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Collection & Text Stefan Nagel
Graphics Vintage
optimiert



Der Gegensatz zwischen Weißclown und August hat etwas zutiefst Archetypisches. Die beiden Figuren verkörpern den uralten Widerstreit zweier gegensätzlicher Prinzipien; der Weißclown steht für Vernunft, Erwachsenenwelt, Beherrschtheit, Perfektion und Intellekt, der August für das Gegenteil von all dem. Die vermeintliche Überlegenheit des ersteren wird dabei ad absurdum geführt, zudem identifizieren sich nicht nur die Kinder mit der Naivität, der Anarchie, der Triebbestimmtheit und der Unvollkommenheit des August.
In Programmheften des Circus Roncalli fand sich vor Jahren ein schöner Text Federico Fellinis: „Auch wenn sie sich in der Manege mit Kanonenschüssen bekriegen, am Ende werden der weiße Clown und der August doch unter Trompetenklang vereint und gehen gemeinsam hinaus. Warum geht uns dieses Finale so nah? Weil es einen unserer tief verwurzelten Mythen verwirklicht: Die Versöhnung der Gegensätze, die Möglichkeit für den Menschen, seine Einheit wiederzufinden, ohne die Vielschichtigkeit aufzugeben.“