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Text und Fotos Friedrich Klawiter
KERSTCIRCUS MAASTRICHT
Maastricht, 28. Dezember 2019

Zum zweiten Mal veranstaltete der Circus "Renz-International" Weihnachtscircus in Maastricht. Mit viel Einsatz und Können gelang es der Familie von Franz Renz ihr zahlreiches Publikum bestens zu unterhalten. Erstklassige Acts wurden in einem ansprechenden Ambiente zu einer harmonischen, gelungenen Show vereint.
Auf dem Circusplatz, nahe dem Stadion der Stadt, leuchtete der große Circus illuminiert von unzähligen Lichtern weithin in der Dunkelheit. Die attraktive Fassade, Bögen am Frontzaun und auf dem Rondell des Vorzeltes, Abseglungen der Zeltanlagen - überall waren Lichterketten angebracht. Große Leuchtelemente auf den Mastspitzen des Chapiteau  und der große Namenszug in Leuchtbuchstaben über dem Zelt funkeln in die Nacht.
Im Vorzelt, mit Weihnachtsmarktsbuden, rotem Teppich und weihnachtlicher Dekoration, herrscht eine gemütliche Atmosphäre. Durch einen Tunnel gelangen die Besucher ins Chapiteau, das durch den hohen Artisteneingang aus dunkelrotem Samt, mit goldfarbenen Applikationen und dem großen Namenszug, beherrscht wird. Ein neues, neunreihiges Schalensitzgradin nimmt den Raum hinter den Logen ein.

Mit einem bunten Charivari erfährt die Vorstellung einen schwungvollen Beginn. Die Artisten geben kleine Kostproben ihres Könnens und der Ringmaster heißt die Anwesenden "herzlich willkommen".
Das Seil ist bereits vor Beginn der Show gespannt und Miss Ofelia eröffnet nahtlos ans Opening anknüpfend die Nummernfolge mit ihrem Tanz auf dem gespannten Silberdraht. Elegant reiht sie Schrittfolgen und sicher ausgeführte Balanceelemente aneinander. Ein gekonnter Spitzentanz bildet den Höhepunkt des Auftritts.
Die Bubi Ernesto Clowns bringen mit Schwung und viel Klamauk ihr bestens bekanntes Entrée zu Gesicht. Ofelia Ernesto glänzt als Weißclown mit virtuoses Spiel auf dem Xylophon. Glocken verteilen an Logen-Gäste und ein musikalische Boxkampf der Auguste sind, neben dem „musikalischen Jackett“ Eckpfeiler des Auftritts. Mit gemeinsamen musizieren klingt der Auftritt aus.
In einer Reprise zaubert Augustine Sandy Ernesto Ballfiguren auf Köpfe von Kindern. Vater und Sohn Ernesto gestalten eine weitere Szene musikalisch mit Trompete und Saxophon.
Im ersten Programmteil arbeitet eine vierköpfige Truppe aus der Ukraine an der Russischen Schaukel. Variantenreiche Sprünge erfolgen in weiten Flügen in ein schräg aus der Kuppel gespanntes Tuch im Hintergrund der Manege. Rasante Loopings der Schaukel lassen die Besucher begeistert mitgehen und ein fulminanter dreifacher Salto markiert den Höhepunkt des Acts.
Den zweiten Teil der Show startet die Truppe mit ihrem Act an der Trampolin-Wand. Rasant ausgeführte Sprungkombinationen und vielseitige Platzwechsel kommen beim Publikum bestens an.

Die Familie Renz ist mit einigen Darbietungen aus ihrem umfangreichen Repertoire zu erleben. Bernardo Renz tritt als versierter Tempojongleur in den roten Ring. Die ersten Touren erfolgen mit fünf Tennisbällen. Dann folgen vielseitige Routinen mit silbernen Keulen. Sicher und gekonnt werden die Requisiten manipuliert.
Ein stimmungsvoll präsentiertes Pas-de-Deux reitet Anthony Renz mit seiner Partnerin Kimberly Scholl. Auf einem prächtigen Kaltblut-Gespann folgen die attraktiven Tricks rasch aufeinander.
Im Folgenden präsentiert Anthony Renz eine Freiheitsdressur mit je vier weißen und braunen Araberhengsten. Unter seiner souveränen Peitschenführung erfolgt die Vielzahl der Lauffiguren. Ein Gruppensteiger lässt die an der Piste auf ihren Positionen verharrenden Hengste zentrisch zum Dresseur laufen. Diverse Da Capo Steiger runden den Auftritt ideal ab.
Im zweiten Programmteil präsentiert Kimberly Scholl eine Ziegen- und Hunderevue. Die Walliser Ziegen mit ihrem dekorativen schwarz-weißen Fell zeigen sich als geschickte Kletterer und überqueren eine schmale Planke. Die Hunde beweisen in erster Linie ihr großes Sprungvermögen. Als Da Capo ist die jüngste Renz Generation mit einer Schar Laufenten zu erleben, ehe sechs Tigerscheck-Ponys Runden laufen und eine Barriere überwinden.

Das hauseigene Ballett leitet mit einer temperamentvollen Choreographie zu der Attraktion vor der Pause über.
Aus der Dunkelheit des dichten wabernden Nebels erscheint King Kong. Die animierte, hervorragend gestaltete, riesige Figur ragt bis hoch in die Zeltkuppel. Wohliges Entsetzen macht sich bei Teilen des Publikums breit, angesichts der wechselnden Mimik des „Monsters“ und dessen gutturalen Lauten. Die „weiße Frau“, die zunächst an Pfähle gefesselt dem Monster gegenübersteht wird an King Kong übergeben und von diesem behutsam auf den mächtigen Armen emporgehoben.
Das Angebot zu einem gemeinsamen Foto mit dem Monster wird in der Pause von großen Teilen der Besucher angenommen.
Das artistische Highlight der Show bietet vor dem Finale das Duo Martinez aus Portugal. Ihr Act an den Strapaten begeistert mit einer Vielzahl anspruchsvoller und teils aus risikoreicher Tricks, die in erstklassiger Manier gearbeitet werden.
Im stimmungsvollen Finale schwebt Kimberly Scholl in einem langen weißen Kleid, dessen Rock bis hinunter in die Manege reicht, hoch in der Kuppel. Ihr gekonnter Live-Gesang betont nochmals die weihnachtliche Stimmung und mit lange anhaltendem Applaus belohnt das äußerst zufriedene Publikum die Mitwirkenden. Die Artisten verlassen die Manege in Richtung Vorzelt, um ihr Publikum mit einem kurzen persönlichen Kontakt zu verabschieden.