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Text und Fotos Friedrich Klawiter
OFFENBURGER WEIHNACHTSCIRCUS
Offenburg, 25. Dezember 2017

www.offenburger-weihnachtscircus.de
Der traditionsreiche Offenburger Weihnachtscircus erlebte in dieser Spielzeit seine zweiundzwanzigste Auflage und wiederum gelang es Sascha Melnjak und seinem äußerst engagiert agierenden Team einen neuen Besucherrekord zu erreichen. Nach der höchst erfolgreich verlaufenen letztjährigen Spielzeit strömten in diesem Jahr mehr als 44.000 Gäste, ein plus von mehr als 3.000 Besuchern, in die Zeltanlagen.
Für die Durchführung der Veranstaltung setzte man erneut die Infrastruktur des Zirkus Charles Knie ein. Perfekt aufgebaut bietet der große moderne Circus mit seinen zahllosen Lichterketten, Leuchtschriften und Lampen einen imposanten Anblick und lädt zum Besuch ein.
Das geschmackvolle Ambiente des Vorzeltes wurde durch die edle Weihnachtsdekoration nochmals aufgewertet. Das Chapiteau zeigt sich im Innern im seit Jahren bekannten und bewährten Look.
Ein ausgezeichnetes Lichtdesign und das exzellent aufspielende, große ukrainische Circusorchester unterstützen die Auftretenden erstklassig und geben der Show den perfekten Rahmen.

Sascha Thanner übernahm auch in dieser Spielzeit wieder den Part des Sprechstallmeisters. Ein Markenzeichen des sympathisch und eloquent auftretenden jungen Mannes ist der Wechsel des Fracks zu jeder Ansage.
Der formidable Seil-spring-Act der mongolischen Truppe Puje lässt die Show schwungvoll beginnen. Immer wieder wechseln die Formationen und Varianten, in denen die rhythmisch geschwungenen Seile überwunden werden. Alle Spitzentricks des Genres werden in hoher Präszision und gekonnter Ausführung geboten.
Die drei „Puje Girls“ präsentieren anmutig ihre Kontorsionen. In vielfältiger Weise biegen sie ihre zierlichen Körper, nehmen extreme Posen ein und ergänzen die Figuren mit kraftvoll ausgeführten Handständen.
Tatiana Kundyk präsentiert ihre Arbeit auf dem Schlappseil im Burleske Stil. Elegante Balancen werden gekonnt und mit einem Schuss Erotik ausgeführt. Handstandwaage, Schulterstand, Spagat im Stand sind nur einige der herausragenden Tricks, die die aparte junge Frau erstklassig ausführt.

Einige Artisten aus dem Saisonprogramm des Zirkus Charles Knie sind auch in der Weihnachtsmanege von Offenburg zu erleben.

Allen voran Henry Ayala, der als Clown „Prince Henry“ omnipräsentes Gesicht und Werbefigur der Veranstaltung ist. Der charismatische junge Südamerikaner mit dem typischen, sich von anderen Clowns deutlich abhebenden, Erscheinungsbild erobert die Sympathie und Herzen des Publikum sofort. Sympatisch und gekonnt werden die Reprisen gespielt. Mit einem Jungen aus dem Gradin jongliert er mit einem Sombrero und ein erwachsener Besucher wird zu einem speziellen Striptease animiert. Fünf freiwillige Mitspieler unterstützen den Clown bei seinem speziellen Glockenspiel. Natürlich darf auch seine Restaurant-Szene nicht fehlen, in der er als impertinenter Kellner einem anspruchsvollen Gast gegenüber tritt. Groß ist die Begeisterung auf den Rängen, wenn die Spaghetti in Massen tief fliegen und als Wurfgeschosse zwischen Gradin und Manege dienen.
Krenzola junior – Jochen Träger – ist mit seinen beiden Darbietungen zu erleben. Zunächst erfreuen Laufenten und putzige Minischweine die Besucher. Im zweiten Programmteil sehen wir die bekannte Kleintierrevue, in der ein Kakadu, Katzen, Terrier, ein Wolfshund, Truthahn, Fuchs und Gans, sowie etliche Tauben in einen abwechslungsreichen Ablauf eingebunden sind und eine Reihe attraktiv gefiederter Hähne unterschiedlicher Rassen auf einem großen Metallgestell die Manege nach hinten begrenzt.
Vor der Pause bieten die sechs „Flying Wulber“ ihr temperamentvolles Spektakel am Fliegenden Trapez. Elegant und mit großer Sicherheit wird ein breites Repertoire hochkarätiger Tricks gearbeitet. Der gelungene dreifache Salto markiert den bejubelten Höhepunkt des Auftritts. Wenig später erleben wir die „Wulber Brothers“ in einem rasanten Wirbel auf dem Trampolin. Im Blues Brothers Stil präsentieren sie feine Akrobatik und zahlreiche Gags auf dem elastischen Tuch.

Mit einer temperamentvollen Raubtierdressur beginnt der zweite Programmteil. Bruno Raffo präsentiert temporeich sieben Löwinnen. Souverän lässt der charismatische südamerikanische Dompteur die vielseitige Trickfolge ausführen. Eine große Pyramide steht am Anfang des Auftritts. Sprünge hoch an den Käfigrand zeigen die Dynamik der Großkatzen, Löwenbar und Hochsitzer in der Manege, Sprung über zwei andere Tiere und eine Reihe Kontakttricks sind weitere Elemente des rasanten Ablaufs. Der Sprung einer Löwin über den sich niederwerfenden Dompteur hinweg beschließt den furiosen Auftritt.
Hervorragende Handstandartistik präsentiert das Duo Solis. Gekonnt und elegant erfolgen die vielseitigen Tricks, wobei zumeist der weibliche Part den kraftraubenden Part des Porteurs übernimmt. Die erstklassige Ausführung der anspruchsvollen Trickfolge lässt das Publikum voller Begeisterung mitgehen. Einen besonderen optischen Effekt bietet die, von der Porteurin empor gehaltene, Chrom blitzende Nachbildung des Eiffel-Turms, auf deren Spitze der Voltigeur einen Kopfstand ausführt.

Balljongleur Michael Ferreri fasziniert mit seinen enorm temporeich und sehr sicher vorgetragenen Routinen. Die ersten Muster werden mit drei weißen Bällen ausgeführt und immer wieder fällt ein Ball „vom Himmel“ in die Hand des Artisten, werden die Muster mit einem Ball mehr ausgeführt, bis schlussendlich sieben Bälle jongliert werden.
Die Nummernfolge findet mit den erstklassigen Handvoltigen der Puje Truppe vom mongolischen Staatscircus ihren gelungenen Abschluss. Saltos auf den Händen und von Fängerpaar zu Fängerpaar sind genauso zu sehen, wie eine Passage zweier Flieger. Bis hinauf zum Vier-Mann-Hoch führen die Voltigen, die ohne Hilfsmittel nur mit Muskelkraft ausgeführt werden.
Mit dem stimmungsvollen Finale klingt das erstklassige, mitreißende und hervorragend präsentierte Programm des Offenburger Weihnachtscircus aus. Nach Vorstellung aller Mitwirkenden durch Manegensprecher Sascha Thanner und Konfettiregen lässt sich das restlos begeisterte Publikum nicht lange bitten, die Akteure mit Standing Ovations zu belohnen.