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Text und Fotos Friedrich Klawiter
OFFENBURGER WEIHNACHTSCIRCUS
Offenburg, 25 Dezember 2016

www.offenburger-weihnachtscircus.de
Bereits zum einundzwanzigsten Mal hieß es „Manege frei“ für den Offenburger Weihnachtscircus, der damit zu den traditionsreichsten Veranstaltungen dieser Art hierzulande zählt. Unter der Leitung von Sascha Melnjak und seinem Team wurden bei dieser Ausgabe sämtliche gebrochen, man konnte mehr als 41.000 Besucher vermelden.
Für die Durchführung dieses Events steht die Infrastruktur des Zirkus Charles Knie zur Verfügung. Perfekt aufgebaut steht der große moderne Circus auf dem Festplatz der Stadt und zahllose Lichterketten, Leuchtschriften und Lampen transportieren den Zauber des Circus und locken die Massen zum Besuch.
Das geschmackvolle Ambiente im Vorzelt wurde durch die edle Weihnachtsdekoration perfekt ergänzt. Weihnachtsbäume, Tannengirlanden und unzählige Lichterschnüre schaffen eine weihnachtliche Atmosphäre. Im Chapiteau findet man die seit Jahren bewährte Sitzeinrichtung vor.
Das ausgezeichnet aufspielende, große ukrainische Circusorchester unterstützt die auftretenden Artisten mit seiner akzentuierten Begleitung in idealer Weise und Daniela Zoppe setzt sie mit ihrem ausgezeichneten Lichtdesign perfekt in Szene.

Sascha Thanner ist auch in diesem Jahr der eloquente Sprechstallmeister, der die Besucher in angenehmer Weise mit Informationen versorgt und die Artisten in sympatischer Art vorstellt.
Die Show beginnt mit der „Casablanca Troupe“. Die marokkanischen Springer und Pyramidenbauer bieten eine temperamentvolle, traditionelle Darbietung des Genres. Flott formen sie mit ihren Körpern die unterschiedlichen, bis zu vier Etagen hohen Pyramiden.
Rasant wirbeln sie durch die Manege, schlagen Rad, springen Flickflacks und die verschiedensten Saltos.
Maike Probst und ihr Pferd „Arlitt“ sind in einem furiosen komischen Reitakt zu erleben. In ihrer Rolle als Hobbyreiterin möchte Maike reiten, jedoch sieht das Pferd die Sache anders. Nach allerlei kuriosen Versuchen auf den Pferderücken zu gelangen und ebenso vielen erfolgreichen Abwehrhandlungen seitens „Arlitts“ tritt das Duo vereint den Heimweg an.
Die Armbrust und Messerwurf Nummer von Priszilla und Marco ist aus dem Saisonprogramm des Zirkus Charles Knie bekannt. Mit den spektakulären Schüssen mit der Armbrust beider Artisten und den präzisen Messerwürfen von Marco begeistert das Duo immer wieder aufs Neue.

Clown Carletto setzt bei seinen Auftritten auf Publikumsbeteiligung. Im ersten Programmteil wird mit sechs flugs rekurrierten Mitspielern ein furioser Boxkampf initiiert.
Die „Filmszene“, ein Klassiker der Mitmach-Clownerie , wird wenig später geboten. Im dritten Auftritt gibt eine Lampe, die vom Clown durch bloßes „Hand auflegen“ zum leuchten gebracht wird, Rätsel auf.
Mit zwei erstklassigen Darbietungen ist das Duo Romance im Programm vertreten. Zunächst sehen wir ihren Auftritt an den Strapaten. Gekonnt und mit Ausstrahlung erzählen sie eine Love-Story hoch in der Kuppel des Chapiteau. Eine Reihe hervorragend ausgeführter, teils riskanter Tricks gibt dem sinnlichen Spiel den besonderen Kick. Im zweiten Programmteil sehen wir die beiden sympathischen Artisten am Chinesischen Mast. Zu stimmungsvoller Begleitmusik agiert das Paar mit seiner kraftvollen Akrobatik an der hohen Stange. Gekonnt werden die anspruchsvollen Abläufe von den beiden Partnern dargeboten.

Maike und Jörg Probst erobern vor der Pause mit ihren Bauernhoftieren die Manege. In einem turbulenten Ablauf zeigen ein großer Esel, zwei Wollschweine, sieben Ziegen und ein prächtiger Hahn ihr erlerntes Können. Flott reihen sich die Tricks aneinander und mit viel komödiantischem Talent lassen die beiden sympathischen Tierlehrer die fröhliche Darbietung gelingen.
Soara und Redi Christiani sind mit ihren fünf prächtigen Tigern zu Beginn des zweiten Programmteils zu erleben. Routiniert und souverän präsentieren die erfahrenen Tierlehrer die diversen Tricks. Pyramide, Hochsitzer am Platz und in der Manege, Sprung über den Vorführer und andere Tiere werden u.a. in ruhigem Stil dargeboten.
Den Reigen der Dressurdarbietungen komplettieren Laura und William Pedersen mit ihren beiden Seelöwen. Die beiden Robben balancieren geschickt Bälle auf der Nase und fangen Ringe auf. Sie verfügen über einiges schauspielerisches Talent, küssen die Tierlehrer und geben der Vorführerin einen Klaps mit der Flosse auf den Po. Abschließend trägt „Flappy“, das größere der Tiere, Laura Pedersen auf seiner Schnauze.

Jan Navratil präsentiert seine bestens bekannte Antipoden Nummer. Schwungvoll werden bis zu vier große Rollen in vielfältigen Routinen mit Händen und Füßen manipuliert. Es folgt eine rechteckige Platte, die in ähnlicher Weise gehandhabt wird. Spannungsgeladenes mitfiebern ist angesagt, wenn Jan Navratil einen Ball über eine frei auf seinen Füßen stehende leiterähnliche Konstruktion in einen Korb in einigen Metern Höhe wandern lässt.
Die Hochseilläufer der Formation „The Robles“ bieten den spannungsgeladenen Höhepunkt der Show. Mit Können, Ausstrahlung und dem nötigen „Showmenship“ werden die hochkarätigen Tricks ausgeführt. Spagat der drei weiblichen Truppenmitglieder auf dem Seil und anschließendes überspringen durch zwei Herren eröffnet die Evolutionen. Sprung über zwei sitzende Partner, Bocksprung und Zwei-Mann-Hoch mit Dame als „Untermann“ sind weitere Elemente des Auftritts, die in erstklassiger Weise ausgeführt werden. Eine Dreierpyramide auf Fahrrädern wird mit dem freien Stand auf einem Stuhl gekrönt. Schließlich formieren sich die Truppenmitglieder zur legendären Siebener-Pyramide auf dem hohen Seil. Ruhig, souverän, und sicher erfolgen Auf- und Abbau sowie der Gang über das Seil.
Im großen und schwungvoll inszenierten Finale werden alle Artisten von Sascha Thanner vorgestellt und vom Publikum mit lang anhaltendem lebhaften Applaus und standing Ovations gefeiert. Im Konfettiregen schart man sich um Clown Carletto, der an einem kleinen Tisch Platz nimmt und beginnt sich abzuschminken. Nach und nach verlassen Artisten die Manege und als Carletto sich in Carlos De Jesus Peres zurückverwandelt hat, ist die Manege leer und die Show vorbei.
Zum perfekten Weihnachtserlebnis in der Ortenau gehört ein Besuch im Offenburger Weihnachtscircus in jedem Fall dazu.