optimiert



Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS GEBRÜDER BARELLI
Marburg, 19. März 2022

https://circus-gebrueder-barelli.jimdosite.com
Der Circus Gebrüder Barelli startete mit seinem „großen Frühlingscircus“ in die Saison 2022. Die Veranstaltung, mit der den Corona-Bestimmungen zum Opfer gefallenen Weihnachtscircus kompensiert werden soll, erfreute sich gleich zu Beginn eines riesigen Publikums Zuspruchs.
Auf dem Festplatz der Universitätsstadt präsentiert sich der Circus im bekannten Look. Das rot-weiße Chapiteau nimmt den zentralen Platz ein und zwei mit dem Circusnamen beschriftete Sattelauflieger bilden in Verbindung mit Vorzelt und dem Kassencontainer die Front. Der große attraktive Verkaufswagen der Circusrestauration wurde zwischen Vor- und Spielzelt platziert und der in frischen Farben glänzende Fuhrpark entlang der Platzseiten aufgefahren.
Dekorative, mit goldfarbenen erhabenen Motiven und LED-Lichtschnüren dekorierte Logen, ein Bankgradin sowie der große Artisteneingang aus dunkelblauem Samt bilden die Einrichtung des Chapiteau. Zahlreiche Lichterketten sorgen für die nötige Atmosphäre.

Acht junge Alpakas bevölkern kurz den roten Ring, schreiten im fahlen blauen Licht neugierig um sich schauend umher und sammeln so kurz vor Show-Beginn erste Manegenerfahrung.
In unnachahmlicher, ja geradezu einmaligen Art nimmt Harry Barelli das „hochverehrte Publikum“ mit auf die Reise durch ein klassisches Circusprogramm. Eloquent und mit Verve führt er durchs Programm und versteht es wie kein anderer mit flotten Sprüchen und interessanten Informationen sein Publikum zu packen und zu begeistern. Voller stolz stellt der Circusmann par Excellance seine Kinder, Enkel und engagierte Artisten vor.
In einem flotten Ablauf eröffnen vier Kamele unter der versierten Peitschenführung von Franz Spindler-Barelli die Nummernfolge. Gekonnt lässt der erfahrene Tierlehrer die verschiedenen Figuren ausführen.
Wenig später dirigiert er ein Welsch-Pony, das mit eindrucksvollen Steigern aufwartet. Sechs lebhafte Shetland-Ponys runden, sehr zur Freude der jüngsten Besucher, diesen Auftritt ab. Eifrig und flott absolvieren die Minipferde ihre Touren, die in gelungenen Barrieresprüngen ihren Abschluss finden.
Der Auftritt von Harry Barelli mit seinem prächtigen andalusischen Rapphengst „Zorro“ komplettiert die Pferdevorführungen. Der temperamentvolle Hengst präsentiert sich voller stolz im Spanischen Tritt und mit furiosen Steigern. In gelungener Interaktion mit dem Vorführer zeigt er das tiefe durchstecken des Kopfes zwischen den Vorderhufen und zeigt, das Circuspferde auch „lachen“ können.

Clown Timmy Barelli jongliert mit drei Regenschirmen, ehe sie nach einem „Missgeschick“ per Fußkick in einer Kiepe auf seinem Rücken landen. Die einfache Frage „Haben Sie eine Eintrittskarte“ löst ein Wortgefecht zwischen Clown und Sprechstallmeister aus. Beim Auftritt mit Esel „Manolito“ stellt sich einmal mehr die Frage, wer der Chef im Ring ist und wer hier wen vorführt. Schließlich gibt Timmy vor, einer der größten Magier zu sein. Zum Beweis seiner einmaligen Fähigkeiten will er einen Gegenstand aus dem Publikum – den Schal einer Logenbesucherin – unsichtbar aus seiner Hosentasche in diejenige eines entfernt stehenden Assistenten wandern lassen. Das Experiment gelingt perfekt – bis der Partner patzt und der faule Zauber auffliegt.
Die beiden Luft-Darbietungen von Ramon Barelli am Luftring und Salima Folco an den Zaubertüchern sind fester Bestandteil zahlreicher Barelli-Produktionen. Mit Können und Ausstrahlung fesseln die beiden charmanten Artistinnen stets aufs Neue.
Dynamisch, mit jugendlicher Frische manipuliert Ashley Barelli die Hula Hoop Reifen. Der Teenager agiert voller Temperament und zieht das begeistert mitgehende Publikum von ersten Moment seines Auftritts in seinen Bann.
Den zweiten Teil der Show eröffnet Edi Laforte mit seiner Hunde-Revue. Gekonnt und  professionell wie eh und je lässt der erfahrene Tierlehrer die vielseitigen Aktionen der umfangreichen Trickfolge ablaufen. Liebevoll dekorierte, erstklassig gestaltete Requisiten bilden den passenden Rahmen für die eifrig, voller Spielfreude agierenden Vierbeiner.

Derzeit komplettieren drei afrikanische ArtistenInnen die Show des Circus Gebrüder Barelli mit ihren schwungvollen Auftritten.
Gelungene Evolutionen auf dem Einrad bietet zunächst Joe. Auf engstem Raum balanciert er gekonnt auf dem Rad, durchsteigt Ringe und zeigt gelungene Jonglagen.
Eine trickstarke Handstandequilibristik präsentiert der junge Mann als stimmungsvolle Final-Darbietung. Auf einem hohen Piedestal erfolgen auf hohen Handstäben die attraktiven Tricks, die einen breiten Querschnitt aus dem Repertoire des Genres bieten. Mit einem gelungen Kopfstand in noch größerer Höhe findet der Auftritt seinen gelungenen Abschluss.
Große Biegsamkeit beweist Leila mit ihren Kontorsionen. Vielseitige Abläufe kennzeichnen den umfangreichen Ablauf, dessen hochkarätige Tricks das Publikum begeistern. Mit einem lange gehaltenen Mundstand auf einem rotierenden Requisit findet die Darbietung ihren Höhepunkt.
Suleika versteht es ausgezeichnet ihre Antipodenspiele darzubieten. Bis zu vier kleine Teppiche rotieren in vielfältiger Weise auf Händen und Füßen der Artistin.
Im Finale zeigt das komplette Ensemble des Circus Gebrüder Barelli noch einmal in der Manege versammelt. Mitreißende Choreographien und Einzelvorstellung der Mitwirkenden  lassen das restlos zufriedengestellte Publikum, dessen Erwartungen an einen stimmungsvollen Circusbesuch bestens erfüllt wurden frenetisch applaudieren und bis zum letzten Augenblick gebannt den Vorgängen in der Manege folgen.