Text und Fotos Friedrich Klawiter
Imperialshow „Est“
Metz 11. Dezember 2009

www.imperialshow.com
Der französische Agentur- und Eventcircus 'Imperialshow' führt keine normalen  Tourneen durch, verfügt über kein eigenes Material. Stattdessen organisiert man in vielen Städten Nordfrankreichs Circusshows im Galabereich. So gibt es während der „Weihnachtsfeiersaison“ mehrere unabhängige Einheiten, um der großen Nachfrage  gerecht zu werden. Gespielt wird in Chapiteaus des dänischen Circus Arena, der auch das weitere komplette Equipement stellt.

Auf dem großen Circusplatz von Metz gastiert die mit 'Ost' bezeichnete Show. Das markante Vorzelt und Chapiteau sind vollkommen schmucklos aufgestellt. Einige wenige Circuswagen sowie die Artistenfahrzeuge und zwei Ställe sind willkürlich rings umher verteilt. Das Vorzeltinnere ist vollkommen kahl, nur drei künstliche Weihnachtsbäume verlieren sich darin. Auf eine Restauration wird verzichtet. Im Chapiteau dann der übliche 'Arena-Look'.

Monsieur Loyal 'Michel', seine meist gebrauchte Vokabel ist „incroyable (unglaublich)“, eröffnet mit einem ersten wortgewaltigen Statement die Vorstellung.
Es ist immer wieder eine Freude Emiliano Jarz bei der Vorführung seiner acht Freiheitspferde zu zu sehen. Ruhig und sicher werden die Lektionen vorgeführt und mit einigen temperamentvollen Da Capos wird die gute Dressurleistung komplettiert. In diesem Programm führt Emiliano Jarz zudem den großen Exotenzug des 'Moscou Star Circus' vor. Kamele, Rinder und Lamas ziehen zunächst gemächlich ihre Bahn, um der abschließenden Laufarbeit der vier Lamas zu weichen.

Sechs Bänkchen türmt Davide, von seiner Partnerin Tatjana angereicht, auf seiner Rola aufeinander. Die Rola Nummer des Duo Roberts beinhaltet neben vielen oftmals zu sehenden Tricks auch ein ungewöhnliches Requisit. Ein metallener halbkreisförmiger Bogen liegt mit der Außenseite auf der Rolle und dient so dem Artisten als Unterlage.
In einigen oft gespielten Reprisen sehen wir Davide zudem als Clown „Robertino“. Als „Koch“ jongliert er mit „Pizza-Scheiben“ und weiteren Küchenutensilien, springt Seil mit Zuschauerbeteiligung. Sein „Orchester“ mit vier weiteren Beteiligten erfordert viel Geduld bei Zuschauern und Mitspielern.


Aus Russland kommt die Truppe Pavlov. Zu dritt zeigen sie eine Kür am Russischen Barren. Einzig als Fliegerin ist eine junge Frau, offensichtlich die Tochter des Truppenchefs, aktiv, die mit hervorragender Körperhaltung und perfekter Ausführung der Sprünge zu überzeugen versteht. Sie zeigt ein umfassendes Repertoire der wesentlichen Tricks des Genres. Die zweite Darbietung sieht die dann vierköpfige Truppe am Quadratreck. Auch hier sticht die junge Artistin wieder mit ihrer sehr guten Trickausführung hervor. Beide Nummern sind in ihrer Ausführung eher sportlich orientiert, lassen eine Show orientierte Aufbereitung weniger erkennen.
Eine der zahlreichen typisch russischen Katzendressuren wird von Olga Nikishina mit vier Tieren zu Gesicht gebracht. Eine beeindruckend umfangreiche Auswahl an Tricks bieten die Tiere an, darunter auch selten zu sehende, wie Kugel – und auch Schlappseillauf.

Die Attraktionen in der Kuppel bietet Carlos Camadi mit seinem Partner. In dieser Veranstaltung arbeiten sie als Duo, zunächst auf dem Hochseil und danach auf dem Todesrad. Die allermeisten Tricks - übersteigen, Bocksprung, Zwei-Mann-Hoch, Seil springen -  werden präsentiert. Natürlich darf auch ihr Spitzentrick, Zwei-Mann-Hoch auf dem Einrad mit Sprung zurück aufs Seil, nicht fehlen. Der Abgang übers Schrägseil von Carlos Camadi mit dem Scheinsturz über den Zuschauern verfehlt auch hier seine Wirkung nicht .
Auch auf dem Rad zeigen die beiden ein umfangreiches Programm. Verschiedene Sprünge in den Kesseln, Blindlauf, Seil springen und hohe Sprünge auf der Außenbahn lassen die Zuschauer mitfiebern.


Den Schlusspunkt setzt Ronald Spindler mit seinen drei afrikanischen Elefanten. Umfangreiche Laufarbeit und zahlreiche Tricks auf den Tonneaus, Hochsitzer und mehrere Pyramiden – die drei gewichtigen Damen beherrschen das komplette Repertoire dessen, was man von einer Elefantendressur erwarten kann.
So unspektakulär, wie sie begann endet die gute Show mit einem kurzen Finale. Die Mitwirkenden werden kurz vorgestellt und nehmen den lebhaften Applaus der Galagäste entgegen.

optimiert