optimiert



Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS PAUL BUSCH
Lüdenscheid, 05. September 2020

www.circus-paul-busch.de
Besten traditionellen Circus bietet die Vorstellung des Circus Paul Busch auch in diesem von der Pandemie geplagten Jahr und begeistert seine Besucher stets aufs Neue. Die Familie von Georg Frank bietet ein erstklassiges Programm in einem exzellenten Ambiente. Gepflegtes modernes Material, großes Können, zeitgemäße Präsentation sowie Leidenschaft und Showmenship sind die Garanten für beste Unterhaltung.
Der von hohen Bäumen und viel grün gesäumte Schützenplatz bietet dem großen Circus einen adäquaten Rahmen, um sich im Glanz der spätsommerlichen Sonne in Bestform zu präsentieren.
Das breite Eingangsportal ragt inmitten des dekorativen, mit vielen Leuchtelementen versehenen Frontzaunes hoch empor. Die mächtigen, rot lackierten und elegant gestalteten Fassadenwagen komplettieren die großzügige Front. Besonders der neue Kassen-Auflieger zieht die Blicke an. Vier dunkel verglaste Counter nehmen die Wagenmitte ein. Zwei riesige, weit mehr als lebensgroße, in Airbrushtechnik ausgeführte Portraits von "Clown Hansi" - Karlito Frank und Seniorchef Georg Frank zieren die seitlichen Flächen.
Die modernen Zeltanlagen sind in einem rot-weißen Streifendekor gehalten und mit blauen Applikationen verziert.
Das Chapiteau von zweiunddreißig Metern Durchmesser wird von einer spitzen achteckigen Kuppel mit einem Gitterrohrbogen gekrönt, die von leuchtenden „Palmen“ flankiert wird.
Auf der linken Platzseite sind die umfangreichen Stallanlagen und Freigehege installiert, während gegenüber die weiß und blau lackierten Materialtransporter in langer Reihe aufgefahren sind.
Die mächtigen, mit verchromten Anbauteilen ausgerüsteten Zugmaschinen und die zahlreichen großen Wohnwagen der Familie sind auf einem weiteren Platzteil hinter dem Chapiteau abgestellt.
Das Innere des Chapiteau wird vom prachtvollen, riesigen Artisteneingang, der bis unter das hohe Zeltdach emporragt beherrscht. Dunkelroter edler Samt und reiche goldene Bordüren und Applikationen strukturieren die Flächen. In gestickten goldenen Lettern leuchtet der, von zahlreichen Scheinwerfern angestrahlte Schriftzug „Arena der Attraktionen“ in den Raum. Auf einem hoch vor die Gardine gebauten Podium hat die Live-Band in Person von Emilio Frank ihren Platz. Mit Hilfe einer leistungsstarken Tonanlage, perfekt ausgesuchten Begleitmusiken und dem gekonnten Schlagzeugspiel des jungen Mannes wird die Show mit einem volltönenden Klangteppich, der notwendigen Individualität bietet, untermalt.
Während des Einlasses illuminieren Lichterketten mit gelben Glühbirnen das Zelt mit ihrem warmen Licht und Lichtoperator Jeffrey Frank setzt, mittels der mit moderner Technik ausgerüsteten Lichtanlage, die Show erstklassig in Szene.

Das temperamentvolle Opening wird vom hauseigenen Ballett bestritten. Die sechs Damen tanzen vom Haupteingang in die Manege und Direktor Henry Frank begrüßt sein Publikum. Im weiteren Verlauf der Show tritt er als versierter und sehr angenehmer Manegensprecher in Erscheinung, der seine Familienangehörigen eloquent vorstellt und allerlei Informationen zu vermitteln weiß. Das Ballett verleiht mit seinen Choreographien mehrfach Darbietungen einen glamourösen Rahmen.
Mit dem großen Exotenzug des Hauses, vorgeführt von Gitano Frank, startet die unterhaltsame Spielfolge. Vier mächtige, mit Schabracken im Zebra-Look geschmücke, Steppenkamele sind zunächst mit vielseitiger Laufarbeit zu erleben.
Souverän lässt der erfahrene Vorführer die Figuren in flotter Abfolge ausführen. Schließlich nehmen die Ballettdamen als Figurantinnen auf den den Kamelen Platz. Wenig später kommen sechs prächtige Rinder - Watussi, Longhorn und Schottisches Hochlandrind - hinzu. Als Da Capo zeigen drei Lamas ihr großes Sprungvermögen.
Im weiteren Verlauf präsentiert Gitano Frank sechs muntere Shetland-Ponys. Die Minipferde trippeln ihre Figuren in den Sand und Barrierensprünge beenden den gelungenen Auftritt.
Eine erste Luft-Darbietung arbeitet Miss Angela an den Strapatentüchern. Eine umfassende und abwechslungsreiche Trickfolge bietet neben diversen Halteposen auch eine Anzahl risikoreicher Abfaller.

Karlito Frank ist „Clown Hansi“ - eine sympathische und quirlige Clownsfigur. Mit seiner offenen Art hat der junge Mann im roten Stallmeisterfrack sofort die Sympathien des Publikums gewonnen und komödiantisches Talent sowie Spielfreude zeichnen seine Szenen aus. In stringentem Ablauf sehen wir ihn zusammen mit freiwilligen Mitspielern Seil springen, mit Popcorn (mit Hygiene-Handschuh) agieren und als verhinderten Kunstschützen.
Einen weiteren Comedy-Act bietet Marcello Frank auf dem Trampolin. In seiner Rolle als „angeheiterter Herr“ hat er zunächst „Probleme“ mit dem Requisit, ehe es mit reichlich Slapstick-Komik gewürzter Akrobatik auf dem elastischen Tuch und am Sprungturm zur Sache geht. Zahlreiche Saltos und Kaskaden werden geboten und selbstverständlich darf der obligatorische Striptease nicht fehlen.
Mit zwei rasanten Darbietungen erleben wir Deborah Lauenburger in der Show. Zunächst präsentiert die sympathische Artistin temperamentvoll ihr Können mit den Hula Hoops. Temporeich erfolgen die abwechslungsreichen Routinen und schließlich kreisen mehr als zwanzig Reifen um ihren Körper.
Im weiteren Programmverlauf reitet Deborah Lauenburger auf einem prachtvollen Friesenhengst gekonnt Hohe Schule. Im spanischen Stil werden die Lektionen vorgetragen und drei „Flamenco-Tänzerinnen“ runden das Bild ab.

Mit der fulminanten Schwungseil-Nummer von Benito Frank startet der zweite Programmteil. In sehr hohem Tempo und in größtmöglicher Höhe lässt er das Requisit bis weit über die Logen ausschwingen. Überschläge mit dem Seil und frei ausgeführte Balancen wechseln mit zahlreichen risikoreichen und völlig ungesichert ausgeführten Abfallern ab. Ein erstklassiger Auftritt in einem kaum noch zu sehenden Genre.
Gekonnte Tempojonglagen sind das Metier von Celine Köllner. Zu fetzigen Rock n' Roll Melodien tanzt die charmante junge Frau durch die Manege, manipuliert sicher und schnell Tennisbälle, Ringe, Keulen und Fußbälle. Die abschließenden Muster erfolgen als Bouncing-Jonglage.
In poetisch anmutender Weise bietet Miss Nikita ihr Können am Luftring dar. Elegant und in harmonischem Ablauf reihen sich die Tricks aneinander.

Die Finalnummer führt noch einmal in die hohe Kuppel des Chapiteau. Die "Gebrüder Arena" - Gitano und Jeffrey Frank -  bieten Nervenkitzel pur auf dem Amerikanischen Todesrad. Sprünge in den Kesseln, Aufschwung außen am Rad, Scheinsturz, Blindlauf und Schnelllauf werden in einem temperamentvollen Ablauf zu südamerikanischen Rhythmen und gewürtzt mit gekonnter Macho-Attitüde geboten.
Das große fröhlich inszenierte Finale vereint alle Mitwirkenden noch einmal in der Manege und der Chef des Hauses, Henry Frank, bedankt sich beim Publikum für den Besuch und den lherzlichen Applaus.