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Text und Fotos Friedrich Klawiter
KOBLENZER WEIHNACHTSCIRCUS
Mülheim-Kärlich, 25. Dezember 2014

http://koblenzer-weihnachtscircus.de
Zum dritten Mal fand in diesem Winter der Koblenzer Weihnachtscircus statt. Veranstalter Manuel Fischer fand in Alex Ramien einen versierten Partner, der das Management vor Ort übernahm.
Nachdem die beiden ersten Ausgaben der Veranstaltung auf dem wenig verkehrsgünstig gelegenen Koblenzer Festplatz durchgeführt wurden, wechselte man nun in Deutschlands größtes Gewerbegebiet nach Mülheim-Kärlich, unweit von Koblenz gelegen. Der neue Circusplatz lag damit nun an der am stärksten frequentierten Verkehrsader des Gewerbeparks und wird täglich von mehreren zehntausend Fahrzeugen passiert.
Die blau-gelben Zeltanlagen sowie das weitere Material, dass für die Show benötigt wurde, gehören Alex Ramien. Ein Kassenwagen und eine kleine Zaunanlage und zwei Flaggenanlagen, sowie zwei Weihnachtsmarktbuden bilden die Front. Das Vorzelt ist mit einigen Verkaufsständen und Sitzgruppen gemütlich eingerichtet. Im Chapiteau steht ein großes Bankgradin für die Besucher bereit und um die Manege sind zwei Reihen Logenstühle platziert. Eine blau-weiße Piste umringt die mit Teppich ausgelegte Manege und schwarze Stoffbahnen trennen den Backstage-Bereich ab.

„Hausmeister Müller“ alias Marko Semjonov wuselt bereits während des Einlasses beständig umher und ist auch im Programm die omnipräsente Figur, die den Ablauf strukturiert und der Show ein Gesicht gibt.
Weiße leuchtende Fabelwesen bevölkern das Zelt und bewegen sich in mystischem Licht durch den wabernden Bühnennebel. Mit diesem modernen Opening gestalten die Mitglieder von Anima Planet den Programmbeginn und Alex Ramien übernimmt in seiner Funktion des Sprechstallmeisters die Begrüßung. Eloquent und sympathisch versorgt er während der gesamten Show das Publikum mit den nötigen Informationen.
Die Possesion Group beginnt die Spielfolge mit Seil springen. Die fünf jungen Männer aus Ungarn zeigen eine Reihe verschiedener Breakdance Figuren während sie die schnell gedrehten langen Schnüre überqueren.
Im zweiten Programmteil präsentieren die fünf jungen Männer ihre rasante Breakdance Darbietung, die als Playback-Show aufgebaut ist. Sie setzen ihre unterschiedlichen Figuren mit verschiedenen Musiktitel und Stilrichtungen gekonnt um.

Mit zwei recht unterschiedlichen Darbietungen ist Kelly Lana Gonzales im Programm zu erleben. Zunächst präsentiert die sympathische Artistin ihre Hula Hoop Revue. Vielseitige und variantenreiche Abläufe des Genres werden souverän gezeigt. Im zweiten Programmteil arbeitet sie mit Peitschen und Lasso ihre Westerndarbietung. Gekonnt werden die Wurfschlingen gedreht und in vielfältiger Weise manipuliert. Ein freiwilliger Mitspieler aus dem Publikum hält die Kunststoffröhrchen in Händen und Mund, die von Kelly Lana Gonzales mit den Peitschen zerteilt werden. Mit einiger Comedy würzt die Artistin diesen Teil des Auftritts und verleiht ihm eine heitere Note.
Ein Trampolin wird aufgebaut und Alex Ramien kündigt „den Weltmeister“ auf diesem Gerät an, der jedoch nicht erscheint. Nun schlägt die Stunde von „Herrn Müller“, der schnell vom Hausmeister zum Artisten umgeschult wird. Mit vielen Slapslick Gags gewürzt präsentiert Marko Semjonov sein akrobatisches Können auf dem federnden Untergrund.
Wenig später versucht sich der „Hausmeister“ mit zweifelhaftem Erfolg als Popkornverkäufer.

Jongleur Nando Varadin arbeitet seine vielseitigen Routinen mit silbernen Keulen und Tennisbällen. Temporeich und versiert agiert er mit den verschiedenen Requisiten von denen bis zu fünf sicher in der Luft gehalten werden. Die folgenden Muster zeichnen Ringe in die Luft und mit einer effektvollen Fackeljonglage erreicht die Darbietung ihren Höhepunkt.
„Los Nablos“ sorgen vor der Pause für Nervenkitzel im weiten Rund. Dies umso mehr als auch „Hausmeister Müller“ sich berufen fühlt das Todesrad zu besteigen.


Zu Beginn des zweiten Programmteils erleben wir noch einmal die Artisten von Anima Planet. Surreales blaues Licht lässt die wabernden Nebel erstrahlen als die beiden in phantasievolle Kostüme gekleideten Artisten mit riesigen Plastikbällen „in Zeitlupe“ jonglieren und poetische Traumbilder freisetzen.
In einer mehrere Meter Durchmesser messenden, durchsichtigen Plastikkugel rollt Diana Bojarin auf die Szene zu ihrer Seifenblasen-Phantasie. Geschickt werden die schnell vergänglichen Kunstwerke geschaffen. Vielfältige Muster und unterschiedlichste Größen der Blasen zaubern poetisch verträumte Momente voller vergänglicher Schönheit.
Im ersten Teil hat die vielseitige Artistin ihre Darbietung am Ringtrapez gearbeitet. Kraftvoll und souverän erfolgen die vielseitigen Tricks des Genres. Elegante Flüge in der Kuppel ergänzen die Abläufe.


Magier Herbert Larott zeigt seine Kunst mit großer Fingerfertigkeit und verblüfft die Zuschauer mit Tricks, die heute nur noch höchst selten in Manegen geboten werden. Ein schwebend tanzender Zauberstab macht den Anfang, ehe verschiedene Tücher gekonnt manipuliert werden. Dann sehen wir den Magier nach und nach Dutzende Rasierklingen „verspeisen“, um sie am Ende des Auftritts fein säuberlich auf eine Schnur aufgereiht aus dem Mund wieder ans Tageslicht zurück zu befördern. Ein Tuch wird aus einem Karabiner geschossen und verknotet sich dabei mit zwei anderen. Zum Abschluss seiner Darbietung erfolgt die Großillusionen mit dem Leoparden, der zunächst von einem in einen anderen Käfig „gezaubert“ wird und sich alsdann in einen großen Hasen verwandelt.
Alex und Marco verschaffen dem Publikum mit ihrer heißen Feuer-Show ein Gänsehauterlebnis. Hell lodernde Fackeln werden im Mund ausgelöscht und die immer wieder neu entflammten Flammen über die Haut an Händen und Armen geführt. Alleine und im Duett spuken die beiden versierten Artisten zahlreiche meterhohe Feuersäulen in Richtung der Zeltkuppel. Mit synchronem Feuer spucken im Zwei-Mann-Hoch findet dieser fulminante Auftritt seinen gelungenen Abschluss.

Verwegene Motorradartistik im Globe of Death bieten zum Programmhöhepunkt Alex, Marco und Pavel. Zunächst jedoch beweist Luke, Alex Ramien zehnjähriger Sohn, Mut und Geschick und dreht auf seinem kleinen Motorrad einige Runden in der Kugel. Dann jagen die drei verwegenen Motorradartisten in vielen riskanten Formationen durch den Globe und lassen das Zelt erzittern.
Im großen Finale kommen noch einmal alle Artisten in der Manege zusammen um den verdienten, lebhaften Applaus des Publikums entgegen zu nehmen.