Text und Fotos Friedrich Klawiter
Circus Monelly

Libramont, 28. April 2007

Bereits in der zwölften Saison bereisen Monique Holzmüller und Robert de Pessemier mit ihrem Circus Belgien. Die Namensgebung erfolgte als Reminiszenz an die beiden letzten Elefanten - Mona und Nelly - der Familie Holzmüller.
Auf den großen Festwiesen in Libramont steht der Circus, vorbildlich ausgerichtet, aufgebaut Der blaugestreifte Zweimaster wird von zahlreichen, mit markantem Schriftzug und Logo versehen, blauweißen Wagen, Lkw und Sattelzügen eingerahmt. Die Fahrzeuge der engagierten Artisten komplettieren das Arrangement. Für die drei Pferde, gesamter eigener Tierbestand des Circus, wurden großzügige Paddocks  abgesteckt. Auf ein Vorzelt wird verzichtet. Im Gegensatz zu vielen “Großcircussen” wird ein aktuelles Programmheft angeboten. Man hält in jeder Saison die gleichen Plätze und bietet dementsprechend jährlich wechselnde Programme. Durch den neuen, beleuchteten Tunnel betritt man das gemütliche Chapiteau mit seiner charmanten Atmosphäre.

Ein geschmackvoller Artisteneingang mit daneben platziertem Restaurationscamping fallen sofort ins Auge. Die rotweißen Logen mit ihren kleinen Kugelleuchten und das sehr steil ansteigende 6-reihige Gradin bieten wohl 700 Personen Platz. Gutes Licht und eine sehr gute Tonanlage, die Musik kommt vom Band, zeugen vom Bestreben der Direktion, ihren Gästen gute Unterhaltung zu bieten. Die Flaggenparade, vor Monique Holzmüllers Begrüßung hoch zu Ross, eröffnet das Programm im sehr gut besetzten Rund. Als erste Artistin produziert sich Katherina mit Hula-Hoop. Zwei weitere Male dürfen wir ihr Können bewundern. Am Vertikalseil, zur Zeit leider ohne ihren an der Schulter verletzten Partner, und im zweiten Teil mit einer sehr ansprechenden, schön gestalteten Arbeit an Vertikaltüchern. José, aus der Rodogell-Familie, erobert mit seinen Ziegen die Manege. Er soll in Kürze auch die Pferdefreiheit von Direktor Robert de Pessemier übernehmen.

Zwei weitere Tiernummern steuert das Duo Victoria, sie waren Mitte der 90er bei Busch-Roland, bei. Ein kleiner Planwagen, von einem ungestümen Pony in die Manege gezogen, beinhaltet die Meute der Pudel und chinesischen Nackthunde der im Zigeuner-Look verkauften Hundenummer. Trickreich, liebevoll gestaltet und charmant präsentiert, stünde diese Darbietung auch vielen größeren Manegen gut zu Gesicht. Im zweiten Teil präsentieren die beiden ihre neu choreographierte Katzen-Dressur, in die auch ein Ringtrapez integriert wurde. Gabor Eötvös verkörpert in seinen Reprisen und Entree seit vielen Jahrzehnten, so z.B.. 1989  bei damals noch “Original Circus Renz” und Anfang der 1970er bei Sarrasani, einen erstklassigen Musikalclown. Markenzeichen ist sein “hab andere”, wenn seine Partnerin ihm die verschiedenen Instrument entwendet und sein “Herr Kapellmeister - zackzack” begeistert und animiert auch heute noch die Kinder zum mitrufen.
Viele Jahre war die tschechische Familie Navratil beim Circus Herkules. Dreimal sind sie nun in der Monelly-Manege zu erleben. Sohn Antonio präsentiert seine Arbeit auf dem Washington-Trapez unmittelbar vor der Pause. Josephine-Cécile glänzt mit Hulas und Feuerbolas. Schlußnummer ist die ausgezeichnete Leiterbalance der kompletten vierköpfigen Truppe.
Im ansprechend gestalteten Finale stellt Monique Holzmüller noch einmal alle Mitwirkenden vor, ehe sie ein überaus zufriedenes Publikum nach Hause verabschiedet.
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