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Text und Fotos Friedrich Klawiter
CIRCUS MAX RENZ
Rees, 23. Juni 2018

www.circus-max-renz.de
Der in Wesel beheimatete Circus Max Renz bereist in erster Linie die Region am Niederrhein. Der schmucke Familiencircus führt einen umfangreichen Tierbestand mit. Mit einem unterhaltsamen, abwechslungsreichen Programm, das gekonnt präsentiert wird, unterhält man das Publikum bestens.
In Rees gastierte der Circus auf einem Wiesengelände direkt neben einem großen Supermarkt. Das in leuchtendem gelb und blau gehaltene Material des Circus bildet einen leuchtenden Kontrast zur sommerlich grünen Landschaft.
Der Fassadenwagen, er beheimatet auch die Kassenschalter, ist in lebhaften Farben mit Circusmotiven gestaltet und lädt zum Besuch des Unternehmens ein. Flankiert wird er von einem nostalgischen Zierzaun.
Ein blaues Zwei-Masten Chapiteau ist die Spielstätte des Circus. Zwei großzügige Ställe, komplettieren die Zeltanlagen. Geräumige Koppeln bieten der artenreichen Menagerie des Circus viel Auslauf. Die zahlreichen Sattelauflieger und Wohnwagen sind rings um die Zeltanlagen gruppiert.
Das Innere des Chapiteau wird vom großen, aus edlem roten Samt gefertigten Artisteneingang beherrscht.
Dekorative weiß-rote Logen mit zwei Stuhlreihen und ein vierreihiges Bankgradin bilden die weitere Einrichtung des Zeltes. Der Verkaufswagen der Circusrestauration hat seinen Platz ebenfalls im Spielzelt.

Katherina Renz, die Chefin des Hauses, begrüßt das anwesende Publikum und übernimmt im weiteren Verlauf der Vorstellung die Rolle des Sprechstallmeisters. Eloquent und versiert versorgt sie Anwesenden mit fundierten Informationen, stellt in höchst angenehmer Weise ihre Familie vor und rückt die Auftretenden stets ins rechte Licht.
Mit einem temperamentvoll vorgetragenen kurzen Charivari nimmt die abwechslungsreiche Spielfolge ihren Beginn.
Marcel Renz ist gleich im Anschluss mit einer ersten Dressur-Darbietung zu erleben. Vier gescheckte Shetland-Ponys trippeln unter seiner souveränen Peitschenführung ihre vielseitigen Lauffiguren in den Manegensand. Ein gelungener Kruppensteiger bildet den Höhepunkt des Auftritts.
Wenig später sehen wir den sympathischen Tierlehrer mit den Exoten des Circus. Zunächst absolvieren zwei Lamas ihre Figuren und betätigen sich als Hürdenspringer. Vier Steppenkamele schreiten einige Runden entlang der Piste und Frau Direktor erklärt allerlei Wissenwertes zu den Tieren.
Je zwei Zwerg-Zebus und Watussi sowie ein schottisches Hochlandrind und ein ungarisches Hirtenrind zeigen in einem vielseitigen Ablauf ihr erlerntes Können. Achterlauf und das besteigen von Tonneaus gehört u.a. zum gezeigten.
Seine Manegendebut hatte während des Gastspiels in Rees eine dekorativer Pinto-Schecke. Im zweiten Programmteil präsentiert Marcel Renz zwei junge Araberhengste. In einem vielseitigen Ablauf werden die erlernten Figuren ruhig und gekonnt ausgeführt.

Die jüngste Generation der Familie Renz ist in den verschiedensten artistischen Disziplinen in der Manege zu erleben. Der siebenjährige Noah und seine kleine Cousine Anastasia präsentieren auf den Händen von Markus Renz ihre ersten akrobatischen Übungen.
Romina und Anastasia zeigen in einem umfangreichen Auftritt ihr Geschick im Umgang mit den Hula Hoop Ringen. Gekonnt lassen sie die Reifen um Körper und Gliedmaßen rotieren.
Mit zwei Darbietungen ist der fünfzehnjährige Maximilian im Programm vertreten. Zunächst sehen wir den Teenager auf der Rola-Rola. Er startet seine Trickfolge mit Seil springen auf dem Rollbrett. Anschließend stapeln sich kleine Bänkchen unter seinen Füßen während der junge Artist durch zwei Reifen steigt. Für die abschließenden Balancen werden Rolle und zwei Metallringe aufeinander getürmt.
Wenig später arbeitet Maximilian kraftvoll am Trapez. Zahlreiche Figuren werden sowohl am ruhenden als auch am weit schwingenden Requisit gekonnt und in guter Ausführung geboten.

Die Clowns „Spaghetti“ und „Banane“, Lukas und Maurice Renz, möchten Musik machen und tanzen – sehr zum Missfallen von Frau Direktor. Sie hat alle Hände voll zu tun, bis das Abspielgerät in der Mülltonne landet und wieder Ruhe eingekehrt ist.
Vor der Pause sind Lothar und Yvonne mit ihrer Magic Show zu erleben. Charmant präsentiert das Paar seine Großillusionen.
Bauarbeiter „Bob“ - Lukas Renz – macht Pause und entdeckt eine sexy Blondine an einer  Bushaltestelle auf der Bank sitzend. Er möchte ihr imponieren und beginnt verschiedene Gegenstände auf seiner Kinnspitze zu balancieren. Ein „Lübecker Hut“, Messtange, Warnbake und ein Stuhl sind die ersten Requisiten doch seine Bemühungen führen nicht zum Erfolg. Er steigt den Schwierigkeitsgrad mit Spitzhacke, Schubkarre, Absperrplanke und schließlich findet ein hoher Turm aus vier Stühlen den Weg auf die Kinnspitze. Enttäuscht, da die junge Frau noch immer keine Notiz von ihm nimmt, wendet er sich ab. Da steht die Blondine plötzlich auf, nimmt einen Blindenstock zu Hilfe und geht langsam davon.
Fakir Hassani beherrscht das gefährliche Spiel mit dem Feuer. Immer wieder streicht er mit lodernden Flammen über die Haut seiner Arme und hell die brennende Fackel auf seine Lippen. Zahlreiche Fackeln werden im Mund verlöscht und mit lange im Mund gehaltener Flamme Fackeln wieder neu entzündet. Zum Höhepunkt seiner Evolutionen lässt der Fakir meterhohe Feuersäulen aus seinem Mund aufsteigen.
Im schwungvoll in Szene gesetzten Finale stellt Katherina Renz ihre Familienmitglieder noch einmal vor und schließlich sind Mitglieder aus drei Generationen der großen Circusfamilie in der Manege zugegen.
Das Publikum verleiht seiner Zufriedenheit mit dem Gebotenen mit starkem und lang anhaltendem Beifall Ausdruck. Das abwechslungsreiche Programm bietet beste Unterhaltung wie stets versteht es die Familie Renz traditionellen Circus in erstklassiger Weise zu präsentieren.