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Text und Fotos Friedrich Klawiter
GREAT CHRISTMAS CIRCUS
Frankfurt, 13. Dezember 2015

http://circus-carl-busch.de
Zum dritten Mal präsentiert die Familie Wille-Busch den „Great Christmas Circus“ in Frankfurt am Main. Unzählige Lichter an der Front und am Chapiteau verbreiten festliche Stimmung und setzen das exzellente Material des Circus perfekt in Szene.
Die Familie Wille-Busch versteht es darüber hinaus ausgezeichnet mit einem vorzüglichen Programm ihre Besucher allerbestens zu unterhalten. Ein hochkarätiges, erstklassig präsentiertes Programm international renommierter Topp Artisten, Tierlehrer und Clowns bietet traditionelle Circuskunst in einer zeitgemäßen Show.
Großzügig und perfekt aufgebaut präsentiert sich der große Circus seinen Besuchern in bestechender Optik. Neue, größere Zeltanlagen kommen bei diesem Gastspiel erstmals zum Einsatz. Das Chapiteau misst nun zweiundvierzig Meter Durchmesser und wird mit einem rechteckigen zweimastigen Vorzelt kombiniert. Die Dach-Planen, die bis zu den Spitzen der Masten reichen, zeigen ein Dekor in waagrechten breiten Streifen in den Hausfarben blau und weiß. Die langgestreckte Kuppel wird von hohen Gittermastbögen überragt und am Bogen des Vorzeltes strahlt der von tausenden Lämpchen gebildete Namenszug. Am Rondell sind die Planen der Dächer weiter nach außen gezogen und enden in elegant geschwungenen Bögen.
Die attraktive Fassade wurde mit neu mit den Motiven des Weihnachtscircus versehen und dazu passende Fahnen flattern im Wind. Die im Lichterglanz funkelnde Front und das hervorragend gepflegte moderne Material findet Ergänzung und einen romantischen Kontrast in den großen, wunderbar renovierten historischen Oberlichtwagen.
Die mächtigen MAN-Zugmaschinen stehen exakt ausgerichtet ebenfalls in der Front und die glänzenden, großflächig mit dem Circusnamen beschrifteten Transportfahrzeuge bilden eine lange Reihe entlang einer Platzseite. Die beiden rückwärtigen Seiten schließen mit hohen geschlossenen Zäunen ab. Ein geräumiges Zwei-Masten-Zelt nimmt die großzügigen Einzelboxen der Pferde und Kamele auf. Paddocks, mit Unterständen für die Circustiere, und die großzügige Raubtieranlage von Carmen Zander nehmen den weiteren Raum hinter dem Spielzelt ein.
Mit edlem Ambiente empfängt das Vorzelt die zahlreichen Gäste. Große Fenster in der Vorderseite lassen den Raum offen und freundlich wirken. Die innen blaue Plane ist im Dachbereich mit feiner roter Gurtung versehen und die Seiten sind mit rotem Stoff dekoriert. Im Zusammenspiel mit dem gleichfalls roten Teppichboden strahlt der Raum eine warme, behagliche Atmosphäre aus. Der große Oberlichtwagen der Circusrestauration nimmt eine Zeltseite ein. Weitere Verkaufsstände, eine große Bar und Lounge-Möblierung bilden die weitere Einrichtung des Raumes. Zwei große Weihnachtsbäume passen sich in dieses Umfeld ein.
Im Spielzelt herrscht das gewohnt elegante Ambiente. Einzelsitzgradin – nun mit dreizehn Reihen, Leuchtpiste und der edel anmutende hohe Artisteneingang mit der Orchesterbühne füllen den Raum.

Sänger Yuri Kovalchuk intoniert Leonard Cohens „Halleluja“ und in einer hoch unter der Kuppel schwebenden großen Plexiglaskugel arbeitet Jamena Wille-Busch eine anmutige Trickfolge. Die anschließende Begrüßung des Publikums obliegt den Goty Clowns.
Die Tempojonglage von Sharon Berousek steht nun am Beginn der Show. Zunächst wirbelt die junge Frau einen Twirling-Stab umher. Alsbald tauscht sie diesen gegen schlanke silberne Keulen ein. Temperamentvoll werden die unterschiedlichen Muster gearbeitet und bis zu sechs Requisiten in der Luft gehalten.

Eine hervorausragende neue Dressurdarbietung hat Manuel Frank zusammengestellt. Er startet seinen Auftritt mit dem bekannten Zwölfer-Zug Freiheitspferde. Je sechs Friesen und Araber bieten in Interaktion ein breites Spektrum unterschiedlicher Abläufe. Gekonnt und souverän ruft der äußerst erfahrene Tierlehrer die verschiedensten Lektionen ab und mit leichter  Hand dirigiert er die zwölf Hengste. Nun kommen fünf Dromedare und ein Kamel hinzu und nach einigen Lauffiguren setzt Manuel Frank ein großes Karussell in Gang. Nachdem die Trampeltiere die Außenbahn eingenommen haben, formt der Dresseur aus den Friesen und Arabern zwei weitere Zirkel, so dass nun achtzehn Tiere in drei gegenläufigen Ringen ihre Bahnen ziehen. Ohne sichtbare Hilfen von Bereitern wird die Figur von Manuel Frank geformt – und auch wieder aufgelöst. Chapeau.
Im zweiten Programmteil präsentiert Natascha Wille-Busch gekonnt den schwierigsten Teil einer jeden guten Pferdedarbietung - die Hohe Schule. Ihr prachtvoller Schimmelhengst geht unter dem Sattel der attraktiven jungen Frau temperamentvoll die schwierigsten Lektionen. Chapeau - einer der Höhepunkte des Abends.
Im zweiten Teil dieses Auftrittes dirigiert die Juniorchefin des Hauses aus dem Sattel ihres pechschwarzen Friesen eine Freiheit mit sechs weißen Arabern. Mit Schwung agiert die charmante Vorführerin und lässt die Figuren elegant ablaufen. Mehrere temperamentvolle Da Capo Steiger runden die Darbietung in idealer Weise ab.
Die dritte Darbietung mit Tieren an diesem Abend ist der sympathischen Carmen Zander mit ihren fünf prächtigen Tigern vorbehalten. Perfekt arbeiten die gepflegten Raubkatzen ihr umfangreiches und attraktives Repertoire. Seit Jahresbeginn wurde einige Tricks variiert. So erfolgt beispielsweise die Futterabnahme von einem Mundstab nun am Platz, zwei hochsitzende Tiger werden nun von einem weiteren übersprungen und zwei Tiere setzen über die drei weiteren, sitzenden hinweg. Pyramide, Teppich, Balkenlauf, ein dynamischer Rückwärtssteiger und die vielfältigen Sprungvarianten gehören natürlich weiterhin zum Gebotenen. Futterabnahme aus der Hand und Schmuseszenen belegen das vertrauensvolle Verhältnis der Tigerlady und ihrer Lieblinge eindrucksvoll. Der Ritt auf einem Tiger mit den beiden flankieren Hochsitzern bietet nach wie vor das eindrucksvolle Schlussbild des Auftritts.
In den nächsten Tagen wird Mister Dalmatin mit seiner bestens bekannten Nummer ebenfalls im Great Christmas Circus zu sehen sein.

„Les Goty“, Clowns von Weltformat, sind mit mehreren, allesamt ausgezeichnet gestalteten Auftritten zu erleben. Gekonnte ausgeführte Magie-Tricks und die Jagd auf „King Kong“ sind der Inhalt von zwei Reprisen. Eine Meinungsverschiedenheit führt zu einem Kampf mit Wasserpistolen, wobei die eingesetzten „Waffen“ immer monströser werden. Schließlich trägt Paco ob seines überragenden Könnens beim Wasser spucken den Sieg davon. Selbiges demonstriert er zur großen Verblüffung der Zuschauer auch im „Spiegel Entrée“. Er spukt in ungeheuer feiner Dosierung und verfügt so über ein scheinbar nie versiegendes Reservoir des kühlen Nass.
Das Parade-Entrée der Gotys, „Herr und Frau Nachtigall“, wird heutzutage fast nirgends mehr gespielt. Hier begeistern die beiden Akteure mit exzellenter Gestik, Mimik und perfekt gestalteten Kostümen und gekonntem pfeifen gleichermaßen Alt und Jung.
Kévin Gruss und seine Partnerin Julia Friedrich begeistern mit ihrer Lovestory am Ringtrapez die Zuschauer. Kraftvolle Haltetricks sehen bei Artisten als Porteur und weite Flüge füllen die große Kuppel des Chapiteau. Gekonnt und sicher erfolgen die ohne Vorteil ausgeführten Aktionen.

Temperamentvoll agiert Eric Niemen auf dem Seil. Vielfältige Schrittfolgen prägen sein Scheingefecht mit einem Säbel, der nach weitem Schwung mehrfach hoch übersprungen wird. Zahlreiche weitere Sprünge – durch einen selbst gehaltenen Reifen und über eine hohe Hürde – werden perfekt ausgeführt und sicher auf dem labilen Untergrund gelandet. Ein erstklassig ausgeführter Rückwärtssalto bildet den Abschluss der gekonnt vorgetragenen Evolutionen.
Armando Arano arbeitet eine leistungsstarke Handstand-Darbietung. Er springt im handstand eine Treppe empor und im Einarmer wieder hinab. Die verschiedenen Handstandfiguren werden ohne erkennbare Anstrengung, spielerisch leicht wirkend, ausgeführt. Eine etwa ein Meter lange Strecke auf einem schmalen Bord überwindet der sympathische junge Mann indem er freihändig im Kopfstand vorwärts springt. Ein gelungener Klötzchensturz ist der effektvolle Höhepunkt seiner beeindruckenden Darbietung.
„The Flying Ramos“ setzen mit ihrer Arbeit am Fliegenden Trapez den Schlusspunkt in einem an Höhepunkten reichen Programm. Je zwei Flieger und Fliegerinnen bieten ein umfangreiches Repertoire unterschiedlicher Saltos. Ein blind ausgeführter Zweifacher, die Passage und natürlich der dreifache Salto sind die Topp-Tricks dieser, mit südamerikanischem Temperament verkauften Luftnummer.
Yuri Kovalchuk singt „White Christmas“ während das Sicherheitsnetz flink entfernt wird und zu dem Freddy Quinn Song „Ja, wir sind Artisten“ kommen die Mitwirkenden des Programms in die Manege. Luftballons fliegen ins Publikum und Direktor Manuel Wille-Busch stellt seine Artisten vor, so dass ein jeder noch einmal seinen wohlverdienten Beifall bekommt. Nachdem der Vorhang gefallen war, versammelt Paco Goty die Kollegen schnell noch einmal im roten Ring und mit einem fröhlichen Gruppen-Selfie endet die mitreißende Show.