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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS FREIWALD
Mönchengladbach, 28. September 2024

https://circusfreiwald.de
Mit einem Gastspiel in Mönchengladbach beendete die Familie Freiwald die Sommerpause.
Der Circusplatz bietet wenig Raum, so dass das rot-weiß gestreifte Vorzelt unmittelbar an die Straße grenzt. Schlanke Tuja-Bäumchen sind als Dekoration an den Absegelungen aufgestellt. Dahinter  hat ein hohes weißes Rundkuppel-Chapiteau, weiß mit dezenten roten Applikationen, seinen Platz. Der Kassencontainer, mit einem hohen Banner mit der Aufschrift „Tickets“ auf dem Dach, ist direkt neben dem Vorzelt platziert. Ein hoher, mit Spannbändern komplett geschlossener Zaun schließt die restliche Frontseite des Geländes ab.
Das Vorzelt ist im Innern komplett mit Kunstrasenbahnen ausgelegt und bietet den beiden Verkaufswagen der Circusrestauration auf einer Seite Platz während gegenüber Sitzgruppen zu finden sind.
Das Chapiteau ist im Innern komplett in rot gehalten. Plane, neunreihiges Schalensitzgradin, Logen und die große raumhohe Gardine des Artisteneingangs sind in dieser Farbe gehalten. Die umfangreiche Lichtanlagen ist an vier Quertraversen zwischen den Masten montiert und mit ihrer Hilfe wird die Show gekonnt in Szene gesetzt. Die leistungsstarke Tonanlage liefert den perfekten Sound.

Das hauseigene Ballett Juniorchef Jeffrey Freiwald heißt sein Publikum herzlich willkommen und gibt die Mnege für die erste Darbietung frei.
Anton Tarbeev jr. präsentiert sein Können auf dem Einrad und als Jongleur. Rasant erfolgen die Aktionen auf dem Einrad. Mit gekonnten Sprüngen geht es eine Treppe hinauf und in spektakulärer Fahrt auch wieder hinab. Eingebettet in den Ablauf ist eine formidable Keulenjonglage bei der bis zu fünf Requisten sicher manipuliert werden.
Katrina Markevich ist in zwei Auftritten in der Show zu erleben. Sie in einem schwungvollen, fröhlichen Act einen Pudel. Spielerisch werden die Abläufe – vielseitige Sprünge und Hinterbeinläufe – ausgeführt und ein Hochsitzer sowie ein „Vorderpfotenstand“ des Pudel auf der Hand der Vorführerin beschließen die gelungene Darbietung. In höchst eleganter Weise agiert die vielseitige sympathische Artistin mit den Hula Hoops. Mit weichen fließenden Bewegungen lässt sie die Reifen in vielerlei Variationen um ihren Körper kreisen.
Temperamentvoll lässt Anton Tarbeev die Diabolos rotieren. In hohem Tempo werden die unterschiedlichen Tricks ausgeführt und ein ums andere Mal fliegen die Diabolos hoch in die Kuppel. Eine Reihe Tricks wird im Zusammenspiel mit seiner Partnerin Katrina Markevich geboten. Schließlich fügt Anton Tarbeev, auf einem Einrad fahrend, mehrere Diabolos mit Zwischenelementen zu einem Turm auf seinem Kopf indem er die einzelnen Teile empor wirft und mit dem Kopf auffängt.

Jeffrey Freiwald ist nicht nur der versierte Manegensprecher, auch als August kommt der junge Mann gut beim Publikum an. Zunächst bittet er zwei freiwillige Mitspieler zum gemeinsamen Seil springen in die Manege. Im zweiten Programmteil ist er als trotteliger Kellner im Spaghetti-Entrée zu erleben. Seine Partnerin Romina Kaiser hat als Restaurant-Besucherin ihre liebe Mühe mit dem seltsamen Ober und schließlich fliegen größere Mengen Spaghettis zwischen Manege und Auditorium hin und her.
Die drei Tier-Darbietungen des Programms werden von Direktorin Monika Freiwald zu Gesicht gebracht. Zunächst stellt die versierte Tierlehrerin zwei edle Rösser in einer gelungenen Doppel-Freiheit vor. Die vielseitigen Figuren erfolgen in einem harmonischen Ablauf und werden souverän vorgetragen. Fünf quirlige Shetland Ponys lässt die Chefin des Hauses als „Super Mario“ ihr erlerntes Können präsentieren. Munter ziehen die Pferdchen ihre Bahnen und zeigen sich als Barrierenspringer. Im zweiten Programmteil reitet Monika Freiwald eine bravouröse Hohe Schule im spanischen Stil. Mit Ausstrahlung und sehr viel Charme werden die verschiedenen Lektionen souverän dargeboten.

Gelungene Akrobatik am Chinesischen Mast bietet Roberto Colombo. In der stringent inszenierten Nummer, in der der Artist nur selten den Manegenboden berührt, folgen die vielseitigen und durchweg anspruchsvollen Tricks rasch aufeinander. Elegant werden die Elemente dargeboten und auch kraftraubende Passagen spielerisch leicht wirkend ausgeführt.
Zu Beginn des zweiten Programmteil ist Roberto Colombo auf dem Schlappseil zu erleben. In einem stimmigen Ablauf erfolgen die vielseitigen Balancen, Handstand, Waage, Spagat und andere Übungen werden perfekt ausgeführt und zum Höhepunkt des Auftritts erfolgen die Fahrt auf einem Einrad über das schwankende Seil.
Luftartistin Miss Marina erleben wir zwei Mal hoch in die Zeltkuppel. An Strapatentüchern und – als Finalnummer – am Trapez arbeitet die Artistin ihre Evolutionen. Harmonisch und kraftvoll kommen die Auftritte daher und mit weiten Flügen am Trapez nutzt sie den Raum des hohen Zeltbaus aus.
Mit einem kurzen Finale klingt die unterhaltsame Vorstellung aus. Die Besucher waren, nimmt man den Applaus als Gradmesser, angetan vom Gebotenen. Alle Mitwirkenden der Show nehmen im Vorzelt Aufstellung und verabschieden ihr Publikum persönlich. Viele Besucher, ihre Erwartungen an den Circusbesuch wurden voll erfüllt, nutzen die Gelegenheit zu ein paar persönlichen Worten oder zu einem Selfie mit den Artisten.