Text und Fotos Friedrich Klawiter
TILBURGS WINTER CIRCUS
Tilburg, 25. Januar 2025
www.winterwonder-circus.nl
Erneut veranstaltet Impresario Kevin van Geet in der zweiten Januarhälfte seinen „Tilburgs Winter Circus“ und setzt damit die Tradition der nachweihnachtlichen Circusevents in Tilburg erfolgreich fort.
In perfekter Formation präsentiert sich der große Circus. Die modernen gelb-blauen Zeltanlagen kommen vom Circus Maximum der Familie Zinnecker. Die lange Kuppel des hohen Viermasten-Chapiteau wird von der Leuchtschrift „Maximum“ gekrönt. Der Lichterbogen über dem rechteckigen zweimastigen Vorzelt trägt den strahlenden Schriftzug „The great Christmas Show“. Lichterbögen am der eleganten Zierzaun und Lichterketten an den Zelten lassen den Circus in der Dunkelheit hell erstrahlen.
Der neue Durchgangs-Kassencontainer von Kevin van Geets Circus Harlekino nimmt den zentralen Platz in der Front ein, die mit dem großen Büro-Auflieger und einem weiteren Sattelauflieger komplettiert wurde. Die Fahrzeuge des Circus Harlekino nehmen die linke Platzseite ein. Sie sind cremefarben-orange lackiert und mit feinen goldenen Zierlinien abgesetzt. Hinter dem Zelt stehen die Materialtransporter des Circus Maximus exakt ausgerichtet. Rechts der Zelte sind Wohnwagen und Zugmaschinen abgestellt.
Im geräumigen Vorzelt herrscht eine warme, angenehme Atmosphäre, die von zahlreichen, mit unzähligen Lichtern dekorierten Tannengirlanden unterstützt wird. Feine, dunkelrote dreidimensionale Portale, die mit erhabenen goldfarbenen Ornamenten verziert sind, markieren die Durchgänge zum Spielzelt sowie zum Ausgang.
Im Spielzelt stehen ein steiles Schalensitzgradin und Polsterstühle in den Logen für die zahlreichen Besucher bereit. Der Artisteneingang aus dunkelrotem Samt schließt den hinteren Zeltbereich ab und davor ist ein Podium für das hervorragend aufspielende Orchester, unter der Leitung von Vincent van Lent, platziert. Auch schaffen funkelnde Tannengirlanden, an den Logenbrüstungen und am Artisteneingang, sowie ein raffiniertes Lichtdesign während des Einlasses ein festliches Ambiente.
Die drei Tänzerinnen des Balletts gestaltet das schwungvolle Opening in dessen Verlauf Direktor Kevin van Geet, er übernimmt in seinem Circus in sehr angenehmer Weise die Rolle des Sprechstallmeister, das „hochverehrte Publikum begrüßt. In eloquenter Weise versteht er es, sein Publikum zu unterhalten und allerlei Informationen zu vermitteln.
Enorm kraftvoll präsentiert die junge schwedische Artistin Emma Gabrielsson ihr Können am Flying Pole. Sie kommt von der Tilburger „Fontys Academy of Circus and Performance Art“ und hat sich eine trickstarke und abwechslungsreiche Darbietung erarbeitet.
Mit einer interessanten Einrad Darbietung sind Lénárd & Daniella zu erleben. Zwei höhere Podeste sind mit einem mittig angeordneten kleinen Trampolin verbunden und eine Treppe komplettiert den Aufbau. Dieser Parcours erlaubt variantenreiche Sprünge zwischen den einzelnen Elementen und rasante Fahrten die Treppe hinab. Sprünge über die Partnerin und Touren im Zwei-Mann-Hoch auf dem Einrad gehören gleichfalls zum Repertoire. Abschließend wird eine Planke, die mit lodernden Fackeln gespickt ist, zwischen den Podesten überquert und ein hoher Sprung auf dem Einrad führt über die Partnerin, die eine brennende Schnur über ihren Kopf hält.
Nach der Pause ist das Paar an der rotierenden Leiter zu erleben. Eine Reihe dynamischer Loopings markieren den Höhepunkt des Auftritts.
Drei Tier-Darbietungen sind in diese Show integriert.
Zunächst präsentiert Isabelle Hostettler vier verspielte Hunde in einem turbulenten Ablauf. Zahlreiche Sprünge – durch Reifen, die Arme der Vorführerin, über Hürden und übereinander – prägen diesen Auftritt.
Wenig später ist Kevin Probst einer Freiheit von acht Eseln zu erleben. Vier graue und vier weiß gescheckte Langohren geben in der Manege ein dekoratives Bild. Souverän lässt der erfahrene Dresseur die vielseitigen Figuren ausführen und die oftmals als störrisch verschrienen Esel zeigen sich kooperativ und befolgen die Kommandos prompt.
Im zweiten Programmteil sehen wir Kevin Probst wieder – nun mit einer Papageien-Revue. Sechs Aras, ein Kakadu und eine Schar Sonnensittiche bevölkern die Manege. Die Vögel kommen von Alessio Fochesato und beherrschen ein umfangreiches Repertoire. Der Kakadu fliegt durch emporgehaltene Reifen und die Sonnensittiche landen auf Armen und Kopf einer Zuschauerin. Die Aras „tanzen“ auf ihren Sitzplätzen, hissen Flagge und Segel an einem Mast. Selbstverständlich sehen wir abschließend die immer wieder beeindruckenden Flugkünste der großen Vögel über dem Zuschauerraum.
Clown „PomPom“ und seine Partnerin „Pompi“ wetteifern zunächst um den stärkeren Applaus des Publikums. Ein Teddy als Kanonenschuss birgt ein unerwartetes Ende und auch der vom Clown geplante Quick Change nimmt einen ungeplanten Verlauf. Schließlich steht „Pompi“, ganz als Dame herausgeputzt, unter einer Laterne. „Pompom“ gibt alles sie zu becircen und „pumpt“ sogar einen Zuschauer an, bis sie ihn endlich erhört und – ihm die Laterne verkauft.
Auf der Freistehenden Leiter verblüfft Stefan Platchkov seine Zuschauer. Gekonnt und mit Tempo führt der versierte Artist seine actionreichen Balancen aus. Rasant geht es die Stufen hinauf und hinab, wird die Leiter unter den Füßen gedreht und andere Übungen vollzogen. Schließlich steht er auf der Spitze einer Leiter und jongliert mit Keulen.
Im weiteren Verlauf der Show präsentiert seine Partnerin Line Caroll Chabri ihre gekonnten Bounce-Jonglagen. Sie startet mit einem Solo am Schlagzeug, das – neben zwei weiteren Trommeln – nachtürlich auch in die Jonglage einbezogen wird. Schließlich erklingt auf einer „K-Board Tastatur“, mittels Tennisbällen intoniert, Mozarts „Kleine Nachtmusik“ mit dem „French Cancan“ erreicht der Auftritt seinen gelungenen Abschluss.
Als „Flugbegleiterin“ erobert Charline Kandilian die Manege zu ihrem Auftritt am Schwungseil. Mit kräftigen Klimmzügen gelangt sie auf ihr Requisit und in weitem Schwung erfolgen die zahlreichen effektvollen Abfaller. Mit einem Sprung vom Schwungseil an ein Vertikalseil findet der Act seinen Höhepunkt.
Die Spielfolge wird von der Hand-auf-Hand Akrobatik der „Mouden Brothers“ beschlossen. In harmonischer Weise bieten die beiden Artisten ein breites Repertoire der unterschiedlichen Tricks des Genres.
Mit einer letzten temperamentvollen Choreographie leitet das Ballett zum Finale über.
Einzelvorhänge für alle Mitwirkenden und eine kurze Choreographie bestimmen seinen Verlauf. Dann verabschiedet Direktor Kevin van Geet ein Publikum, dessen Erwartungen erfüllt wurden das seine Begeisterung mit frenetischem Applaus kund tut.

