Text und Fotos Friedrich Klawiter
HOFMEISTER WEIHNACHTSCIRCUS
Bietigheim-Bissingen, 07. Dezember 2019
Das Wohncenter Hofmeister hat die liebgewordene Tradition, in der Vorweihnachtszeit erstklassigen Circus während zweier Wochen anzubieten, auch diesen Advent fortgesetzt. Während der Geschäftszeiten werden täglich drei Vorstellungen durchgeführt, die zum familienfreundlichen Eintrittspreis von vier Euro besucht werden können.
Am Hofmeister Stammsitz in Bietigheim-Bissingen ist der Circus Relaxx von Michael Sperlich mit der Durchführung des Events betraut und ein Parkplatz des Möbelhauses wird dann zum Circusplatz.
Die königsblauen Zeltanlagen mit den gelben Applikationen funkeln im Schein unzähliger Lichter und dicht drängen sich Wohn- und Materialwagen nebeneinander. Auf einer unmittelbar angrenzenden Wiese haben Tierställe und Auslaufgehege ihren Platz.
Das geräumige Vorzelt wirkt elegant eingerichtet. Weiße Stoffbahnen spannen sich aus der Kuppel zum Rondell und roter Teppich bedeckt den Boden.
Elegante weiße Logen mit bequemen Polsterstühlen und ein großes Schalensitzgradin füllen den Raum um die Manege restlos aus und sind an diesem Tag in allen Shows bis auf den allerletzten Platz besetzt.
Ein hoch aufragender Artisteneingang, mit einem Orchesterbühne auf der Empore nimmt den hinteren Zeltteil ein. Zu beiden Seiten führen, mit blauen LED beleuchtete Show-Treppen zur Empore hoch.
In erstklassiger Weise wurde die Show auch in diesem Jahr wieder von Massimiliano Sblattero in Szene gesetzt. Erstklassiges Lichtdesign und stimmige Musikauswahl bilden in Verbindung mit einem sehr flotten Ablauf den optimalen Rahmen für beste Unterhaltung.
Kurz vor Beginn der Show kommt Massimiliano Sblattero, mit einem Besen hantierend in den Ring. Schnell findet er Kontakt zum Publikum und mit einem Applaus-Wettbewerb sorgt er für die notwendige Stimmung auf den Rängen.
Die sieben Damen des ukrainischen Balletts tanzen als Weihnachtsfrauen die Showtreppen hinab und zum Abschluss der schwungvollen Choreographie begrüßt der Weihnachtsmann die Kleinen Besucher.
Temperamentvoll beginnt die Spielfolge mit Robin Orton auf der Rola-Rola. Er jongliert mit Bällen, springt Seil und steigt durch Reifen. Schließlich türmen sich sechs Rollen und Zwischenlagen aufeinander und mit einem fulminanten Scheinsturz wird die Spannung noch weiter gesteigert, ehe die Balance erstklassig gelingt.
Die beiden ausgezeichneten Darbietungen von Rosi Hochegger wurden für den tierischen Teil des Programms engagiert. Zunächst ist ihr „Scout“ der Star in der Manege und vielen Zuschauern scheint das „eigenwillige Pferd“ der Chef im Ring zu sein, nach dessen Gusto der Auftritt abläuft. Der verweigerte Sprung über die Barriere, die verknoteten Vorderbeine und schließlich abliegen und zudecken im Bett – immer wieder aufs Neue fasziniert die völlig selbstverständlich und scheinbar selbständig ausgeführte Trickfolge.
In der in Monte-Carlo mit einem Silbernen Clown ausgezeichneten Hundekomödie zeigen die Vierbeiner in spielerischer Manier ihr umfangreiches Können. Temporeich und in perfektem Ablauf erfolgen die Aktionen, in die nun auch ihr Partner Andrei Bocancea eingebunden ist. Dieser zeigt sich, mit einem hervorragenden Reifensprung als guter Akrobat, der im Handstand stehend von einem srunggewaltigen Barsoi übersprungen wird. Ein Minihund läuft über seinen Körper, während er Vorwärtsrollen zeigt und läuft Achten um die Arme des im Handstand laufenden Artisten.
Die tschechische Orton Family bietet klassische Clownerie und überzeugt mit großer Musikalität. Virtuos spielen Weißclown, zwei Auguste und eine weitere junge Dame auf vielen verschiedenen Instrumenten und würzen den Auftritt nebenher mit allerlei Klamauk.
Die „Faltyny Kids“ - Vanessa (12), Emil jr. (11) und Adriana (9) - präsentieren eine veritable Gruppenjonglage mit Bällen und Ringen. Sie begeistern mit Können und Ausstrahlung in ihren fehlerfreien Auftritten. Die Solo Routinen erfolgen mit vier und fünf Bällen, Vanessa beherrscht gar deren sieben. Die vielseitigen Touren mit den Ringen finden ihren Höhepunkt in Pasings mit zwölf Requisiten.
Emil Faltyny arbeitet seinen mitreißenden Act auf der Freistehenden Leiter. Gekonnt werden die Balancen in hohem Tempo ausgeführt. Der freie Stand auf der Spitze einer Zickzack-Leiter gelingt vorzüglich. Zum Höhepunkt des Auftritts balanciert Emil Faltyny auf einer fragilen Konstruktion. Die beiden mit Tritten versehenen Holme einer Leiter ruhen stehen auf einer Art Schaukel. Der Artist arbeitet sich, einen Röhrenkubus auf einer Stange auf der Stirn balancieren hinauf und kickt schließlich einen Fußball in einen Korb im Kubus.
Das finale Highlight der Show ist Crazy Wilson auf dem Todesrad vorbehalten. Das mächtige Requisit füllt den relativ begrenzten Raum völlig aus. Bereits der Aufbau und das ausrichten der Schutzmatten am Boden werden publikumswirksam in Szene gesetzt. Wilson verleiht dem Auftritt und seinen Aktionen die notwendige Dramatik. Er zeigt eine Reihe Sprünge im Kessel und läuft auf der Außenbahn Seil. Die Scheinstürze führen zu spitzen Aufschreien auf den Rängen, genauso wie der Salto vom Rad in die Manege. Wilson forciert intensiv und schließlich bekommt er seine Standing Ovations während des Auftritts ehe er, als Zugabe angekündigt, einen Vorwärtssalto außen auf dem Rad springt.
Das Ballett bereichert die Show mit mehreren, temperamentvoll choreographierten Auftritten und gibt dem Finale den glamourösen Rahmen. Einzelvorhänge für alle Mitwirkenden lassen das Publikum begeistert applaudieren und auch nach der Verabschiedung durch die Direktion verharren die Besucher applaudierend auf ihren Plätzen. Das obligatorische „ja“ auf die Frage „wollt Ihr noch mehr sehen“ beantwortet Direktor Michael Sperlich mit dem Hinweis, das dies beim kommenden Hofmeister Ostercircus 2020 jederzeit möglich ist.