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Text und Fotos Friedrich Klawiter
BONNER WEIHNACHTSCIRCUS
Bonn 20. Dezember 2019

www.bonner-weihnachtscircus.de
Bei der 13. Ausgabe des Bonner Weihnachtscircus von Veranstalter Manuel Fischer bestimmten chinesische Artisten und Comedy-Acts im wesentlichen die Show.
Erneut und zum wiederholten Mal stand ein Umzug an einen neuen Standort an und als erster Circus überhaupt erhielt der Bonner Weihnachtscircus die Möglichkeit auf dem weitläufigen Gelände des „Pützchen's Markt“ - dem größten Volksfest in weitem Umkreis – zu gastieren.
Zur abendlichen Premiere drängten sich Menschenmassen vor der attraktiven und hellerleuchteten Front des Unternehmens. Zahllose Lichterketten funkeln an den Zeltanlagen, Zäunen, und Portalbögen. Kassen- und weitere Frontwagen sind großflächig mit dem Logo und Motiven aus der Show versehen. Nostalgische Deutz-Schlepper, Oberlichtwagen und ein kleines Kinderkarussell sind zwischen dem weißen Zaun und dem Eingang in die Zelt aufgestellt.
Festlicher weihnachtlicher Schmuck prägt das Innere der Zeltanlagen. Unzählige Lämpchen lassen große moderne Dekorelement funkeln und auch die Weihnachtsmarktbuden, in denen die Circusrestauration untergebracht ist, sind festlich geschmückt. Eine große, erstklassig restaurierte Kirmes-Orgel ist im Foyerzelt zu bewundern und erfreut mit vorzüglichem Klang.
Der Verbindungstunnel zum Grand Chapiteau ist ein strahlendes Lichtermeer und die prächtigen rot-goldenen Balkonlogen im Spielzelt leuchten im Schein unzähliger Lichtschnüre. Den weiteren Raum um die Manege füllt ein großes Gradin, dessen Bankreihen mit rotem Samt bespannt sind. Die Vorderwände der Logen, deren Stühle selbstverständlich gepolstert sind, zeigen ein elegantes goldenes Dekor und eine hohe dunkelrote Gardine bildet den Artisteneingang.

Die sechs Musiker des erstklassig aufspielenden Orchesters, haben ihren Platz in zwei rückwärtigen Balkonlogen und mit einem hervorragenden Lichtdesign wird die Show optimal in Szene gesetzt.

Als eleganter Weißclown tritt Tonito Alexis ins Rampenlicht und eröffnet auf seiner Trompete mit „Somewhere over the Rainbow“ das bunte Spiel in romantischer Weise. Conferencier Carlo Schoebel, er hatte in dieser Spielzeit die Moderation übernommen, begrüßt die Anwesenden und im anschließenden Charivari geben die Artisten kleine Kostproben ihres Könnens.
Aus dem bunten Bild heraus entwickelt sich die erste Darbietung – Estefania Jarz präsentiert ihre Kür mit Hula Hoops. Die gekonnt und schwungvoll vorgetragenen Routinen begleitet Tonito mit stimmigem Saxophonspiel.

Die Artisten vom Chinesischen Nationalcircus sind in fünf Auftritten zu erleben. Zunächst präsentieren acht Herren eine abwechslungsreiche und fröhlich gestaltete Hutjonglage. In allerlei Variationen werden die kreisrunden Kopfbedeckungen manipuliert.
Der Tanz zweier „Chinesischer Löwen“ bildet ein Intermezzo, in dem Carlo Schoebel die Rolle des „Bändigers“ einnimmt.
Vor der Pause agiert die Truppe in ihrem eindrucksvollsten Act am doppelten Chinesischen Mast. Die genretypischen Tricks reihen sich in flottem Ablauf aneinander und zahlreiche Sprünge und Saltos von einem zum anderen Mast bieten Spannung.
Der Spitzentanz einer „Ballerina“ auf Schultern und Oberarmen des Partners steht im Mittelpunkt der Hand-auf-Hand Akrobatik eines Paares.
Schließlich, als Finalnummer, betätigen sich acht Herren als Reifenspringer. Zum Höhepunkt des Auftritts führt ein Hechtsprung durch den obersten von sechs aufeinander getürmten Reifen.

In zwei recht umfangreichen Auftritten präsentiert Patrick Lemoine seine Comedy. Zunächst würzt er seine Balljonglage mit zahlreichen losen Sprüchen. Im zweiten Programmteil hantiert er zunächst mit drei Zigarrenkistchen. Anschließend wird mit Hilfe eines Gastes in aller Ausführlichkeit ein Stoffhund durch einen Reifen befördert. Zum Abschluss des Auftritts zeigt sich der Comedian als Ballerina und jongliert zu „Schwanensee“ mit Tüchern.
Die Pferdefreiheit von Emiliano Jarz, vier weiße Hengste werden vom versierten Tierlehrer nur mit Gesten seiner Hände dirigiert, wird mit einer kurzen Hohen Schule, geritten von Michelle Jarz, eingeleitet.
Carlo Schoebel präsentiert auf einem Piedestal seine Handstand-Equilibristik. Die unterschiedlichen Figuren erfolgen auf den Handstäben im sphärischen blauen Licht.
Das „Duo Rêve de Lumière“ verpackt seine Luftakrobatik an einem Kronleuchter in eine romantische Liebesgeschichte. Die vielseitigen Partnertricks werden erstklassig gearbeitet und das aufwändige Requisit verleiht der Darbietung zusätzliche Publikumswirksamkeit. Leider musste die zweite Luft-Darbietung des Duos aufgrund eines technischen Problems am Premierentag entfallen.
Einen weiteren Act in der hohen Kuppel des Chapiteau arbeitet Anna León am Luftring. Vielfältige Tricks und weite Flüge werden charmant ausgeführt.

Tonito Alexis erfreut die Besucher in einigen Auftritten mit traditioneller Clownerie. Zunächst verspeist er eine Kerze, deren Licht alsbald am entgegengesetzten Ende seines Körpers wieder aufleuchtet. Terrier „Elvis“ ist der heimliche Star der nächsten Reprise, der mit seinen, angeblich selbstständig ausgeführten Aktionen seinen Herrn das eine oder andere Mal vorführt.
Eine Freiheit aus Luftballon-Pferden führt Tonito souverän vor und gekonntes Trompetenspiel bestimmt eine weitere Reprise.
Im letzten Auftritt erleben den Clown zusammen mit seiner Ehefrau Estefania Jarz in einem fulminanten und turbulenten Quick Change. Beide Partner wechseln flott die Kostüme, doch beim Clown sind die Ergebnisse teils überraschend.
Im schwungvoll inszenierten Finale verabschiedet sich das Ensemble von den Besuchern. Zum Epilog schminkt sich Clown Tonito Alexis in der Manege ab.