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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS BARNUM
Großostheim, 05. Mai 2024

www.circus-barnum.de
Der Circus Barnum von Markus Kaiser ist vornehmlich in Bayern anzutreffen. Das schmucke Unternehmen gastiert in vielen Gemeinden in einem regelmäßigen Turnus. Mit Fleiß und Liebe zum Beruf betreibt die Familie ihren Circus und bietet ihrem Publikum jederzeit beste traditionelle Unterhaltung.
Der Circusplatz in Großostheim ist eine geräumige Wiese am Ortsraum, die das gepflegte Material zur Geltung kommen läßt.
Eine große, kunstvoll mit vielen Circustier-Motiven bemalte Fassade schließt das Gelände an der Frontseite ab und lädt zum Besuch. Ein ausladendes Vordach über den Kassenschaltern, die in einem Auszug des Sattelaufliegers ihren Platz mitten in der Front haben, schützt die Besucher vor Wetterunbillen.
Das Vier-Masten-Chapiteau zeigt ein raffiniertes rot-weißes Streifendekor und ihre markante Silhouette erhält die Kuppel durch acht hoch aufragende Quaderpools. Der große Stall, der den Pferden, Kamelen und Rindern reichlich Platz bietet, zeigt sich im passenden Dekor. Großzügig bemessene Koppeln bieten den Tieren viel Auslauf während der Tagesstunden.
Die Transportfahrzeuge, ihre Schiebeplanen tragen in riesigen Lettern den Circusnamen und sind mit attraktiven Motiven dekoriert. Die drei geschlossenen cremefarbenen Tiertransporter sind eng nebeneinander aufgefahren. Der restliche Platz ist den Wohnwagen der Direktion und Artisten vorbehalten.
Das im Innern blaue Chapiteau zieren große rote Sterne um die Auflage der Quaderpools, während die gesamte Plane mit unzähligen kleinen weißen Sternen dekoriert ist.  Ein großes, achtreihiges rotes Schalensitzgradin und Logen, deren Frontseiten mit dem Logo des Circus geschmückt sind, mit bequemen Polsterstühlen füllen den Raum um die Manege. Ein raumhoher Artisteneingang aus rotem Samt schließt den hinteren Zeltbereich ab.
Die Lichtanlage zeigt sich auf Höhe der Zeit und wird virtuos eingesetzt. Der gute Ton kommt aus der Konserve, ist gut ausgewählt und unterstützt die auftretenden Artisten.

Das Opening der Show gestaltet Clown „Chicco“ mit Glöckchen. Mit seinem poetisch inspirierten Spiel, in das auch zwei Besucher eingebunden werden, bereitet er die notwendige Atmosphäre auf und sorgt für Stimmung auf den Rängen.
Melanie Donnert präsentiert einen kraftvoll vorgetragenen Act an Strapatentüchern. Die umfangreiche Trickfolge wird in größter Höhe, unmittelbar unter der Kuppel dargeboten und eine Reihe spektakulärer Abfaller sorgt für den notwendigen Nervenkitzel.
Drei Darbietungen mit tierischer Beteiligung sind im aktuellen Programm zu erleben. Zunächst ist Direktor Markus Kaiser mit sechs munteren Shetland Ponys in der Manege präsent. Munter trippeln die Minipferde ihre vielseitigen Figuren in den Sand. Barrieresprünge und ein Steiger runden den Auftritt ab.
Vor der Pause präsentiert Juliano Kaiser den großen Exotenzug des Hauses. Zunächst zeigen vier Kamele ihre umfangreiche Laufarbeit. Vielseitige Figuren werden flott und fehlerfrei absolviert. Dann ergänzen sieben Rinder aus sechs verschiedenen Rassen die Formation.
Wenig später präsentiert Juliano Kaiser einen formidablen Achter-Zug Freiheitspferde. Je vier schwarze und weiße Hengste absolvieren unter der ruhigen und versierten Peitschenführung des jungen Tierlehrers einen abwechslungsreichen Auftritt. Vielseitige Formationen erfolgen in sehr guten Ausführung und eine Reihe gelungener Steiger markieren den Höhepunkt des Auftritts.

Jongleur Miquel Kaiser beherrscht sein Metier erstklassig. Sehr sicher und höchst variantenreich absolviert er mit den unterschiedlichen Requisiten seine Routinen. Bis zu fünf Tennis- und Fußbälle malen die ersten Muster in die Luft. Nun wirbeln Keulen umher und bis zu sieben Ringe werden scheinbar mühelos jongliert. Die abschließenden Touren erfolgen höchst effektvoll mit fünf lodernden Fackeln.
Clown Chicco sorgt mit zwei Reprisen für Heiterkeit auf den Rängen. Zunächst versucht er sich als Golfer und stets findet sein imaginärer Ball sicher ins Ziel – fast immer. Später erleben wir ihn als „angetrunkenen“ Mexicano, der sich als Messerwerfer versucht.
Noch einmal erleben wir Juliano Kaiser in der Manege, nun mit einer formidablen Flaschenstuhl Darbietung. Auf einem sehr hohen Gestell baut er seine Stuhlpyramide allmählich in die Höhe und bietet dabei immer wieder Handstände oder Waagen auf den in verschiedenster Weise angeordneten Stühlen. Ein erstklassiger Handstand, direkt unter der Kuppel auf der Spitze der leicht schwankenden Pyramide krönt den Auftritt.
Mit zwei weiteren Darbietungen komplettiert die Truppe Peres die Spielfolge. Zunächst agieren zwei Herren auf dem Todesrad. Nach einem beidhändigen Aufschwung außen am Rad und verschiedenen Sprungaktionen in den Kesseln stellen Blindlauf und Seil springen außen auf dem Rad die Höhepunkte des Auftritts dar.
Zum finalen Highlight der Show sehen wir die Fahrten im Globe of Death. Bis zu drei Fahrer jagen mit ihren Maschinen durch die enge Stahlgitterkugel. Auf kreuzenden Bahnen passieren sie einander und drehen ihre Loopings über den Scheitelpunkt der Kugel.
Im Finale stellt Direktor Markus Kaiser die Mitwirkenden noch einmal vor und verabschiedet ein überaus zufriedenes Publikum. Dieses dankt mit lebhaftem, lange anhaltenden Beifall für zwei Stunden bester Live-Unterhaltung in einem angenehmen Rahmen.