VDCU - Verband deutscher Circusunternehmen

Unser Brief an den OB der Stadt Ludwigsburg, alle Stadträte und diverse Zeitungen aus der Region bezüglich des Vorfalls mit unserem Mitglied, dem Circus Manuel Weisheit.
Schwieberdingen, den 15.05. 2018
Erschreckende Diskriminierung des Circus mittels Zufahrtsbeschilderung und Personengruppen bezogenem Halteverbot durch die Stadt Ludwigsburg
Sehr geehrte Damen und Herren
Am vergangenen Wochenende gastierte unser Verbandsmitglied, der Circus Manuel Weisheit, in Ludwigsburg Oßweil auf dem privaten Gelände des Reitvereins. Dies natürlich in Absprache mit dem Verein. Noch am Donnerstag fand auf genau dieser Wiese ein Fest des Reitvereins statt. Da durfte in der gesamten Straße ohne Einschränkungen geparkt werden, was von den Besuchern des Festes auch intensiv genutzt wurde. Kein einziges Halteverbotsschild verunzierte den Straßenrand. Nicht so ab Freitag, als der Circus gerade seine Zelte aufbaute.
Es ist für uns nicht ersichtlich, welche Gründe in dieser kleinen Nebenstraße überhaupt für die Notwendigkeit eines totalen Halteverbots und den abweisenden Schilderwald sprechen könnten, erstrecht aber nicht, warum dies offenbar nur speziell für Besucher des gastierenden Circus gelten soll.
Mit großem Entsetzen nehmen wir zur Kenntnis, dass man in Ludwigsburg aktuell überdeutlich und ganz reell an das „Kauft nicht bei …..“ vergangener Zeiten erinnert wird.
Der Circus Manuel Weisheit ist ein sehr schönes, seriöses Familienunternehmen, das korrekt wie alle anderen Mittelstandsunternehmen in Deutschland seine Steuern und Platzpachten bezahlt. Warum also wird er in Ludwigsburg derart diskriminiert.
Vom benachbarten Reitverein wird im Einvernehmen Wasser bezogen und auch von dort ist nichts bekannt, was in irgendeiner Weise ein Verbot erforderlich machen könnte. Zudem standen ja am Circus sehr wohl legale Parkmöglichkeiten auf dem angemieteten Gelände zur Verfügung.
Die Beschilderung allerdings schüchtert Interessierte im Vorfeld ein und suggeriert ankommenden Besuchern, gänzlich unerwünscht zu sein und überhaupt nirgends parken zu können, am Besten den Circus gar nicht zu besuchen.
Noch immer ist es allerdings so, dass in Deutschland sowohl ein Verbot der Diskriminierung, als aber auch das Gebot der Gleichbehandlung und das der freien Berufsausübung für alle gelten soll.
Die Stadt Ludwigsburg gehört nach unseren Informationen auch nach wie vor der Bundesrepublik an?
Speziell zum Thema Circus wäre noch anzumerken, dass es kaum eine bessere Möglichkeit für die Bürger gibt, einen schönen und erschwinglichen Veranstaltungsbesuch mit allen Generationen einer Familie gemeinsam zu verbringen. Die Vorfreude darauf wird den Bürgern hier mit erschreckender Boshaftigkeit schon im Vorfeld genommen und die deutsche Circuskultur ohne plausible Grundlage diskriminiert.
Die Mitglieder des Verband deutscher Circusunternehmen e.V. pflegen eine Politik des offenen Hauses und bieten in vielen Unternehmen gerne die Möglichkeit, auch außerhalb der Vorstellungen an einer Führung hinter die Kulissen teilzunehmen, um die Arbeit der Tierlehrer mit ihren Tieren besser kennen zu lernen. Darüber hinaus gibt es Circusprojekte, die mit Schülergruppen Artistik und Clownerie einüben und so ganze Projektwochen an Schulen anbieten und damit wertvolle pädagogische Arbeit leisten.
Jeder Interessierte ist uns mit seinen Fragen herzlich willkommen und wir hoffen wirklich sehr, dass gegen die ständigen Anticircus-Hetzkampagnen endlich mit Nachdruck politisch eingeschritten wird, bevor es für den Circus zu spät ist.
Wir bitten um Ihre baldige Stellungnahme und erwarten eine direkte Entschuldigung bei dem Unternehmen. Abgesehen von den entgangenen Einnahmen durch die Willkürmaßnahme der Stadt ist solch eine Diskriminierung nicht hinnehmbar. So etwas darf in Deutschland wirklich nicht mehr vorkommen.
gez. Dieter Seeger
Vorstandsvorsitzender
Verbandes deutscher Circusunternehmen
VDCU e.V.