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Text und Fotos Friedrich Klawiter
KERSTCIRCUS MAASTRICHT
Maastricht, 06. Januar 204

www.circusrenz.international
Zum fünften Mal veranstaltete die Familie Franz Renz ihren vorzüglichen Weihnachtscircus im niederländischen Maastricht.  Erneut hatte die Familie Renz ein erstklassiges traditionelles und mitreißendes Programm zusammengestellt. Hervorragend in Szene gesetzt, bot man echten Circus auf hohem Niveau und begeisterte das zahlreich erschienene Publikum.
Auf dem Maastrichter Circusplatz, nahe dem Stadion „de Geusselt gelegen“ war der Circus in großzügiger Formation aufgebaut. Auf dem weitläufigen offenen Wiesengelände kommt das gepflegte, gelb-blaue Material des großen Circus bestens zur Geltung und die zahlreichen Lichterketten leuchten weithin.
Ein neues sehr großes Vorzelt, das speziell für die Weihnachtsgastspiele angeschafft wurde, fällt gleich ins Auge. Ansonsten bieten Chapiteau, die große Fassade, Zierzaun und die lange Reihe der chromblitzenden Zugmaschinen den gewohnten Look. Große Stallungen und die zahlreichen Circuswagen sind in geordneter Formation um das Chapiteau gruppiert.
Eine dichte behagliche Atmosphäre herrscht im heimeligen Vorzelt. Der Verkaufswagen des Circus Renz nimmt einen Teil der rechten Seite ein und gegenüber sind etliche, in rot gehaltene weitere Verkaufsstände platziert. Stehtische und Sitzgruppen sowie ein großer geschmückter Weihnachtsbaum strukturieren den Raum und im Hintergrund hat nun auch noch der große Toilettenwagen seinen Platz.
Das Chapiteau zeigt im Innern den bestens bekannten Anblick - großes Schalensitzgradin, elegante Logen und  raumhoher edler rot-goldener Artisteneingang.

„Celebration“ war das Motto der aktuellen Show und ein Fest für die Augen wurde auch geboten. Eine traditionelle große Flaggenparade stand am Beginn der Show und mit diesem bunten und temperamentvollen Beginn gelang der Einstieg in die Spielfolge perfekt. Jarno Kikkert übernahm auch in dieser Spielzeit wieder die verantwortungsvolle Aufgabe eines Manegensprechers. In höchst angenehmer Weise ist er der elegante „Monsieur Loyal“, der die Mitwirkenden wortgewandet vorstellt und vielerlei Informationen für die Besucher bereithält.
Gekonnte Einrad-Akrobatik bot ein dunkelhäutigen Artist. Nach ersten Touren auf einem normalen Einrad folgte ein hohes Gefährt bei dem drei Räder übereinander angeordnet sind und die Kraftübertragung zur Fortbewegung einzig von den aufeinander reibenden Rädern kommt. Abschließend präsentiert der sympathische junge Mann eine Fahrt auf einem geradezu winzigen Einrad. Laufrad und das darüber angeordnete Tretlager sind zusammen vielleicht zehn Zentimeter hoch und die Sattelstütze hat etwa fünfundzwanzig Zentimeter Länge.
Miss Georgina ist eine vielseitige Luftartistin, die in vielen Programmen des Circus Renz International mit ihrem vielseitigen zu erleben war. Dieses Mal präsentierte sie ihre Evolutionen am Luftring.
Clown Jason Medini ist im Re-Engagement für den Frohsinn in der Show zuständig. Diese Mal sehen wir als „starken Mann a la 1900“. Schwerste Eisenkugel werden manipuliert und Hanteln gestemmt. Schließlich dienen Boule-Kugeln als Jonglage-Requisiten – das Ende ist bekannt. Im zweiten Programmteil bittet er vier Herren auf vier Stühlen Platz zu nehmen.
Antipodistin Veronica Tarantini präsentiert ihr vielseitiges Können mit kleinen Teppichen. Gekonnt wandern sie über ihre Hände und Füße und wechseln beständig ihre Positionen. Schließlich sind es deren vier, die zur gleichen zeit manipuliert werden.

Natürlich sehen wir auch in dieser Weihnachtscircus-Produktion einige Tier-Darbietungen aus dem ausgezeichneten großen Repertoire der Familie Renz.
Ihr Manegendebut hatten im Weihnachtsgastspiel sechs junge Dromedare, die Anthony Renz in flottem Ablauf präsentiert. Die vielseitigen Abläufe werden erstklassig ausgeführt und lassen die noch geringe Routine der Tiere nicht erkennen. Auch anspruchsvolle Figuren, wie z.B. fächerförmiges kreuzen im Gegenlauf gelingen erstklassig. Schließlich drehen sich drei Dromedare auf Tonneaus entgegengesetzt zu den drei Tieren die diese umrunden.
Alexandro Renz, ältester Enkel von Direktor Franz Renz, ist mit sechs dekorativen Tigerscheck Ponys in der Manege zu erleben. Die Kleinpferde beherrschen ihr erlerntes Repertoire und der jugendliche Tierlehrer dirigiert den Ablauf souverän.
Selbstverständlich darf die exzellente und elegante Pferdefreiheit mit je vier braunen und weißen Araberhengsten unter der gekonnten Peitschenführung von Franz Renz jr. nicht fehlen. Harmonisch reiht der versierte Tierlehrer die abwechslungsreichen Volten, Gegenläufe und Pirouetten aneinander. Eine umfassende Auswahl unterschiedlicher, erstklassig ausgeführter Steiger rundet den Auftritt eindrucksvoll ab.

Zwei Mal sehen wir die ukrainische Artistin Miss Maria im Verlauf der Show mit ihren ansprechenden Darbietungen. Zunächst ist sie an den Strapaten in weiten Flügen in der großen Kuppel des Chapiteau zu erleben. Kraftvoll wird die umfassende Folge vieler relevanter Tricks des Genres in eleganter Manier dargeboten. Im zweiten Teil sehen wir ihre elegante Handstand-Equilibristik deren Tricks auf drei Handstäben gekonnt ausgeführt werden.
Der zweite Teil der Show beginnt schwungvoll mit den „Flying Mendonca“ am Fliegenden Trapez. Drei Voltigeusen und ein Voltigeur beherrschen ein breites Repertoire attraktiver Tricks des Genres, die mit viel Temperament ausgeführt werden. Doppelsalto – gestreckt, bzw. mit Schraube sowie eine Passage sind die Spitzentricks, da der Dreifache wegen am Vortag erlittenen einer leichten Verletzung bei unserem Besuch nicht gezeigt werden konnte.
Die großartige Bodenjonglage von Alan Sulc wurde, völlig zu Recht, als Finalnummer aufgeboten. Mehr als zwei Jahrzehnte ist der sympathische junge Mann nun mit seinem herausragenden  Act in vielen großen Manegen und auf bedeutenden Festivals zu erleben  und stets begeistert er sein Publikum. Zu Irish Folk Klängen tanzt der Jongleur in hohem Tempo auf der kleinen Plattform und bis zu sieben Bounce-Bälle werden im Rhythmus der Musik manipuliert, finden mit traumwandlerischen Sicherheit immer wieder in seine Hände zurück. Die Routinen werden derart leicht und selbstverständlich ausgeführt, das der Auftritt einen ungeheuer spielerische Note ausstrahlt.
Das Finale vereint noch einmal alle Mitwirkenden in der Manege und Sprecher Jarno Kikkert stellt einen jeden noch einmal vor. Das Publikum zeigt sich ob des Gebotenen begeistert und feiert das Ensemble enthusiastisch mit lange anhaltendem, frenetischem Applaus. Letztlich kommt auch der jüngste Nachwuchs der großen Circusfamilie zu einem kurzen Auftritt. Die Artisten verlassen die Manege nach vorne und nehmen im Vorzelt Aufstellung, so dass sich für die Besucher die Gelegenheit zu einem kurzen Kontakt oder einem Foto bietet.
Mit der Show „Celebration“ bietet die Familie Renz hervorragenden traditionellen Circus in einem eleganten Rahmen. Mit Können und Einsatz begeistert man sein Publikum und demonstriert eindrücklich, das die Besucher den derzeit größten in den Niederlanden reisenden Circus besucht haben.