen, sechseckigen Tisch – keiner eigens auf die Nummer abgestimmten Plattform – zeigen die beiden sympathischen People of Color eine umfangreiche Trickfolge. Temperament und sicher erfolgen die Aktionen und mit einem furiosen Nackenwirbel findet der Auftritt seinen Höhepunkt.
Später sehen wir den jungen Mann noch einmal in der mitreißend in Szene gesetzten Show. Nun produziert er sich auf der Rola Rola. U.a. balanciert er auf einem Basketball und kickt eine von zwei Rollen unter seinen Füßen weg. Schließlich ruht das Rollbrett auf einem Turm aus mehreren Lagen.
Eine formidable Handstand-Equilibristik bietet Sammy gekonnt dar. Auf einem Piedestal zeigt er auf zwei hohen Handstäben eine Vielzahl attraktiver Handstandfiguren. Verschiedene Waagen lockern die Abfolge auf und elegante Übergänge verbinden die Tricks zu einer harmonischen Kür. Mit einem gekonnten Kopfstand auf der Spitze eines nochmals erhöhten Stabes findet der Auftritt seinen gelungenen Abschluss.
Einen schwungvollen Antipoden-Act bietet Suleika. Sie versteht es ausgezeichnet ihre vielseitigen Tricks zu verkaufen. Bis zu fünf kleine Teppiche rotieren auf Händen sowie Füßen der Artistin und auch ein Mundstab kommt zum Einsatz.

In einem variantenreichen Ablauf bringt Franz Spindler-Barelli fünf Kamele in die Manege. Die sechste Stute hatte an jenem Vormittag gefohlt und genießt in den folgenden Tagen „Mutterschutz“. Souverän lässt der erfahrene Tierlehrer die vielseitigen Lauffiguren ausführen.
Wenig später trippeln sechs Shetland-Ponys unter seiner gekonnten Peitschenführung durch den Manegensand. Für viele Kinder ist, legt man die begeisterten Ausrufe als Gradmesser zu Grunde, nun der Höhepunkt der Vorstellung erreicht. Die Mini-Pferde zeigen sich als geschickte Barrierenspringer und ein fulminanter Steiger beschließt den Auftritt.
Ein besonderes Highlight eines jeden Barelli Programms ist der Auftritt von Harry Barelli mit seinem andalusischen Rapphengst „Zorro“. Der edle, temperamentvolle Hengst präsentiert sich stolz im Spanischen Tritt und mit furiosen Steigern. Das tiefe durchstecken des Kopfes zwischen den Vorderbeinen ist ein weiteres Element des Auftritts.
Ramona Barelli arbeitet am Luftring eine formidable Kür. Charmant und elegant schwebt sie hoch unter der Kuppel, die vielseitigen Abläufe präzise ausführend.
Mit ungeheurer Dynamik präsentiert Ashley Barelli ihr Spiel mit den Hula Hoop Reifen. Temperamentvoll und temporeich tanzt die junge sympathische Frau durch die Manege und reißt das Publikum förmlich von den Sitzen. Ihr Flirt mit dem Publikum währt von der ersten bis zur letzten Sekunde ihres Auftritts und schlägt die Zuschauer in ihren Bann.
Der finale Act ist den Kenia Boys vorbehalten. Die beiden jungen Männer heizen mit ihrer furiosen Ikarier Darbietung noch einmal kräftig ein. Virtuos reihen sie Saltos und Schrauben aneinander und entfachen einen enormen Wirbel. Immer neue Sprungkombinationen werden in hohem Tempo gezeigt, werden sicher auf den Füßen des Porteurs gelandet. Schließlich endet der Auftritt mit fünfundzwanzig in direkter Folge auf den Füßen des Partners gedrehten Saltos.
Das große Finale vereint noch einmal alle Mitwirkenden in der Manege.  Einzelvorstellung, Zugaben und schwungvolle Choreographien zu Rock n' Roll Songs sorgen für ausgelassene Stimmung im weiten Rund. Lange anhaltender, frenetischer Applaus und Standing Ovations zeigen, das die Erwartungen der zahlreichen Besucher restlos erfüllt wurden. Lange feiert das Publikum die Akteure und sich selbst und endlich kehrt ein wenig Ruhe ein und Harry Barelli kann die Besucher verabschieden.