Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS FREIWALD
Mayen, 23. Mai 2025
https://circusfreiwald.de
Die diesjährige Tournee des Circus Freiwald führt erneut durch Deutschland. Von Mönchengladbach geht es in einem weiten Bogen bis nach Hannover. Die Show wird zu größten Teilen von der versierten Circusfamilie gestaltet und richtet sich an alle Altersklassen.
In Mayen gastierte man auf dem traditionellen Circusplatz, dem Viehmarkt. Das umfangreiche Material des schmucken Circus war in exakter Formation angeordnet.
Das weiße Vier-Masten Chapiteau, mit wellenförmigen roten Streifen und feinen goldenen Zierlinien, wird von einer langen Kuppel, die bis hoch zu den Mastspitzen reicht, gekrönt.
Ein großes Vordach im gleichen Dekor bietet den Besuchern Schutz vor der Witterung. Der Kassencontainer hat seinen Platz seitlich neben dem dekorativen weißen Zierzaun. Ein Sattelauflieger, dessen Schiebeplanen mit dem Namenszug des Unternehmens und zahlreichen Tiermotiven gestaltet ist, komplettiert die Front. Die rechte Platzseite nimmt die Wohnwagen auf und gegenüber sind die zahlreichen Transportfahrzeuge und Zugmaschinen in langen Reihen abgestellt. Die Stallungen sind im hinteren Platzbereich zu finden.
Das Zelt ist im Innern komplett in rot gehalten. Plane, fünfreihiges Schalensitzgradin und Logen sowie die große raumhohe Gardine des Artisteneingangs sind in dieser Farbe gehalten. Die Lichtanlage ist an Quertraversen zwischen den Masten montiert und auch die Boxen der leistungsstarken Soundanlage sind hier zu finden.
Juniorchef Jeffrey Freiwald heißt sein Publikum herzlich willkommen und gibt die Manege für die erste Darbietung frei. Die weiteren Ansagen kommen, mit einem professionellen Sprecher aufgezeichnet, vom Band.
„Laserman“ bietet mit seinen Lichtmanipulationen einen dynamischen Einstieg in die Show. Anzug und Helm des Akteurs leuchten dank zahlreicher LED in allen Farben des Regenbogens, während die grünen Laserstrahlen permanent neue Muster auf das Zeltdach zeichnen.
Schwungvoll präsentiert Romina Kaiser ihre Kür mit Hula Hoop Reifen. Temperamentvoll präsentiert die sympathische Artistin ihr variantenreiches Können. Bis zu zwanzig Reifen lässt sie spielerisch wirkend und scheinbar ohne Anstrengung um ihren Körper kreisen. Zudem arbeitet sie hoch unter der Circuskuppel einen gekonnten Act an den Tuchstrapaten. Die vielseitige und umfangreiche Folge typischer Tricks des Genres wird kraftvoll, voller Harmonie und Eleganz ausgeführt.
Mit drei Tier-Darbietungen ist Direktorin Monika Freiwald im Programm zu erleben. Zunächst stellt die versierte Tierlehrerin zwei edle Rösser in einer gelungenen Doppel-Freiheit vor. In einem harmonischen Ablauf erfolgen vielseitigen Figuren die allesamt souverän ausgeführt werden. Als „Super Mario“leitet die Chefin des Hauses sechs quirlige Shetland Ponys an ihr erlerntes Können zu präsentieren. Munter ziehen die Min-Pferde ihre Bahnen und zeigen sich als Barrierenspringer. Im zweiten Programmteil reitet Monika Freiwald eine bravouröse Hohe Schule im spanischen Stil. Mit Ausstrahlung und sehr viel Charme werden die verschiedenen Lektionen souverän dargeboten.
In der aktuellen Produktion ist Clown Jeffrey – Jeffrey Freiwald – mit zwei Reprisen zu sehen. Zunächst bittet er zwei junge Damen in die Manege, um mit ihnen zusammen Seil zu springen. Natürlich nimmt das springen mit verbundenen Augen einen für die Probantin unerwarteten Verlauf. Im zweiten Programmteil veranstaltet er mit fünf Kindern aus dem Publikum eine „Reise nach Jerusalem“. Mit Schwung und Einfühlungsvermögen animiert der Clown die Kinder zu eifrigem mitspielen.
Eine weitere Tier-Darbietung sieht Jennifer Freiwald in Action. Die junge Frau, Enkelin der Direktion, präsentiert in einem abwechslungsreichen Ablauf zwei prächtige Aras. Die beiden großen Vögel überbringen eine Rose, tanzen auf ihren Sitzstangen rotieren an einem Tauende um die Tierlehrerin und spreizen auf Kommando ihre Flügel.
Den zweiten Programmteil eröffnet Jennifer Freiwald mit ihrem Tanz auf dem Seil. Temperamentvolle Schrittkombinationen wechseln mit charmant ausgeführten Balanceposen. Mit rasantem Seil springen findet der Auftritt seinen Höhepunkt.
In einer weiteren Darbietung präsentiert Jennifer ihr Können am Luftnetz hoch in der Kuppel des Chapiteau.
Mit zwei Darbietungen komplettiert der ukrainische Artist Anton die Nummernfolge. Zunächst sehen wir seine höchst umfangreiche Arbeit am Flying Pole. Die Vielzahl anspruchsvoller und kräftezehrender Tricks wird mit großer Selbstverständlichkeit in erstklassiger Ausführung vorgetragen. Als finale Darbietung zeigt Anton seinen Act an Bungee Seilen. Die Trickfolge enthält eine Reihe Abläufe die man von Strapaten-Darbietungen kennt, doch die elastischen Bänder erweitern das Spektrum um dynamische raumgreifende Aktionen.
Mit einem kurzen Finale klingt die unterhaltsame Vorstellung aus. Die Besucher waren, nimmt man den Applaus als Gradmesser, angetan vom Gebotenen.

