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Text und Fotos Friedrich Klawiter
TRIERER WEIHNACHTSCIRCUS
Trier, 23. Dezember 2013

http://weihnachtscircus-trier.romanza-circusproduction.de
Zum neunten Mal veranstalteten Joachim und Rosita Sperlich ihren Weihnachtscircus in Trier. Wie in all den Jahren zuvor wurde ein internationales klassisches Circusprogramm in festlichem Rahmen geboten.
Auf dem Circusplatz im Trierer Messepark waren die gelb-blauen Zeltanlagen der Romanza Circus Production aufgebaut. Das Gelände ist ringsum mit einem hohen Zaun, auf dessen Spannbändern das Logo des Weihnachtscircus sehen ist, umgeben. Tannenbäume und Lichterketten schmücken die Front. Durch Pendeltüren in der Fassade gelangt man ins festlich geschmückte Vorzelt. Ein großer Weihnachtsbaum in der Mitte des mit rotem Teppich ausgelegten Raumes zieht die Blicke auf sich. Die Restauration präsentiert sich im Weihnachtsgewand. Weihnachtsmarktsbuden stehen entlang der Seitenwände. Die gemütliche Café-Ecke ist mit einem kleinen Zaun abgeteilt. Eine besondere festliche Atmosphäre des Raumes wird mit einer unglaublichen Fülle Lichtelemente erzeugt. An Wänden, Buden, Zaun, den mit Stoff verkleideten Masten –  überall im Vorzelt funkeln unzählige Lämpchen von Lichtschnüren und -netzen.
Gepolsterte bequeme Logenstühle und ein steil aufragendes Bankgradin stehen für die Besucher im Chapiteau bereit. Ein großer, breiter Artisteneingang aus rotem, mit Glitzersteinchen besetztem Stoff komplettiert die Einrichtung.
Der Trierer Weihnachtscircus verleiht alljährlich den „Trierer Weihnachtscircus Award“ an Personen aus der Region die sich für ihre Mitmenschen einsetzen. Vor der abendlichen Premiere findet die Zeremonie statt. Oliver Häberle als Laudator und Vertreter des Circus nimmt die Ehrung zusammen mit einer Vertreterin des Medienpartners „Wochenspiegel“ vor. In diesem Jahr wurde Schwester Lea Ackermann, die Gründerin und Vorsitzende von „SOLWODI“, ausgezeichnet.

In einer groß angelegten Eröffnungsszene sehen wir zunächst Clown Gino Salvini sich zu Bett begeben. Kaum ist er „eingeschlafen“ beginnt sein Traum vom Circus und das Artisten-Ensembles formiert sich als Ballett in der Manege. Die Kostüme der Damen zeigen Muster der US-amerikanischen Flagge und die Uniformen der Herren nehmen dazu Bezug. Erneut öffnet sich der Vorhang und der Weihnachtsmann rauscht mit seinem, auf einem Trike montierten, Rentierschlitten herein. Dieses wird von der Filmfigur „Grinch“, einem grünhäutigen Weihnachtshasser gefahren. Auf einer großer Plattform über dem Fahrzeug thront der riesige Schlitten, „gezogen“ von vier Rentieren, mit dem Weihnachtsmann darin. André Riedesel ist der versierte Moderator der Show und begrüßt nun das zahlreich erschienene Publikum.
Elena und Ruslan Urunov eröffnen das bunte Spiel mit ihrer Hohen Schule zu mitreißenden Walzerklängen, in deren Ablauf zwei Barsoi integriert sind.
Ruslan Urunov dirigiert die Barsoi aus dem Sattel zu ihren Tricks, derweil Elena im Dogcart ihr Pferd paradieren lässt. Beschwingt zaubert das Paar stimmungsvolle, harmonische Bilder in den roten Ring.

In einem weiteren Auftritt verblüffen die Urunovs das Publikum mit ihrem flotten Quick Change. In stimmigem Ablauf, getragen von sehr gut gewählter Musik, werden erstklassig designete Kleider in rasantem Tempo gewechselt. Natürlich wechselt auch der männliche Part des Duo zweimal den Anzug und wie allgemein Usus, endet diese Modenschau in großer Abendgarderobe.

Die Salvini Clowns betreiben ihre Kochschule nun auch in Trier. Es wird mit Tellern und Eiern jongliert und ein Gummihuhn darf natürlich nicht fehlen. Gino Salvini ist darüber hinaus mit seinen Reprisen zu sehen. Er spielt mit Glöckchen, beglückt Logengäste mit Popkorn und führt seinen Kampf gegen eine imaginäre Fliege.
Neu im Repertoire ist das Spiel mit einem widerspenstigen Auto. Diese spezielle Miniausgabe eines Cabrio wird von der Tochter des Clowns gelenkt. Gino Salvini gibt den Mechaniker, der vergeblich versucht, dem Fahrzeug auf die Sprünge zu helfen.
Ludwig Navratil arbeitet eine flotte Antipodendarbietung. Vier große Bälle und drei Walzen sind die Requisiten, die in unterschiedlichster Weise mit den Füssen jongliert werden. Dann versucht der jugendliche Jongleur einen Ball über die drei Stufen eines leiterartigen Gestells hinauf in einen Korb zu befördern. Die abschließende Arbeit mit einer Feuerwalze lässt den Auftritt effektvoll enden.
Sein Bruder Hynek Navratil präsentiert im zweiten Programmteil seine Handstandequilibristik. Die unterschiedlichen Figuren werden kraftvoll und sicher ausgeführt. Höhepunkt der Darbietung ist der Stelzenlauf über eine Treppe im Handstand.

Laura Urunov lenkt eine rasant umherwirbelnden Hundemeute zu ihren Tricks. Pudel der verschiedensten Größen und Barsoi sind in ihrem unbändigen Spieltrieb eifrig dabei, ihr Können zu zeigen. Diese ganz klassisch im Stil des russischen Circus gestaltete Nummer ist von Präzision und hohem Tempo gepaart mit Trickreichtum geprägt.
Einen großen Exotenzug bringt Andy Ortmann in die Manege. Zunächst laufen zwei Zebras ihre Figuren. Ihnen folgen vier Kamele, die variantenreiche Abläufe bieten. Vier Esel eröffnen mit ihrem Part ein großes Karussell. Bald gesellen sich vier Rinder hinzu und die Gruppe wird von den Kamelen umrundet. Schließlich liegen die Trampeltiere ab und dienen einigen Lamas als Barrieren für deren Sprünge.

Drei Auftritte bietet die Truppe Sevriukov im Verlauf der Show. Zunächst springen die sechs ArtistenInnen Seil. In bekannter Weise wird in immer wieder neuen Formationen der Weg über die bunten Leinen genommen.
Ein Paar der Truppe arbeitet vor der Pause am Fangstuhl. Die longengesicherte Partnerin wird gekonnt in der Luft voltigiert und Pirouetten sowie ein Salto an den Händen des Fängers dürfen nicht fehlen.
Zum Finale erleben wir noch einmal die komplette Truppe mit einer Luftdarbietung. Unter der Kuppel wird ein mehrere Quadratmeter große Plattform verankert, an deren Unterseite ein Trapez mit Fänger zu beiden Seiten schwingt. Von der Plattform aus starten die Fliegerinnen longengesichert zu ihren Handvoltigen zum Trapez und zurück zu den oben stehenden Fängern.
Das Finale bringt noch einmal alle Mitwirkenden in die Manege und das Premierenpublikum spart nicht mit Applaus.