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Text und Fotos Friedrich Klawiter
MILKO'S VLOOIENCIRCUS
Boxmeer, 23. Juni 2018

Milko Steijvers, der seit Kurzem einen Flohcircus sein eigen nennt, rekommandiert auf der Kirmes in Boxmeer „Kommt dat zien, kommt dat zien“ und verspricht eine einzigartige Show mit fünf ausgezeichneten internationalen Artisten, einfach herrlich nostalgisch.
Milko's Vlooiencircus - het kleinste Circus van Nederland - (Milko's Flohcircus – der kleinste Circus der Niederlande) prangt es vom kunstvoll, mit vergoldeten Ornamenten verzierten Giebel der Schaubude.
Die neu gebaute Bude erstrahlt und glänzt in nostalgischem Charme. Die Rahmenteile der Front sind mit dunkelrotem Lack überzogen und die Flächen mit einem Vorhang- und Marmordekor belegt. Ein überlebensgroßes Konterfei von Milko nimmt die Mitte der Front ein und Zeichnungen von riesig vergrößerten Flöhen gestalten die Türen. In traditioneller Weise wird auf einer von Hand einstellbaren Uhr der Beginn der nächsten Uhr avisiert. Unter einer rot-weiß gestreiften Markise steht die kleine Theke mit der Kasse und dem Platz des Rekommandeurs. Roter Teppich bedeckt dem Boden im Bereich von Eingangs- und Ausgangstür.
Das elegante Innern der Schaubude erstrahlt in einem warmen und geheimnisvollen Rotton. Roter Teppich auf den Bodenbrettern, die mit rotem Stoff dekorierte Bühne und auch das durch die rote Dachplane durchschimmernde Sonnenlicht verstärken diese Atmosphäre. Auf einem Rollwagen ist die Bühne für die „tierischen Artisten“ bereitet. Zwei winzige Manegen und ein Wasserbecken mit einem Sprungturm sind vorbereitet. Dazu kommt ein Hochseilapparat.
Zu Beginn der Show öffnet Milko eine kleine Holzschachtel und lässt die Besucher einen Blick auf seine „Superstars“ werfen. Als ersten erleben wir „Boris – den stärksten Floh aus Moskau“. „Eine Dollarmünze“, die auf der Handfläche des Direktors liegt, erfahren wir, “wird er umdrehen indem er darunter kriecht und sie mit seinen sechs kleinen Beinchen empor stemmt, bis sie zur anderen Seite kippt“. Hernach wird ein römischer Streitwagen durch die Manege bewegt und der Gang über das Hochseil gewagt, ehe der Sprung vom Turm ins Wasserbecken erfolgt. Hier zeigt sich Milkos komödiantisches Talent und Können. Er umrahmt jeden Auftritt seiner „Artisten“, die alle namentlich erwähnt werden, mit einer kleinen Geschichte. Z. B. den legendären Auftritt von „Evel Knievel, der als lebende Kanonenkugel den Raum umrundet, ehe er sicher auf einer empor gehaltenen Plattform landet und eine Miniaturflagge schwenkt“.
Mit diesem spektakulären Höhepunkt gelangt die sympathisch verkaufte Show, von der wir hier nicht mehr preisgeben möchten, an ihr Ende, Direktor Milko Steijvers bedankt sich für den lebhaften Applaus und die Gäste strömen nach draußen in den Trubel des Kirmesnachmittags.
Wir können allen Lesern nur empfehlen, dem Spruch „Kommt dat zien, kommt dat zien“ zu folgen und, wenn sich die Möglichkeit ergibt, eine vergnügliche Auszeit in Milko's neuer Schaubude zu nehmen.