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Text und Fotos Friedrich Klawiter
KERSTCIRCUS SITTARD-GELEEN
Sittard, 28. Dezember 2019

www.limburgskerstcircus.nl
Ein rundes Jubiläum galt es in dieser Spielzeit zu feiern – zum 15. Mal gastierte der Weihnachtscircus, der auch unter der Firmierung „Limburgs Kerstcircus“ antritt, in Sittard. Seit ein paar Jahren liegt die Durchführung des Events wieder in den Händen der Familie Freiwald, die in der Programmgestaltung, sehr erfolgreich, wieder zum traditionellen Circus zurückkehrte.
Auf dem unmittelbar am Rand der Fußgängerzone gelegenen Circusplatz glänzen die Zelte in der winterlichen Sonne.
Ein weißes Chapiteau mit achteckiger hoher Kuppel und roten Applikationen wurde mit einem dreimastigen blau-rot gestreiften Vorzelt kombiniert. Ein weiß-roter Zierzaun, mit zahlreichen Weihnachtsbäumen geschmückt bildet die Front und in einem seitlich angeordneten Partyzelt ist der Kassencontainer untergebracht. Dicht drängen sich Stallungen und Fahrzeuge um die Zelt und das gesamte Gelände ist mit einem hohen Zaun, der komplett mit weißen Spannbändern abgehangen ist, umgeben.
Weihnachtsmarktbuden, in denen die Circusrestauration untergebracht ist, und Weihnachtsdekoration bestimmen das Innere des Vorzeltes.
Ein sehr steiles Bankgradin und bequeme Stühle in den roten Logen stehen den zahlreichen Besuchern zur Verfügung. Ein raumhoher Artisteneingang aus leuchtend rotem Samt nimmt den hinteren Teil des Zeltes ein.

Mit einem Charivari nimmt die Vorstellung ihren Beginn und Jeffrey Freiwald begrüßt die Anwesenden. Er ist ein angenehmer Sprechstallmeister, der dem Publikum allerlei Informationen vermittelt.
Als erste Darbietung präsentiert Giovanni Kaselowski vier Friesenhengste in einer schwungvollen Freiheitsdressur. Souverän laufen die vielseitigen Figuren ab und eine zusätzliche optische Aufwertung sind die zahlreichen roten Schnüre, die in die Pferdemähnen eingeflochten sind. Im zweiten Teil präsentiert Giovanni Kaselowski zwei, mit prächtigen Schabracken geschmückte Kamele.
Mit vier Darbietungen ist die ukrainische Truppe Fedorovi, bzw. einzelne Mitglieder der Truppe im Programm vertreten. Zunächst ist es Elena Fedorova, die am Luftring arbeitet. In exzellenter Ausführung werden die zahlreichen Haltetricks von der erfahrenen Artistin ausgeführt und weite Flüge füllen den Raum der Kuppel. Wenig später jongliert Dmytri mit einem Röhrenkubus. Variantenreich wirbelt er das filigrane Konstrukt umher. Beide Darbietungen lassen die Ausbildung der Artisten, die mit großer Körperspannung auftreten, beim Staatscircus klar erkennen. Im zweiten Programmteil arbeitet die vierköpfige Truppe zunächst auf dem Trampolin. Ein Mitglied lockert mit seinem Outfit als Clown und den „auf komisch“ ausgeführten Tricks die strenge Abfolge der Sprungvariationen gekonnt auf. Schließlich folgt die Reck-Darbietung der vier Fedorovi, in der vielseitige Abläufe in ausgezeichneter Ausführung geboten werden. Vielseitige Saltos und sonstige turnerische Übungen gelingen hervorragend und werden sicher präsentiert.

„Clown Enrico, alias Eric Verkooijen, ist mit einigen seiner Reprisen zu erleben. So z.B. soll er die Piste abkehren, zieht es stattdessen jedoch vor auf wundersame Weise Schnee rieseln zu lassen. In einer weiteren Szene führt er einen „Seelöwen“, flugs wurde ein schnell gefundener Zuschauer entsprechend ausstaffiert, vor.
Als „The Centners“ sehen wir Daniel Hasler mit seiner Partnerin mit zwei Darbietungen. Zunächst prescht das Duo auf einem weißen, mit LED-Lichtern und Chromteilen herausgeputzten Quad in die Manege. Die Partnerin lenkt das Gefährt entlang der Piste und Daniel Hasler jongliert, auf einer Plattform auf dem Heck stehend mit Ringen, Bällen und Keulen. Gekonnt werden die abwechslungsreichen Routinen ausgeführt und bekommen auf dem rollenden Untergrund eine ganz eigene Dynamik. Mit einer effektvollen Jonglage dreier lodernder Fackeln findet der Auftritt seinen Höhepunkt.
Zu Beginn des zweiten Programmteils folgt die Einrad-Nummer des Duo. Auf einer eigenen, raffiniert zusammenklappbaren runden Bühne werden die Tricks auf Ein-, Pur- und Stangenrad absolviert. Nach Seil springen mit dem Rad, Fahrten treppauf und treppab und Keulenjonglage folgen akrobatische Tricks zusammen mit der Partnerin.
Das Toni Alexis Trio bringt sein bestens bekanntes Entrée. Weißclown Adrien hat die größte Mühe sich gegen die beiden Auguste, Toni und Ehefrau Jeanette, und ihre Einfälle zu behaupten. Immer wieder schallt Toni Alexis „Ahoi“ durch das Zelt und die Besucher gehen freudig auf seine mehr oder weniger dezenten Aufforderungen zum Applaus ein.

Die beiden spannungsgeladenen, Nervenkitzel bietenden Auftritte am Ende jeden Programmteils liefert die Truppe Gerlings. Vor der Pause präsentieren die vier Artisten ihr Können auf dem Hochseil. Über Schrägseile gelangen zwei Truppenmitglieder auf die Plattformen in der Höhe. Seil springen, Zwei-Mann-Hoch, Rad fahren und überspringen eines Partners gehören zu den attraktiven Tricks, des temperamentvollen Auftritts. Eine Dreier-Pyramide bildet den Höhepunkt der Evolutionen.
Zu guter Letzt arbeitet die Truppe am doppelten Todesrad. Verschiedenste Aktionen und Sprünge in den Kesseln, Blindlauf, Seil springen und hohe Absprünge auf der Außenbahn - diese Auftritt bietet alles, was man sich von einer Todesrad-Darbietung erwartet.
Mit dem großen Finale aller Mitwirkenden findet die Vorstellung ihren gelungenen Abschluss und Jeffrey Freiwald verabschiedet sein zufriedenes Publikum.