optimiert



Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS UNIVERSAL RENZ
Neuwied, 26. Januar 2012

www.universal-renz.de
Auf dem offiziellen Festplatz in Neuwied am Rhein startete der Circus Universal Renz in die neue Saison. Das große Gelände inmitten der Stadt bietet einem der führenden Circusunternehmen unseres Landes den nötigen Raum. Die bekannten gelb-weißen Zeltanlagen des Circus Universal Renz werden von den zahlreichen silberfarbenen Transport-Fahrzeugen flankiert.
Eine große Anzahl Campings und Wohnwagen ergänzt das Arrangement. Die umfang- und artenreiche Menagerie füllt den Platz hinter dem Chapiteau restlos aus. In großzügigen, modernen Ställen und Freigehegen sind die bestens gepflegten Tiere untergebracht.
Lichterketten beleuchten die Fassade in der Dunkelheit romantisch. Vorzelt und Chapiteau zeigen innen den gewohnten Look. Der große Verkaufswagen nimmt die linke Seite des Vorzeltes ein, rechts sind einige Sitzgelegenheiten platziert. Durch einen Tunnel geht es ins Chapiteau, dass vom großen Artisteneingang aus rotem Samt dominiert wird.


Schwungvoll startet im bis zum letzten Platz gefüllten Zelt das klassisch präsentierte Nummernprogramm, dass mit dem traditionellen Dreiklang - Artisten, Clowns und Tiere - aufwartet.
Das Duo Urunov eröffnet mit seiner Hohen Schule das bunte Spiel. Zwei Barsoi-Hunde sind in den Ablauf integriert und geben der Darbietung ihre eigene Note. Im Zusammenspiel mit dem Reiter beeindrucken die Hunde durch ihre Sprungkraft.
Emy Velcova arbeitet elegant und anmutig ihre harmonische Kür an den Strapatentüchern. Die stimmige Choreographie bietet zahlreiche attraktive Halteposen und rasante Abfaller.
Für den Humor sind in bewährter Weise Clownesse Angela und Marco Biasini zuständig. Dieser schleppt zunächst zur großen Verwunderung von Direktor Daniel Renz eine Golfausrüstung in die Manege. Nach einigen „Whole in one“, zwei mal mit Zuschauerbeteiligung, landet der „Golfball“ in der Lichtanlage und so findet das Spiel im Dunkeln sein Ende.

Das Clowns-Duo ist in einer Western-Szene zu sehen. Angela beweist hierbei ihr einmaliges Können mit der Bull-Peitsche.
Ein „XXL-Hütchenspiel“ der Clowns findet ein überraschendes Ende.

In genretypischen, dekorativen Folklorekostümen agiert man am Schleuderbrett. Als weiterer Mitspieler wird ein Zuschauer rekrutiert und schließlich bricht das Requisit unter dem Gewicht der, mit ihrer Leibesfülle kokettierenden, Clownesse zusammen.
Letztlich bieten Marco Biasini und Direktor Daniel Renz ihre wortgewaltige Version vom „verbotenen musizieren“ und ein weiterer CD-Player landet in einer Mülltonne.

Mit großer Routine und gutem Verkauf manipuliert Meisterjongleur Jack Bremlov aus der goldenen Stadt Prag zunächst vier, dann fünf Keulen. Souverän werden die verschiedenen Routinen vorgetragen. Das Spiel mit drei Zigarrenkästchen erfolgt mit der gleichen Selbstverständlichkeit. Mit großer Begeisterung honoriert das Publikum sein stapeln von zahlreichen Kästchen. Nur durch den Druck seiner Arme wird der Stapel zusammen gehalten und nach einigen „Missgeschicken“ sind es schließlich bis zu zwanzig Stück, die der Meisterjongleur aneinander presst.
Direktionssohn Daniel Renz jun. präsentiert drei der vier Elefanten des Hauses. Die Inderin Saida und die beiden Afrikanerinnen Dehli und Mausi absolvieren flott und versiert ihr Repertoire. Variantenreiche Laufarbeit und akrobatische Tricks werden wechselweise rasch und ohne zögern vorgetragen. Unterstützung erfährt hierbei Daniel Renz jun. durch den erfahrenen Dompteur Manuel Alcaraz.
Die weiteren hauseigenen Dressurdarbietungen werden in bekannter und bewährter Weise von der Direktion präsentiert. Zunächst ist es an Patricia Renz die fünf Friesen zu ihren vielfältigen Lauffiguren zu dirigieren. Charmant lässt die Vorführerin die schwungvollen Figuren ablaufen. Das tiefe durchbeugen des Kopfes zwischen den Vorderhufen eines Friesen beendet diese hippologische Vorführung.
Die Eröffnung des zweiten Programmteils ist Herrn Direktor Daniel Renz und seinen drei Tigern vorbehalten. In gekonnt spielerischer Manier sind diese circensischen Kostbarkeiten im Zentralkäfig zu erleben. Hochsitzer, Teppich und Futterabnahme werden u. a. souverän geboten. Spielerische Leichtigkeit und Comedy sind im Spiel, wenn einer der Tiger nur durch das zeigen der „roten Karte“ dazu gebracht werden kann seinen Sitzplatz wieder einzunehmen.
Im weiteren Verlauf der Vorstellung lässt der Chef die fünf Kamele ihr Können zeigen. Schwungvoll dirigiert er die Abläufe im roten Ring. Selbstverständlich dürfen die Lamas, die den Gang zwischen Logen und Gradin durchlaufen, nicht fehlen. Ihnen folgt nun Marco auf einem Minibike.

Zweimal steht Laura Urunov im Mittelpunkt des Geschehens. Zunächst präsentiert sie eine jugendlich frisch gestaltete Hula Hoop-Show. Charmant und gekonnt lässt die jugendliche Artistin die Reifen in vielerlei Varianten um ihren Körper kreisen. Neu, und vom Publikum sehr gut aufgenommen, ist ihr Schlusstrick. Während rund zwei Dutzend Reifen um ihren Körper rotieren verändert sie in einem Quick Change ihr Kostüm.
Im zweiten Programmteil bringt sie Ordnung in eine rasant umherwirbelnden Hundemeute. Pudel der verschiedensten Größen und Farben sind eifrig dabei ihr Können zu zeigen und überzeugen mit großer Sprungkraft. Hohe Präzision, Trickreichtum und ausgezeichnetes Timing bestimmen diese, im Stil des sowjetischen Staatscircus gestaltete, Hunderevue.
Elena und Ruslan Urunov verblüffen die Zuschauer mit flottem Quick Change. Zu eingängigen Melodien werden chic gestaltete Kleider in hohem Tempo gewechselt. Auch der männliche Part erscheint zweimal in einem anderen Anzug.
Die African-Boys sorgen mit afrikanischer Lebensfreude für reichlich Stimmung im Gradin. Die fünf Temperamentbündel zeigen Klischniggtricks, Feuershow, Limbotanz und bauen Pyramiden. Mit scheinbarer Leichtigkeit werden die Tricks in flotter Folge gearbeitet.

David Confal, ein Nachwuchsstern am Jongleurhimmel, zeigt seine Kunst nun in der Manege des Circus Universal Renz. Viele attraktive und hochklassige Tricks des Genres werden in erstklassiger Manier vorgetragen. Bis zu vier Diabolos hält der talentierte Jongleur gleichzeitig in der Luft. Natürlich darf auch das effektvolle jonglieren von leuchtenden Diabolos in der abgedunkelten Manege nicht fehlen.
Finalnummer ist weiterhin die erstklassige Darbietung des Duo Kovatchevi am Washingtontrapez. Vielerlei gekonnte Balancen werden sowohl solo, als auch im Zusammenspiel der Partner, geboten. Am ruhenden, als auch am weit ausschwingenden Trapez überzeugen die Artisten mit Können und Ausstrahlung.
Das Finale lässt noch einmal alle Artisten in die Manege treten und den verdienten Applaus des zufriedenen Publikums entgegennehmen. In der sich leerenden Manege verharrt einzig Direktor Daniel Renz vorne an der Piste, laut sein „Tschüs“ rufend und mit dem einen oder anderen Besucher ein paar Worte wechselnd, bis der letzte Gast das Chapiteau verlassen hat.
Ein kurzweiliges interessantes Programm bietet der Circus Universal Renz seinen Besuchern. Wie immer werden alle klassischen Großtierarten in ansprechender Form in der Manege präsentiert und mit  Akrobatik und Komik gekonnt zu einer harmonischen, annähernd drei Stunden andauernden, Show vereint.
Der immense Zuschauerandrang an allen Gastspieltagen zeigt, dass der klassische Circus, unterhaltsam und gut präsentiert, auch in der zweiten Dekade des dritten Millennium die Massen begeistern kann.
Danke dafür an Direktor Daniel Renz.