Text und Fotos Friedrich Klawiter
MARBURGER WEIHNACHTSCIRCUS
Marburg, 21. Dezember 2024

www.weihnachtscircus-marburg.de
Zum zweiten Mal veranstaltete der „Folco Palace“ von Adriana und Amedeo jr. Folco  einen Weihnachtscircus in Marburg. Erneut präsentierte die sehr engagiert zu Werke gehende Direktion eine mit Hilfe eines jungen und geschickt zusammengestellten Ensembles eine frische, moderne, schnelle Show, die bei allen Altersklassen der Besucher bestens ankam.
Der erfolgreiche Start im Vorjahr ermutigte die Direktion zu Investitionen in Material und Ausgestaltung der Show.
Ein großes weißes Chapiteau mit dezenten roten Applikationen ist nun als Spielstätte aufgebaut. Acht hoch aufragende Quaderpools geben der langgestreckten Kuppel Volumen und ein optisch passendes zweimastiges Vorzelt ergänzt die Zeltanlagen.
Der historische Kassenwagen von Franz Althoffs  – Adriana Folcos Großvater –Rennbahncircus  und ein weiterer nostalgischer Circuswagen bilden zusammen mit einem romantischen weißen Holzzaun die Front. Zahlreiche Lichterketten an Zaun und Zeltanlagen und die große Leuchtschrift „Folco Palace“ über der Zeltkuppel lassen den Circus in der Dunkelheit festlich strahlen.
Das Vorzelt empfängt die Besucher mit einer feinen und warmen Atmosphäre. Weinrote Stoffbespannung am Rondell und ebensolche Hussen über den Biertisch-Garnituren, Lichterketten und geschmackvolle Weihnachtsdekoration sorgen für ein heimeliges Gefühl. Die Verkaufsstände der Circusrestauration sind liebevoll gestaltet und ein kleiner nostalgischer Circuswagen beheimatet eine Kaffeebar. Komplettiert wird die Einrichtung mit einem kleinen Karussell in der Raummitte.
Im Spielzelt steht für die Besucher ein siebenreihiges Schalensitzgradin sowie rot-weiße Logen mit zwei Reihen bequemer Polsterstühle zur Verfügung.
Ein neu gestalteter dreiteiliger Artisteneingang aus dunkelrotem Samt nimmt den hinteren Zeltteil ein. Zu beiden Seiten führen Showtreppen zu den Durchgängen und auf der Empore des Mittelteils hat Schlagzeuger Enrico di Meglio, der die musikalische Begleitung effektvoll unterstützt, seinen Platz. Zahlreiche Leuchtelemente und Lichteffekte werten die Konstruktion zusätzlich auf.

Eine Stimme aus dem Off heißt das Publikum willkommen und gibt die Manege frei.
Der US-amerikanische Musical-Sänger Chipper Stanley Cooke und das „Folco Dancer“ Ballett gestalten das Opening. Ihre variablen und dynamischen Auftritte geben dem Programm Struktur und verbinden die einzelnen Darbietungen zu einer rundum gelungenen und flott in Szene gesetzten Show.
Den Schwung des Opening greift Jongleur Denis Silveira in seinem temperamentvollen Auftritt auf und heizt die Stimmung auf den Rängen an. Mit Keulen bietet der junge Südamerikaner variantenreiche Routinen und bald darauf werden sieben Ringe souverän beherrscht, dann folgen Routinen mit Fackeln. Zum Abschluss seiner Darbietung versteht es der Jongleur ausgezeichnet effektvoll Sombreros einzusetzen.
Zwei elegant und kraftvoll daherkommende Luftnummern präsentiert das Duo Hijinx. Zunächst am Luftring und dann an den Strapaten wird eine Vielzahl anspruchsvoller und attraktiver Tricks in erstklassiger Weise geboten. Mit harmonischen Übergängen verbinden die beiden Artistinnen die einzelnen Tricks zu einem stimmungsvollen Reigen in der Kuppel.
Gleichfalls in der Luft agiert Anastasiia Mudrak am Flying Pole. Nach ersten Aktionen am Manegenboden schwebt das Requisit mitsamt der jungen Artistin empor und es reihen sich die abwechslungsreichen Figuren, die allesamt in erstklassiger Ausführung erfolgen, aneinander.

Clown David Marquez kehrt mit neuen Reprisen in den Folco Palace zurück. Eine „mächtige Hantel“ erweist sich als zu schwer für den Clown - der Junior, ein exaktes Abbild des Vaters spielt diesen Part – dann bläht enormes Muskelwachstum den Clown riesig auf  und lässt ihn Außergewöhnliches vollbringen. Wenig später versucht er sich mit „Pfeil und Bogen“ als Kunstschütze. Doch im Zusammenspiel mit einer Besucherin zerplatzen viele Ballons bevor sie ein Ziel abgeben konnten. Im zweiten Teil der Show requiriert der Clown flugs einige freiwillige Mitspieler und initiiert mit ihnen einen Boxkampf, indem selbstverständlich der Clown Ko geht.
Seine Partnerin Liane Koval präsentiert ihr Können nun an einem Kronleuchter.
Antipodenspiele sind das Metier von Miss Dominika. Die ersten Touren werden mit bis zu vier kleinen Teppichen absolviert. Im Folgenden sind Basketbälle das Requisit der Wahl und bis zu fünf werden variantenreich und sicher mit Händen und Füßen manipuliert. Zum Höhepunkt des Auftritts tanzt eine Achse mit Feuerkreuzen an den Enden über ihre Füße.
Auf einem hohen Piedestal zelebriert Handstand-Equilibrist Arbon seine Künste. Kraftvoll erfolgen die vielseitigen Figuren, werden Handstände, Einarmer und Waagen perfekt ausgeführt. Mit großer dramatischer Geste wird ein Klötzchen-Sturz vorbereitet. Flammen züngeln um die Handstäbe und mit verbundenen Augen führt der Akteur die spektakuläre Aktion aus. Im Anschluss werden die Handstäbe durch Aufsätze auf etwa die vierfache Höhe verlängert und auf den nun stark schwankenden Stäben werden, gleichfalls mit verbundenen Augen der abschließende Handstand und eine Waage souverän ausgeführt.

Zwei Darbietungen des Team Alison komplettieren die Nummernfolge. Vor der Pause wurde der Auftritt auf dem Todesrad geboten. In hohem Tempo erfolgen die vielseitigen Aktionen in und auf den Kesseln. Variantenreiche weite Sprünge in den Kesseln stehen am Beginn der Darbietung. Dann wechselt das Geschehen auf die Außenseite des Rades. Blindlauf, Seil springen und sehr hohe riskante Absprünge sind die Aktionen, die für feuchte Hände und kollektive Schreckensrufe auf den bestens gefüllten Rängen sorgen.
Als letzte Darbietung der kurzweiligen und bestens unterhaltenden Show sind die Alison Riders im Globe of Death zu erleben. In bestens bekannter Manier jagen die verwegenen Piloten in hohem Tempo durch die Stahlgitterkugel. Schließlich sind im abgedunkelten Zelt vier Fahrer auf ihren rot und blau beleuchteten Motorrädern auf kreuzenden Routen im Globe unterwegs.
Im flott und fröhlich gestalteten Finale zeigt sich das komplette Ensemble noch einmal in der Manege und wird vom begeisterten sehr zahlreich erschienenen Publikum mit frenetischem Applaus gefeiert.